Wenn's mal läuft, dann läuft's!

Der 1. FC Kaiserslautern trifft und trifft, gewinnt und gewinnt.

„Vor vier Wochen wäre der Ball noch über das Stadion geflogen. Wenn's läuft, dann läuft's“, beschreibt Mittelfeldspieler Mike Wunderlich seinen Treffer zum 3:0. Im Grunde liefen die letzten Lauterer Spiele alle nach dem gleichen Schema ab: Der FCK geht früh in Führung, steht anschließend hinten sicher und spielt nach vorne seine fussballerische Klasse aus. Das Resultat war in allen vier Fällen jeweils ein deutlicher 'zu-null-Sieg'. Der 3:0 Erfolg gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg kam allerdings weit weniger souverän zustande als es das Ergebnis vermuten lässt.

Die Abwehr wackelt, nur Raab bleibt fehlerfrei

Das junge, spielstarke Breisgauer Team hatte deutlich mehr Tormöglichkeiten als noch die letzten Gegner Osnabrück, Verl oder Havelse. Grund dafür: Die Abwehr der Roten Teufel stand längst nicht so sicher wie in den vergangenen Wochen. Die Innenverteidiger Boris Tomiak, Kevin Kraus und vor allem Alexander Winkler leisteten sich mehrere grobe Schnitzer, die dem Gast gleich mehrere gute Torchancen ermöglichten. Dass die Null nun zum fünften Mal in Folge stand, ist besonders FCK-Schlussmann Matheo Raab zu verdanken, der wieder einmal eine klasse Partie lieferte und nun mehr seit 533 Minuten ohne Gegentor ist. Nach der 2:0 Führung kam zwar nie das Gefühl auf, die Partie könnte noch einmal kippen. Trotzdem war die Defensivleistung insgesamt nicht zufriedenstellend und muss in den nächsten Partien dementsprechend besser werden. Ähnlich beurteilte auch Cheftrainer Marco Antwerpen die Defensivleistung, vor allem zum Ende der ersten Hälfte: "Irgendwann sind wir in der ersten Halbzeitzu passiv geworden, haben Freiburg zu tief aufgenommen und Chancen zugelassen. Zum Glück ist es gut gegangen". Daniel Hanslik, im Spiel gegen Freiburg doppelter Vorlagengeber sah ebenfalls ein "Warnzeichen" dafür, sich in manchen Phasen "wieder ein bißchen mehr konzentrieren" zu sollen. "Wir müssen uns bei Matheo bedanken, dass er ein-, zweimal sehr gut gehalten hat".

Neun Torschützen, neun Vorlagengeber

Leicht auszurechnen sind die Roten Teufel aktuell ganz sicher nicht. Es gibt nicht "den" Torjäger oder "den" Spielgestalter, den der Lauterer Gegner ausschalten müsste, um seine Siegchancen signifikant zu steigern. Keiner der Männer in Rot erzielte bisher mehr als drei Saisontreffer. Allerdings trugen sich bislang neun unterschiedliche Lauterer in die Torschützenliste ein. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Torvorlagen. Neun Spieler steuerten die Assists zu den Lauterer Toren bei, aber auch hier legte bisher niemand mehr als drei Treffer auf. Zuletzt waren es mehrere, teilweise mustergültig herausgespielte Kontertore sowie Treffer nach Standards, mit denen die Punkte eingefahren wurden. Kombiniert mit einer stabilen Defensive ist dies wohl der sicherste Weg um Drittligaspiele zu gewinnen. Es bleibt die Frage, wie die Mannschaft auf einen Rückstand reagieren wird.


„Es ist eine ganz andere Atmosphäre als am Anfang der Saison“ verrät Abwehrspieler Boris Tomiak das, was wohl auch keinem Zuschauer verborgen blieb. Aktuell ist das Team eine Einheit und hat sichtbar Spaß am Fußballspielen. Bestes Beispiel dafür ist der Treffer zum 3:0. Torhüter Matheo Raab schlägt den Ball auf die linke Seite zu Hendrick Zuck. Dieser spielt das Leder volley mit der Hacke zu Felix Götze, der sofort auf Hanslik weiterleitet. Der 25-jährige Mittelstürmer läuft zunächst vom Tor weg, steuert die Grundlinie an, um von dort aus mustergültig auf den rund 16 Meter vor dem Tor stehenden Mike Wunderlich zurückzulegen. Der 35-jährige Routinier scheint seine Treffsicherheit wiedergefunden zu haben und netzt trocken rechts unten ein. Wenn es einmal läuft.

