Roundhouse-Kick: Der FCK im goldenen Aprilrausch
- Judith
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Zufriedenstellende Punkteausbeute, gute Stimmung im Team und als Kirsche auf der Sahnetorte auch noch zahlreiche Rückkehrer. Der April, es war beinahe ein goldener Monat für den pfälzischen Traditionsverein. Warum sich einer aus dem ruhigen Fahrwasser wieder in die Höhle der Löwen begibt und warum und ein anderer seinen Frust gerne mal mit Käsekuchen verarbeitet, erfahrt ihr im heutigen 'Roundhouse-Kick'. Alles über #herzenssache und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.
1. Käsekuchen zum Abschalten: Zufrieden hört er sich an, der FCK-Rechtsaußen Phillip Hercher, der beim Heimatbesuch in Regensburg am besten mithilfe eines Käsekuchens von Mama abschalten kann. In einem Interview mit dem SWR sagt der 25-jährige, er sei angekommen in der schönen Pfalz. Wie sollte es auch anders sein, fragen sich FCK-Anhänger nun. Klar, in der Pfalz lässt es sich gut leben, aber auf dem Betzenberg ist die Stimmung im Gegensatz zum Rest der Region im Durchschnitt oftmals doch ein bisschen gereizter. Herchers Gefühl des Angekommensein, nach mehreren Stationen im Süden, lässt sich nun endlich durch gute Leistungen auf dem Platz erkennen. Und wer weiß, vielleicht gibt es für ihn ja beim Verbleib in der 3. Liga auch in Kaiserslautern einen Käsekuchen als Belohnung. Oder noch besser: Wie wäre es mit einem schönen Pfälzer Saumagen. Den gibt's nämlich nur bei uns in der Pfalz. Und womöglich schmeckt der ihm ja so gut, dass er gar nicht mehr weg möchte. Zu hoffen wär's!
Philipp Hercher: Weit gereist, angekommen in der Pfalz
2. Zurück in die Höhle der Löwen: Ein Roter Teufel kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Tim Rieder stattet den Sechzigern am morgigen Dienstag im Grünwalder-Stadion glücklicherweise nur einen Besuch ab. Auch wenn das Hinspiel aus Lautrer Sicht weniger erfolgreich endete (0:3), will sich Rieder am Dienstagabend den Löwen natürlich nicht zum Fraß vorwerfen lassen. Stattdessen rechnet der 27-jährige mit einem "Spiel auf Augenhöhe" und verweist dabei auf die aktuelle Formstärke seiner Mannschaft und das zurückgewonnene Selbstvertrauen. Das wird ein Spiel "mit ordentlich Feuer drin", ist Rieder überzeugt. Dass das Feuer der Lautrer die Aufstiegsträume der Münchener Löwen in Gefahr bringen könnte, darf aber keine Rolle spielen. Was zählt sind Punkte, am besten drei an der Zahl. Wenn es nach Rieder geht, will der FCK die letzten vier Spiele gewinnen, "um positiv aus der Saison gehen zu können". Hier geht Liebe über Freundschaft. Sorry!
Rieder: "Mit Antwerpen ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen"
3. "Es ist Crunchtime!": Die morgige Partie im Stadion an der Grünwalder Straße dürfte für beide Vereine eine sehr bedeutsame und mitunter extrem entscheidend für den Ausgang der Runde sein. Genau das betont auch der ehemalige FCK-Profi Marco Haber, der mit dem FCK 1991 Deutscher Meister wurde. Gerne denkt der heute im Nachwuchsleistungszentrum der Münchner aktive Übungsleiter an die Zeit seiner eigenen Karriere zurück, in der sich die befreundeten Fangemeinschaften in wichtigen Spielen gegenseitig unterstützten. Freundschaftsspiel-Charakter hat die Partie für beide Seiten jedoch nicht: Für die 60er entscheidet sich am Dienstag, ob sie oben dranbleiben, die Lautrer hingegen könnten mit einer Niederlage wieder tief in den Keller rutschen. Für Haber ist es „unvorstellbar, dass Lautern absteigt“. Aber noch glaubt er fest daran, dass die „Katastrophe“ auf dem Betze abgewendet werden kann. Habers Prognose lautet übrigens: Die drei Punkte bleiben in München. Das werden wir ja noch sehen, Marco. Denn wer zuletzt lacht, ...!
