Individuelle Fehler: "Darf auf dem Niveau nicht passieren"
- Michael
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Der 1. FC Kaiserslautern hat gegen Viktoria Köln sein Minimalziel erreicht. Mit zwei späten Treffern erzwangen die Roten Teufel den Punktgewinn im Sportpark Höhenberg. Damit belegt der FCK aktuell den 15. Tabellenrang mit vier Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Sollte die zweite Garde des FC Bayern im morgigen Auswärtsspiel bei 1860 München keine drei Punkte einfahren, würden die Pfälzer den Klassenerhalt vom Sofa aus feiern dürfen.
"Wir haben eigentlich alles im Griff"
Trotz der desolaten Defensivleistung in Halbzeit eins hat sich der FCK durch das späte Aufbäumen das 3:3 redlich verdient. Nach dem Führungstreffer durch Daniel Hanslik brachen die Roten Teufel in sich zusammen und luden Viktoria Köln gleich drei Mal zum Toreschießen ein. "Du kannst nicht zur Halbzeit mit 1:3 hinten liegen", so Cheftrainer Marco Antwerpen, der zwar mit der Leistung aus den ersten 45 Minuten haderte, sich letztlich aber doch über den Punktgewinn freuen konnte. Verärgert zeigte sich Antwerpen vor allem über die drei Gegentore. "Wir haben Geschenke verteilt. Und so eine offensivstarke Mannschaft nutzt dann auch solche Möglichkeiten, die wir ihnen bieten, überragend gut. Das darf man auch nicht vergessen. Aber so darfst du keinen Gegner zuhause einladen, wenn du 1:0 führst". Zuvor sah der Cheftrainer einen guten Beginn, in dem der FCK sogar "alles im Griff hatte". Antwerpen reagierte nach der Halbzeit und brachte mit Sessa, Huth und Senger drei frische Kräfte. Doch zunächst änderte sich wenig am Spielgeschehen. Erst in den letzten 20 Minuten erhöhte der FCK den Druck. "Wir haben das Ding in der zweiten Halbzeit durch tolle Einwechslungen und eine tolle Mentalität gedreht. Die Jungs haben nochmal Vollgas gegeben. Unterm Strich einfach ein hochverdientes Unentschieden. Damit müssen wir zufrieden sein".
"Der Punkt hilft uns trotzdem weiter"
Doppel-Torschütze Daniel Hanslik zeigte sich nach der Partie eher enttäuscht über zwei verlorene Punkte. "Wir haben in sehr kurzer Zeit viele individuelle Fehler gemacht, die dann zu drei Gegentoren führen". Hanslik sah bei den Roten Teufel aber auch eine tolle Moral. "Was wir in der ersten Halbzeit verbockt haben, konnten wir dann noch gerade rücken". Die Fehler, die Viktoria Köln sehr abgezockt zu nutzen wusste, konnte sich Hanslik nach der Partie nicht erklären. "Sowas passiert halt im Fußball. Jeder macht Fehler, wir sind alle nur Menschen. Wichtig ist, Fehler gerade zu rücken, und das haben wir als Mannschaft getan". In solchen Spielen sei es laut Hansliks das Wichtigste, "dass man den Glauben nicht verliert das Spiel drehen zu können".
Auch Felix Götze hatte im Gespräch nach diesem emotionalen Spiel eher gemischte Gefühle. "Wir spielen eine blöde erste Halbzeit, haben nicht den nötigen Zugriff. Nach der Umstellung lief es viel besser. Götze sah in Halbzeit zwei eine Mannschaft, die sehr viel Druck ausgeübt und Moral bewiesen hat. "Besser geht es dann am Ende nicht". Für den Einbruch nach der Führung durch Daniel Hanslik hatte Götze ebenfalls wie seine Mannschaftskameraden kaum eine Erlärung. "Das sind drei individuelle Fehler. Wir verlieren drei Mal den Ball und dann ist es natürlich schwer das zu verteidigen".
Etwas deutlichere Worte fand Mittelfeldstratege Anas Ouahim. "Wir schießen uns die Tore fast selber rein. Das darf auf dem Niveau und in dieser Situation einfach nicht passieren. Das müssen wir uns ankreiden". Dementsprechend unzufrieden war Ouahim vor allem mit den ersten 45 Minuten. Die zweite Halbzeit bewies aus Sicht von Ouahim jedoch, was in dieser Mannschaft möglich ist. "Einerseits beeindruckt mich das, trotzdem ist das heute insgesamt enttäuschend".
Quelle: Treffpunkt Betze