Aufstiegsrennen: Eine Lautrer Machtdemonstration
- Leonard
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Nein, nach tristem und grauem Drittliga-Alltag sah der Betzenberg am vergangenen Samstag gewiss nicht aus. Die beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder 1. FC Kaiserslautern und der MSV Duisburg duellierten sich vor einer überwältigenden und längst nicht alltäglichen Kulisse. Über 28.000 Zuschauer verfolgten die Partie, in der der FCK auf dem Papier als klarer Favorit galt. Am Ende wurde es nicht nur ein Sieg für die Roten Teufel, sondern ein echtes Torfestival.
Mega-Party vor 28.000 Zuschauern
Die Wahl zum Spieler des Spiels konnte nur auf einen Mann fallen. Mit dem ersten Dreierpack in seiner Profilaufbahn stach Terrence Boyd aus der guten Mannschaftsleistung hervor. Zudem feierte der Neuzugang mit seinem ersten Tor auf die Westkurve spielend, die mit der Rückkehr der organisierten Fanszene eine bundesligareife Stimmung kreierte, eine weitere Premiere. „Es war wie eine Mega-Party vor dieser Kulisse (…), das hilft dir auch das Momentum auf deine Seite zu ziehen", so der 31-Jährige. Dass Terrence Boyd von Spiel zu Spiel stärker und wichtiger wird, liegt auch daran, dass er sein Spiel und seine Laufwege umstellen musste, wie Marco Antwerpen nach der Partie bei SWR-Sport verriet. Seine Stärken im Strafraum gehen dadurch trotzdem nicht verloren. Somit bringt Boyd derzeit vieles mit, um im Saisonendspurt zum Unterschiedsspieler zu werden.
Gibs feiert Traum-Debüt
Neben dem Dreierpack-Debüt von Terrence Boyd feierte auch Neal Gibs ein Debüt. Zum ersten Mal stand der Linksverteidiger in der Startelf und ersetzte den gelbgesperrten Hendrick Zuck. Auch wenn sein Startelfeinsatz nicht besser hätte laufen können, war der Youngster vor dem Spiel schon recht nervös: „Je näher das Spiel kam, desto nervöser wurde ich. Und direkt vor dem Spiel war das schon extrem, wenn man die Kulisse mitbekommt." Im Spiel selbst war ihm von seiner Nervosität nichts mehr anzumerken. Dass die Wahl auf ihn als Zuck-Vertreter fiel, war laut Marco Antwerpen keine große Überraschung. Das Trainerteam sei von Gibs "voll überzeugt", so der Lautrer Cheftrainer. Allein die starke Konkurrenz mit Hercher, Zuck und Schad sei der Grund, warum sich der 20-Jährige im Moment in Geduld üben müsse.
Späte Tore zu Ungunsten des FCK
Es fehlten nur Sekunden, dann hätte der FCK an diesem Spieltag einen weiteren großen Schritt in Richtung Aufstieg gemacht. Denn bis zur 90. Minute lagen die engsten Verfolger Braunschweig und Saarbrücken nicht auf Siegkurs. In allerletzter Sekunde schoss Jan-Hendrick Marx die Eintracht aus Braunschweig zum 3:2 Sieg gegen Havelse. Und Saarbrücken erzielte in Person des Ex-Lautrers Sebastian Jacob erst kurz vor Ende der Partie gegen die Sechziger den 1:1 Ausgleichstreffer. Damit sicherte sich der FCS zumindest einen Punkt, der im Aufstiegskampf jedoch kaum für Zufriedenheit sorgen dürfte - Saarbrücken belegt nun Platz 4 mit 50 Punkten. Davor stehen Braunschweig bei 55 und die Roten Teufel bei 57 Punkten. Hinter Saarbrücken lauern 1860 München und Waldhof Mannheim mit je 49 Punkten gleichauf. Der VfL Osnabrück wurde an diesem 32. Spieltag Opfer eines Corona Ausbruchs in den eigenen Reihen, dementsprechend musste die Partie gegen den Halleschen FC abgesagt werden. Somit bleibt der VfL vorerst bei 48 Punkten, kann aufgrund des Nachholspiels allerdings weiterhin im Aufstiegsrennen mitmischen.
Revanche für das Hinspiel
Der 33. Spieltag verspricht einiges an Brisanz und bringt für den FCK die nächste Pflichtaufgabe mit sich. Am Freitagabend treten die Pfälzer bei den abstiegsbedrohten Würzburger Kickers an. Bei diesem Spiel geht es nicht nur darum, sich für die 2:0 Niederlage aus der Hinrunde zu revanchieren, sondern vor allem vorzulegen und die Konkurrenz damit auch gewaltig unter Druck zu setzen. 1860 München und Eintracht Braunschweig haben zwar mit Freiburg und Wehen Wiesbaden machbare Aufgaben vor der Brust, dürfen diese im Mittelfeld stehenden Clubs allerdings nicht unterschätzen. Richtig interessant wird es aus Lautrer Sicht bei der Begegnung zwischen Saarbrücken und Waldhof Mannheim. Sollte Mannheim als Verlierer vom Platz gehen, dürften sich jegliche Aufstiegsambitionen aufgelöst haben. Für Saarbrücken wiederum ist es vor dem Derby in Kaiserslautern die letzten Chance, sich im Aufstiegkampf zurückzumelden und Selbstvertrauen zu tanken. Der VfL Osnabrück empfängt am Montagabend den Tabellensiebzehnten aus Verl.
Quelle: Treffpunkt Betze