Marco Haber: "Es ist für beide Klubs ein Endspiel"
4. Wir wollen dir glauben, Denis!: Zeit für alte Bekannte hat man auf dem Betze immer. Die Anzahl der Interviews mit alten Weggefährten nimmt in Krisenzeiten aber merkwürdigerweise zu. Vergangene Woche hat sich mit Denis Linsmayer ein ehemaliger Spieler zu Wort gemeldet. Der aus Pirmasens stammende Mittelfeldspieler hat seinen Herzens-Verein noch nicht vergessen. Nein, er schaut sogar wenn möglich jedes Spiel an und fiebert mit. Wenn man der Prognose des 29-jährigen Glauben schenken mag, wird der FCK den Klassenerhalt schaffen und der verkorksten Saison ein positives Ende geben. Noch einer, der an den Verein glaubt. Das muss doch klappen!
Denis Linsmayer glaubt an Klassenerhalt: „Der FCK liegt mir am Herzen“
5. „Betze ist Kampf bis zum Schluss“: Da weiß einer, wie der Hase läuft. Hauptsache schnell und nur nach oben, zumindest im Optimalfall. Trotz seiner kurzen Amtszeit hat der Geschäftsführer Sport Thomas Hengen schon erkannt, um was es auf dem Betze geht. Der Abstiegskampf sei ein "Kampf bis zum Schluss", "bis zur Schmerzgrenze". Über die Schmerzgrenze hinaus gehen wäre jedem FCK-Fan noch lieber. Aber man will ja nach diesen gut gemeisterten letzten harten Wochen auch keine zu hohen Ansprüche stellen. Obwohl Thomas Hengen noch nicht lange im Amt ist, hat er den Betze-Buwe die Aufgabe klar gemacht. Voller Fokus auf das Minimalziel Klassenerhalt. Weitermachen will er damit in München mit mindestens einem Punkt und einem Heimsieg gegen Uerdingen. Wird das Minimalziel Klassenerhalt erreicht, möchte Hengen trotzdem mit Demut an die neue Saison herangehen und nicht direkt den Angriff nach oben ankündigen. Oh Wunder, welch neue Bescheidenheit beim FCK!
Thomas Hengen: "Betze ist Kampf bis zum Schluss"
6. Lautrer Frühlingsgefühle: Passend zum allmählichen Frühlingserwachen ist auf dem Betzenberg zumindest kurzzeitig für ein Gefühl der Heiterkeit und Gelöstheit gesorgt. Die Mannschaft punktet im Abstiegskampf, die Leistung überzeugt, und dann kommt da noch eine höchst erfreuliche Nachricht um die Ecke gebogen: Nach rund zweieinhalb Jahren Leidenszeit kehrte Lukas Spalvis am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurück. Neben ihm standen auch Dominik Schad und Lukas Gottwalt auf dem Platz. Die ganze Pfalz fragt sich plötzlich, welch ungewohnte Glückssträhne ausgebrochen ist. Bei all diesen positiven Schlagzeilen erkennt man den FCK kaum noch wieder. Jetzt gilt es, diese positive Stimmung auf den Platz zu bringen, damit aus dem Frühlingserwachen nicht doch noch ein Frühlingsgewittter wird, welches den Mai nochmal so richtig ungemütlich macht.
Lukas Spalvis: Neue Hoffnung beim Hoffnungsträger
Schad: "Gebe alles dafür, ein paar Minuten zu bekommen"
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze