Roundhouse-Kick: Der Südwesten ist noch immer rot-weiß-rot
- Judith
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Es ist geschafft. Die Saison ist vorbei. Einem zittrigen Finalspiel konnte der 1. FC Kaiserslautern mit Unterstützung der Sechziger doch nochmal entkommen. Gegen den SC Verl ging es glücklicherweise nur noch um einen neuen Drittliga-Rekord - und da packten die Roten Teufel zu, als gäbe es kein Morgen mehr. Nun heißt es: Die richtigen Schlüsse ziehen, den Kader verstärken und neu angreifen. Aber vorher wagen wir noch noch einen Blick in vergangene Zeiten, die durchaus interessante Parallelen aufweisen. Alles über #reinzimmern und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.
1. Erinnerungen an ein denkwürdiges Jubiläum: Die '96er Saison, die wirklich jeden, der es mit dem FCK hält, einige Nerven zu viel gekostet hat, jährt sich in diesen Tagen zum 25. Mal. Abstieg nach 33 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit und Pokalsieg - und das binnen weniger Tage. Ausgelassener Jubel und fassungslose Trauer lagen so nah beieinander wie noch nie beim FCK. Mit nur 36 Punkten am Ende der Saison mussten sich die Roten Teufel aus der höchsten deutschen Spielklasse verabschieden. Dann, nur eine Woche nach dem Abstieg, wurden die Betzebuben als Absteiger Pokalsieger. Was für ein Wechselbad der Gefühle! Vielleicht ist seither dieses Gefühlschaos Teil der Lautrer Identität - Freud und Leid stets fest verankert im doch so sensiblen FCK-Herz. Wobei das Leid in den letzten Jahren immer schwerer wog als die Freude.
Zum Abschluss der aktuellen Saison heißt das Resümee nun wieder: „Glück im Unglück“. Auch wenn in diesen Tagen kein Pokalsieg über den Abstieg hinwegtröstet, zumindest der Klassenerhalt bietet ein wenig Grund zur Freude. 25 Jahre später sind die Ziele andere und die Erwartungen kleiner geworden. Dennoch ist eine ganze Region froh darüber, das Schlimmste abgewendet und durch einen überzeugenden Schlussspurt den Abstieg verhindert zu haben. Das ist zwar kein Grund zu ausgelassenem Jubel, ein wenig Freude über dieses "kleine Wunder" sei dennoch erlaubt.
Vor 25 Jahren: Wechselbad der Gefühle beim FCK – erst Abstieg, dann Pokalsieg
2. Das große Herzblut-Finale: Ein weiterer unvergessener Tag jährte sich in der vergangenen Woche: Vor 13 Jahren, am 18. Mai 2008 rettete sich der FCK am letzten Spieltag der zweiten Liga gegen den 1. FC Köln. Der Austragungsort: Das Fritz-Walter-Stadion. Die Bedingungen: Fritz-Walter-Wetter. Erst Simpson, dann Ziemer per Doppelpack. Dann der Schlusspfiff, Ekstase. Ein Nervenspiel, dem 48.500 Zuschauer vollkommen elektrisiert ausgesetzt waren, am Ende jedoch auch maßgeblich am „erfolgreichen“ Saisonabschluss beteiligt waren. Eine Erlösung für alle Beteiligten. Abstieg und Absturz konnten abgewendet werden.
13 Jahre später ein durchaus ähnliches Szenario, wenn auch nicht ganz so dramatisch. Im Jahr 2008 galt die dritte Liga noch als völliger Niedergang, diesmal kratzte der FCK haarscharf an der Regionalliga vorbei. Aber was soll's. In manchen Momenten erscheint es wichtig, sich mit dem zufrieden zu geben, was man hat. Und das ist derzeit nun mal der Verbleib in der dritten Liga. Nicht mehr und nicht weniger.
3. Fans wählen ihren Spieler des Jahres: Zum besten Spieler der Saison wird einer gekürt, der nur ein halbes Jahr dabei war: Jean Zimmer setzte sich in einer Abstimmung der Rheinpfalz-Leser gegen Philipp Hercher und Felix Götze durch. Und dieses Ergebnis war eigentlich schon abzusehen: Jean Zimmer ist der Fan-Liebling schlechthin, Pfälzer Urgestein und Lautrer durch und durch. Er lebt für den FCK und hatte einen großen Anteil am Klassenerhalt. Das ihm übertragene Amt des Kapitäns füllte er aus kein anderer. Verdient hat er sich den Titel allemal - allein schon aufgrund der Tatsache, im Winter überhaupt zum FCK gekommen zu sein.
Glückwunsch Jean! Vielleicht kann Mario Basler noch das ein oder andere von dir lernen!
4. Der FCK verpflichtet Heintz: Wenn es beim pfälzischen Traditionsverein schon auf dem Fußballplatz nicht um Erfolge geht, dann doch wenigstens auf der Spielkonsole. Die dafür benötigten Neuzugänge wurden in der vergangenen Woche vorgestellt. Die neu gegründete E-Sport-Abteilung des FCK konnte unter anderem mit David Heintz den Bruder von Dominique Heintz für sich gewinnen. Im besten Fall hat sich David bereits mit guten Tipps vom älteren Bruder gewappnet. Der weiß schließlich noch wie es ist, mit dem FCK oben mitzuspielen. Das E-Sport-Team scheint gut gewappnet, um in diesem Bereich oben mitzuspielen. Nur hoffentlich wird das Geschehen auf dem Bildschirm nicht interessanter und erfolgreicher als die Kickerei auf dem Betze.
Rote Teufel präsentieren E-Sport-Team
5. Südwest-Tabellenführer: Einen Titel konnten die Roten Teufel am Saisonende doch noch einfahren. Klingt unglaublich, ist aber wahr. Die ehrwürdige Südwest-Tabellenführung. Erstmals seit der Saison 1985 spielten der 1. FC Kaiserslautern, Waldhof Mannheim und der 1. FC Saarbrücken wieder in einer Liga. Und bei den Derbyduellen ging der FCK als eindeutiger Sieger hervor. In der Hinrunde gab es unter Jeff Saibene zunächst zwei Remis, die beiden Rückrundenpartien unter Marco Antwerpen entschied der FCK beide Male für sich. Spitzenreiter Spitzenreiter, hey hey.
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze