Der Mehrwert-Joker

Auf den zwölften Mann ist Verlass: Auch über 800 Kilometer hin und zurück können einen FCK-Fan nicht wirklich vor der Reise nach Osnabrück abschrecken: Morgen (14 Uhr) ist der Gästeblock an der Bremer Brücke mit 1200 Anhängern der Männer in Rot prall gefüllt beim Gastspiel des 1. FC Kaiserslautern bei Drittliga-Spitzenreiter VfL Osnabrück.


„Es ist ein ganz, ganz schweres Spiel, ich habe ja mit Erfurt erlebt, dass da eine ganz besondere Atmosphäre herrscht“, sagt FCK-Joker Elias Huth. Auf die Lauterer Reisegruppe im Hexenkessel freut sich der 21-jährige: „Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man von den eigenen Fans so aufgebaut wird. Die Rückenstärkung ist großartig! Das wusste ich. Das war auch ein Grund, warum ich im Sommer zum FCK gegangen bin.“ Beim 7:0-Erfolg im Fußball-Verbandspokal am Mittwoch bei Oberligist SC Idar-Oberstein schoss Huth das wegweisende 3:0, mochte sich nicht daran aufhalten, dass er auch zwei, drei Tore hätte machen können. „Ich bin froh, dass wir das gewonnen haben. Andere Drittligisten sind gegen unterklassige Gegner raus: Aalen, Braunschweig, Großaspach“, sagt Huth.


Der Pokalauftritt der Lauterer in Idar-Oberstein zeigte den Vereinsverantwortlichen ein weiteres Mal, dass in der U21 weitere Talente mit Perspektive spielen. Das hatte Mohamed Morabet auch schon in der Vorbereitung bei den Profis gezeigt. Das tat er auch am Mittwoch – ebenso wie Linksverteidiger Julian Löschner. Im Pokalspiel gab der 19 Jahre junge Jonas Scholz aus Hans Werner Mosers U21 eine starkes Debüt. Gestern Mittag stieg der aus der Nürnberger U19 gekommene 1,89 Meter hohe Schlacks in den Bus mit Zielrichtung Osnabrück, weil Lukas Gottwalt mit muskulären Problemen passen muss. Dessen Part neben Kevin Kraus übernimmt morgen der von Trainer Frontzeck als Musterprofi geschätzte Ex-Magdeburger André Hainault. Den freien Platz im Kader übernimmt Scholz, auch weil Özgür Özdemir wegen einer Wadenblessur nicht zur Verfügung steht. „Jonas hat ja schon das ein oder andere Mal bei uns mittrainiert. Er hat seine Sache am Mittwoch sehr gut gemacht. Also ist er dabei. Für mich ist es egal, ob einer 38 oder 19 ist – die Leistung ist entscheidend“, sagt Frontzeck. Ansonsten bleibt der Kader unverändert. Florian Pick, im Pokal gut und effektiv, und Carlo Sickinger, am Mittwoch überzeugend als Alternative auf der „Sechs“, spielen morgen in der U21 in Pfeddersheim.


Seit sechs Spielen ist der FCK in der Liga ungeschlagen, die letzen beiden Spiele hat die Mannschaft gewonnen. „Ehrlich gesagt, die Unentschieden sehen wir in der Mannschaft als Punktverluste“, sagt Huth: „Auf den beiden Siegen lässt sich aufbauen.“


Huth, bei Hannover 96 Profi geworden – Sportdirektor dort damals Martin Bader – kam nach einer Ausleihe nach Erfurt in diesem Sommer in die Pfalz. Der Vertragspartner: wieder Martin Bader ...


„Ich bin im Verein und in der Stadt super angekommen“, schwärmt Huth: „Ich fühle mich wohl. Ich komme ja aus Aschaffenburg, der Weg nach Hause ist nicht weit.“ Der zur Freundin in Frankfurt auch nicht.


Beim 3:3 in Jena traf er als Joker doppelt. Schnell, kopfballstark, stark im Forechecking – das ist Elias Huth. Und lernwillig ist er auch. Ganz so wie sein Idol, sein großes Vorbild: Miro Klose! Zuletzt standen samt Joker Huth fünf 21-Jährige in der Lauterer Mannschaft, dazu der 22 Jahre alte Christian Kühlwetter. „Es ist absolut toll, was sich hier entwickelt. Hier kann was wachsen“, sagt Huth. Er ist froh dabei zu sein. Er will Teil des Ganzen sein. „Ich bin froh für jeden Einsatz und tue alles dafür, dass ich möglichst bald auch einmal in der Startelf stehe.“ Elias Huth – jung, intelligent, torhungrig. Ein Stürmer. Ein Vollblut. Einer, auf den der neue FCK baut und hofft. Auch morgen.


Quelle: Die Rheinpfalz

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