Montags gegen angeschossene Zebras

Die Vorzeichen für die nächste Partie am Montagabend in Duisburg könnten kaum unterschiedlicher sein. In der Formtabelle der letzten fünf Spiele ist der FCK Erster, der MSV Letzter. Nachdem Trainer Pavel Dotchev letzte Woche entlassen wurde, wird MSV-Sportdirektor Ivica Grlic versuchen, kurzfristig einen Nachfolger zu präsentieren. Damit werden die Karten bei den Zebras wieder neu gemischt. Gerade Marco Antwerpen hatte letzte Saison bei seinem FCK-Debüt in Mannheim gezeigt, dass ein Trainerwechsel neue Kräfte freisetzen kann. Zudem waren die Roten Teufel in den letzten Jahren viel zu oft der „perfekte Aufbaugegner“ für einen Kontrahenten in einer solchen Situation. Gerade in der Defensive gilt es daher, die Konzentration wieder deutlich zu steigern.

Change a winning team?

Was vor der Saison noch undenkbar schien, zeigte sich am Samstag. Sowohl Kapitän Jean Zimmer als auch der Dauerbrenner der letzten Jahre Dominik Schad haben aktuell keinen Stammplatz. Nach dem 6:0 Erfolg gegen Havelse sah Trainer Marco Antwerpen verständlicherweise keinen Grund die Startformation zu ändern. Gegen den MSV Duisburg könnte das eventuell anders aussehen. Das Auswärtsspiel bei den abstiegsbedrohten Meiderichern wird sicherlich deutlich kampfbetonter werden als das Match gegen die spielstarken Freiburger.


Das schreit eigentlich danach, Zimmer und Schad von Anfang an zu bringen. Aber für wen? Alle Mittelfeld- und Außenbahnspieler liefern seit Wochen konstant gute Leistungen ab. Am Samstag waren die beide Einwechselspieler sofort auf Betriebstemperatur: Auf ungewohnter Position im zentralen Mittelfeld gewannen beide ihre Zweikämpfe. Zimmer lieferte zudem sehenswerte Torschussvorlagen. Trotzdem ist es gut möglich, dass sie vorerst auch weiterhin nur von der Bank kommen werden. Hier hat Coach Antwerpen ein echtes Luxusproblem. Wohl dem, der solche Spieler noch in der Hinterhand hat. Ein Wechsel in der Stammformation würde sich hingegen eher in der Abwehr anbieten. Innenverteidiger Max Hippe ist mittlerweile fit und könnte gegenüber dem mitunter recht unsicheren Alexander Winkler die bessere Wahl in der Abwehrkette sein. Egal wer in Duisburg für den FCK aufläuft. Hoffen wir einfach, dass es weiter läuft.


Quelle: Treffpunkt Betze


Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 18

  • Ein Wechsel in der Stammformation würde sich hingegen eher in der Abwehr anbieten. Innenverteidiger Max Hippe ist mittlerweile fit und könnte gegenüber dem mitunter recht unsicheren Alexander Winkler die bessere Wahl in der Abwehrkette sein.

    zum glück funktioniert das kollektiv und einzelne schwächen werden gut aufgefangen.

    aber ich würde es auch gut finden,wenn winkler wieder in die zweite reihe rutscht.

    Gefällt mir 1 Danke 1
  • Hippe statt Winkler?

    Sehe ich auch als einen Versuch „wert“ an.

    Für Zimmer und Schad:

    Wenn sich die Aussenspieler aktuell nicht verletzen oder die Belastungssteuerung es nicht erfordert - dann würde ich es so belassen wollen, wie es ist.

    Gefällt mir 1
  • tomiak und klingenburg mit 4 gelben karten vorbelastet,darum wird die zeit von

    zimmer noch kommen.schad kannst du zu jeder tageszeit bringen,der ist immer

    sofort auf betriebstemperatur.

    Gefällt mir 2 Danke 1
  • Eben - sie werden die Einsätze bekommen.

    Ich würde gg den MSV nur bei Winkler ansetzen und dort Hippe testen.

    Ich hoffe das Team bleibt fit!

  • Ich würde niemals ein erfolgreiches Team sprengen um einen Versuch u machen.

    Wenn man so will könnte man auch Tomiak aus der Dreierkette nehmen, er unterschätzt in der ersten Hälfte eine Ball dermaßen dass wenn Raab nicht hervorragend reagiert hätte ein Gegentor zustande gekommen wäre.

    Bin da vielleicht ein bisschen altmodisch, aber lebe nach dem Motto "never touch a runnig system"

    Hippe wird seine Chance noch bekommen genau wie jeder andere. Die Saison ist noch lang.

