Der Kampf um die verbleibenden Aufstiegsränge spitzt sich zu
- Leonard
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Exakt 102 intensive Spielminuten hat es an der Bremer Brücke gebraucht, um mit einem hart erkämpften 1:0 als Sieger vom Platz zu gehen. Es war zwar nicht die erhoffte Leistungssteigerung nach dem Spiel gegen 1860 München, dennoch zeigten die Roten Teufel besonders in der ersten Hälfte einen engagierten Auftritt, der sich im verbesserten Gegenpressing und in einer körperlicheren Zweikampfführung erkennen ließ.
FCK-Cheftrainer Marco Antwerpen fasste den Auftritt auf der Pressekonferenz danach folgendermaßen zusammen: „Wir haben wenig zugelassen und unser Spiel komplett durchgedrückt.“ Durchaus eine These, der sich widersprechen lässt. Denn trotz des Auswärtserfolgs präsentierten die Lautrer nicht zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Gesichtern. Besonders im zweiten Durchgang war der FCK häufig zu passiv und die sonst so stabile Defensive ließ in der Schlussphase deutlich zu viele Chancen zu. Doch dank des Kampfgeistes und der Leidenschaft stand am Ende zum 17. Mal in dieser Spielzeit die Null. Philipp Hercher ordnete die Schlussphase ähnlich ein: „Wir wollten uns am Ende nur noch in jeden Ball reinschmeißen, (…) wie die Mannschaft das verteidigt hat, das ist einfach geil und das wollten wir einfach so wieder auf den Platz bringen.“ Und Matchwinner Terrence Boyd sah im vorhandenen „Teamspirit“ vor allem „eine geile Antwort auf das 1860 Spiel.“
Klingenburg behält Humor und Teamspirit
Nur René Klingenburgs Kopfverletzung warf einen Schatten auf den Nachmittag. Der Allrounder musste nach einem Luftzweikampf, bei dem ein Osnabrücker Gegenspieler auf ihm landete, minutenlang behandelt werden und wurde dann unter Applaus beider Fan-Lager abtransportiert. Auch Antwerpen zeigte sich nach dem Spiel betroffen: „Das ist mein Junge, das ist eine ganz besondere Beziehung zwischen uns beiden.“ Mittlerweile stehen eine schwere Gehirnerschütterung und mehrere Prellungen im Gesicht als Diagnose fest. Klingenburg selbst meldete sich nach einer Nacht im Krankenhaus am Sonntagnachmittag via Instagram zu Wort: „Wo nichts drin ist, kann auch nichts kaputt gehen“, schrieb er scherzhaft und bedankte sich zudem für all die Nachrichten und Genesungswünsche, die ihn erreicht haben: „Mich erfüllt es mit Stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. Auf die Truppe lasse ich nichts kommen."
Verfolgertrio um FCK punktet dreifach
Der Kampf um die Plätze 2 und 3 spitzt sich immer weiter zu. „Es sind noch 9 Spiele und mehr brauchst du nicht zu sagen. Weiter demütig bleiben, Arsch aufreißen und am Ende schauen wir was dabei rauskommt“, fasste Matchwinner Boyd bei MagentaSport zusammen. Wie wichtig die drei Punkte gegen Osnabrück wirklich waren, zeigte sich am Sonntag, als Lauterns ärgster Verfolger aus Braunschweig Waldhof Mannheim im eigenen Stadion mit 3:0 besiegte. Dies führt gegenwärtig auch zu einem besseren Torverhältnis für die Eintracht. Auch Saarbrücken gewann das Duell gegen Meppen und bleibt somit in Schlagdistanz zu den unmittelbaren Aufstiegsrängen. Meppen hingegen hat nun endgültig nichts mehr mit dem Aufstiegsrennen zu tun.
Der FCK bleibt vorerst auf Platz zwei mit 53 Punkten und zwei Punkten Vorsprung auf Braunschweig, die allerdings noch ein Nachholspiel gegen Osnabrück haben. Auf Platz vier liegt Saarbrücken, die nun auf 49 Zähler kommen. Nach einer perfekten englischen Woche und drei Siegen aus drei Spielen liegen die Sechziger aus München nun punktgleich mit Waldhof Mannheim auf Platz fünf – auch wenn der Abstand zum FCK noch groß genug erscheint, die Löwen haben sich mit starken Leistungen in den Aufstiegskampf zurückgespielt. Der letzte Verein, der noch ernsthafte Ambitionen auf den Aufstieg haben dürfte ist Osnabrück mit 45 Zählern und dem Nachholspiel gegen Braunschweig.
Die große Chance die Verfolger zu distanzieren
Der 30. Spieltag bringt eine absolute Pflichtaufgabe für den 1. FC Kaiserslautern mit sich. Mit dem TSV Havelse empfangen die Pfälzer das Tabellenschlusslicht auf dem Betzenberg. Der Liganeuling, der im Hinspiel mit 6:0 abgefertigt wurde, sollte dennoch nicht unterschätzt werden. So ließen beispielsweise sowohl Saarbrücken als auch Magdeburg bereits Punkte gegen die Niedersachen liegen. Deutlich brisanter wird es am Wochenende beim Duell zwischen Braunschweig und Saarbrücken. Ein Verfolgerduell, das dem FCK in die Karten spielen könnte. Sowohl Waldhof Mannheim als auch der VfL Osnabrück haben mit Verl und Zwickau vermeintlich einfachere Aufgaben zu bewältigen. Im Duell 1860 München gegen Viktoria Berlin könnten die Formkurven nicht unterschiedlicher sein - während die Löwen ihre Siegesserie ausbauen wollen, muss die Viktoria einen beispiellosen Negativtrend stoppen, um nicht noch tiefer in den Abstiegsstrudel zu geraten. Rund neun Wochen vor dem Saisonfinale bleibt es spannend - und im Kampf um Platz zwei könnte der Druck kaum größer sein.
Quelle: Treffpunkt Betze