Pflicht mit schöner Kür erfüllt

Drittligist 1. FC Kaiserslautern stürmte gestern Nachmittag nach einem Zwischentief zu einem 7:0 (2:0)-Sieg beim Oberligisten SC Idar-Oberstein und steht im Achtelfinale des Verbandspokals.


„Bis auf 20 Minuten in der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden“, bilanzierte FCK-Trainer Michael Frontzeck, der eine Mannschaft aus Spielern, die zuletzt auf Bank und Tribüne saßen, und Talenten aus der U21 und U19 brachte. Da war viele Wille drin!


Für die Führung sorgte der engagierte Regisseur Mads Albaek per Kopf nach Flanke des ehrgeizigen Julius Biada (6.). Eingeleitet wurde der Angriff vom umtriebigen Florian Pick am linken Flügel. Weitere gute Chancen wurden versiebt: Carlo Sickinger, stark im Zweikampf, scheiterte am guten Torhüter Andreas Forster (8.), Elias Huths Kopfball verfehlte das Ziel knapp (9.), Forster schnappte sich die Kugel vor Huth (10.).


Die erste Chance des Oberligisten erarbeitete Felix Ruppenthal mit einem Konter, Lennart Grill parierte – Ecke (12.). Dann der zwischenzeitliche Bruch im FCK-Spiel. Fehlpässe und Ballverluste luden Idar-Oberstein zu Kontern ein. Glück für Lautern, dass Ruppenthal nach einem Missverständnis zwischen Torhüter Grill und Innenverteidiger André Hainault das leere Tor verfehlte (27.). „In der ersten Halbzeit hätten wir den Ausgleich machen können“, haderte SC-Coach Murat Yasar.


Pech hatte Lautern mit zwei Pfostentreffern von Biada (33.) und Florian Dick (50). Eine Minute vor der Pause erhöhte Pick, der große Szenen hatte, aus 18 Metern zum 2:0. Nach Wiederanpfiff wirbelte der FCK mit viel Spielfreude, erarbeitete insgesamt 22 Torchancen. Huth traf nach einem klasse Pass Albaeks zum 3:0 (47.). Die dritte Chance der Amateure vereitelte Grill, wehrte den Kopfball von Justus Klein ab. „Wir haben zusammen in der Jugend gespielt“, erinnerte Grill an die Tage beim Bollenbacher SV und beim SC Idar-Oberstein. Grill war glücklich, „in meinem Wohnzimmer“ zu null gespielt zu haben: „Besser kann ein Pflichtspieleinstand kaum sein!“


Binnen 120 Sekunden erhöhten die Roten Teufel auf 5:0: Christoph Hemlein vollendete nach Albaek-Ecke (53.), Hainault mit Flugkopfball nach Biadas Kopfballvorlage (55.). Mit dem spielstarken Iosf Maroudis und Supertechniker Mohamed Morabet kamen nach 66 Minuten zwei weitere Spieler aus Hans Werner Mosers Talentschuppen für Biada und Hainault. Nach Maroudis-Pass aber scheiterte Huth an Forster (69.). Das Tor des Tages gelang Morabet: Aus 17 Metern drehte er den Ball in den Winkel: 6:0. „Die Jungs haben ihre Sache sehr gut gemacht“, lobte Cheftrainer Frontzeck speziell die junge Garde und namentlich auch Jonas Scholz (19), der prima verteidigte. Den Schlusspunkt setzte der unermüdliche Hemlein, oft ungestraft gefoult, in vorletzter Minute. 7:0 – standesgemäß. „Ich habe zwei gemacht, ich hätte auch vier oder fünf Tore schießen können“, sagte Hemlein, auch kämpferisch ein Vorbild. Am Fuß und im Gesicht deutlich gezeichnet, wollte er nicht klagen: „Das war für die Jungs hier das Spiel des Jahrzehnts – es ist okay.“


So spielten sie


SC Idar-Oberstein: Forster - Hulsey, Petry, De Souza, Kaucher - Henn (74. Lutz), Thiago Reis Viana - Davidenko, Ruppenthal (80. Schweig) - Alex (61. Gonscharik), Klein


1. FC Kaiserslautern: Grill - Dick, Hainault (66. Maroudis), Scholz, Löschner - Hemlein, Albaek, Sickinger, Pick - Huth (73. Singer), Biada (66. Morabet)


Tore: 0:1 Albaek (6.), 0:2 Pick (44.), 0:3 Huth (47.), 0:4 Hemlein (53.), 0:5 Hainault (55.), 0:6 Morabet (80.), 0:7 Hemlein (89.)


Gelbe Karten: Alex, Forster, Hulsey - Löschner


Beste Spieler: Forster, Ruppenthal - Hemlein, Pick, Dick, Albaek


Zuschauer: 5000 (ausverkauft)


Schiedsrichter: Schütz (Worms)


Quelle: Die Rheinpfalz

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