    Gefällt mir 2
  • Winkler kommt mir hier zu schlecht weg! Auch er ist ein großer Teil, der sattelfesten Abwehr! Den krassesten Stellungsfehler leistete sich Tomiak in der 1.HZ. Da konnte er sich bei Raab bedanken, das Freiburg in dieser Situation nicht den Ausgleich erzielte.....

    Es gibt momentan keinen Grund, die 3er-Kette zu "sprengen"...... :nana:

    Gefällt mir 4
  • Winkler kommt mir hier zu schlecht weg! Auch er ist ein großer Teil, der sattelfesten Abwehr!

    Raab, Tomiak, Kraus, Winkler. Wenn du in fünf Spielen keinen Gegentreffer kassiert hast, dann hast du als Verbund nun mal alles richtig gemacht hat. Und du hast recht - den gröbsten Schnitzer leistete sich Tomiak, als er die Flanke von rechts komplett falsch einschätzte. Gleichzeitig muss man sehen, dass Tomiak bisher jede Minute dieser Saison gespielt hat und bisher alles gnadenlos weggeputzt hat. Seine Fehlerquote geht insgesamt stark Richtung null.


    Ich erinnere mich bei Winkler an eine Szene eher am Ende des Spiels, als er gegen Kehrer den Ball zuerst falsch einschätzt und dann auch noch das Laufduell verliert. Wenn der 16er dicht ist und Winkler mittendrin, dann macht er in den Regel vieles richtig. Aber gerade dann, wenn der Gegner die Abwehr mit einem schnellen oder langen Pass überspielen will, dann hat Winkler sichtlich Schwierigkeiten im Stellungsspiel und auch in den Laufduellen.


    Auch ich glaube, dass es gegenwärtig keinen Sinn macht, die 3er Reihe auseinander zu nehmen. Aber sollte Hippe nah dran sein und sich einen Einsatz verdienen, dann glaube ich auch, dass der Trainer am ehesten Winkler runternimmt.

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  • Michael


    der spieler dem an unserem derzeitigen aufschwung ne große aktie zusteht

    hat leider noch keinen eigenen thread.


    ich meinte damit marlon ritter.wenn man wunderlich,hercher und raab nennt

    darf ritter nicht fehlen.er hatte am samstag einen schlecht gespielten ball

    ansonsten war das alles sehr durchdacht was er geboten hat.er lässt sich in

    die innenverteidigung fallen wenns nötig ist,zeigt ein hohes laufpensum und

    spielt kluge bälle vertikal wie horizontal.


    was so ein paar verlorene kilos, doch leistungsmäßig bewirken können.

    Gefällt mir 4
  • Winkler kommt mir hier zu schlecht weg! Auch er ist ein großer Teil, der sattelfesten Abwehr! Den krassesten Stellungsfehler leistete sich Tomiak in der 1.HZ. Da konnte er sich bei Raab bedanken, das Freiburg in dieser Situation nicht den Ausgleich erzielte.....

    Es gibt momentan keinen Grund, die 3er-Kette zu "sprengen"...... :nana:

    Das "never change a running" system lasse ich nach dem Havelse-Spiel absolut gelten. Am Samstag hat die Abwehrleistung -erstmals seit Wochen- allerdings nicht gestimmt. Das System lief also nicht rund. Es blieb am Ende nur erfolgreich, weil Raab wieder einen Supertag hatte.


    In meinen Augen fällt Winkler gegenüber Tomiak und Kraus doch recht deutlich ab durch fehlende Schnelligkeit, schwache Spieleröffnung und z.T. ungeschicktes Zweikampfverhalten. Ich finde, man muss nicht auf die nächste Niederlage warten um hier etwas zu ändern.

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  • Ich kann die Kritik an Winkler nicht nachvollziehn, bzw. den Wunsch, etwas an der Abwehr zu ändern. Die Möglichkeit, Hippe zu bringen wird so oder so die nächsten Spiele kommen. Tomiak steht schon bei 4 gelben Karten. Dann kann man sich ein Bild zu Hippe machen, er hat die Chance sich mit Leistung ins Team zu spielen und ggf. danach Winkler zu verdrängen. Aber ohne Not etwas ändern, um mal etwas auszuprobieren, halte ich für großen Quatsch. Und sonst heissts immer, am Schluß zählt, was aufm Platz passiert. Und die reinen Zahlen sprechen nun mal für die aktuelle Abwehrreihe. Auch nur ne Momentaufnahme. Klar. Aber der Zeitpunkt was zu ändern, kommt schon noch früh genug.


    Edit: Und angeblich gegenüber Kraus im Punkt fehlende Schnelligkeit abzufallen, geht in meinen Augen schon Richtung Comedy.

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