Spieltagsrückblick: "Wir sind zu Recht in dieser Liga"

Foto: Imago Images / Eibner

Nach dem Auftaktsieg mit einer guten Leistung nachlegen. Das war das Motto vor dem Auswärtsspiel im hohen Norden. Und der 1. FC Kaiserslautern zeigte genau das. Am Ende stand ein glückliches aber nicht unverdientes 2:2 auf der Anzeigetafel. Nachdem der FCK die erste Hälfte noch dominierte, kamen die Kieler Einschläge in der Schlussphase dem Lautrer Tor gefährlich nahe. Doch vor über 2.000 mitgereisten Fans zitterten sich die Roten Teufel zum Unentschieden. Damit bleibt der Aufsteiger auch nach zwei Spielen ungeschlagen - und Cheftrainer Dirk Schuster macht dieser Umstand „sehr froh und sehr glücklich.“

FCK lässt sich nicht K.O. schlagen


Zum ersten Mal in dieser Saison geriet der FCK in Rückstand. Gerade die Art und Weise wie die Tore fielen, nämlich durch zwei Standardgegentore binnen weniger Minuten, würde viele Mannschaft einknicken lassen. Doch die Roten Teufel hingegen bewiesen im Holstein-Stadion Mentalität und schlugen dank Terrence Boyd zurück: „Selbst wenn wir wie in einem Boxkampf niedergeschlagen werden und runtergehen, stehen wir wieder auf“, so der Goalgetter zum 2:2. Auch Kapitän Zimmer störte sich an der Nachlässigkeit bei den Gegentoren. „Das darf uns in der Form nicht passieren, so etwas wird in der 2. Liga sofort bestraft.“ Mit Blick auf Julian Niehues, der bei beiden Gegentoren mehr als unglücklich aussah, zeigten die Lautrr jedoch eine gehörige Portion Teamgeist: „Es ist egal wer den Fehler macht. Wir gewinnen als Team und wir verlieren als Team“, stellte sich Innenverteidiger Boris Tomiak vor seinen Mannschaftskollegen. Am Ende stand für Boyd dennoch ein wertvoller und zufriedenstellender Punktgewinn. „Wir können stolz drauf sein, dass wir so gut dagegen gehalten haben und dass wir als Team zeigen, dass wir in dieser Liga zu Recht hier sind."

Warmer Empfang im kühlen Norden

Schon weit vor dem Anpfiff sicherte sich Holstein Kiel große Sympathiepunkte beim FCK-Anhang. Nicht nur, dass das Kontingent der Auswärtstickets erhöht wurde, auch die freundlichen Nachrichten der Social-Media Abteilung des KSV deutenden die Gastfreundschaft der Störche an. Den Preis als bester Gastgeber gewannen die Kieler dann endgültig, als sie vor Anpfiff das Betze-Lied spielten. Im Anschluss war dann auch von den mitgereisten Lautrern in den sozialen Medien nur positives über die Auswärtsfahrt nach Kiel zu lesen.

FCK in der Spitzengruppe


Nach den ersten zwei Spieltagen findet sich der 1. FC Kaiserslautern auf Platz fünf wieder und lässt damit große Namen wie Nürnberg, den HSV und Hannover vorerst hinter sich. Der Hamburger Sportverein, dem es tragischerweise nicht gelang im Spiel eins nach dem Tod von Uwe Seeler zu gewinnen, musste in der Nachspielzeit das 0:1 gegen Hansa Rostock hinnehmen. Ähnlich bitter kassierte Hannover 96 gegen St. Pauli in der 95. Minute den Ausgleich. Zuvor hatten die 96er allerdings einen kuriosen Handelfmeter zugesprochen bekommen, der im Nachhinein als klare Fehlentscheidung interpretiert wurde. Aufgrund fehlender Kameraperspektiven schritt der VAR nicht ein. Nur noch ungeschickter als der VAR stellte sich der KSC in der ersten Halbzeit gegen Aufsteiger Magdeburg an. Nach nur 34 Minuten lag der Sportclub mit 0:3 zurück - und das nicht unverdient. Zwar starteten die Badenser noch eine Aufholjagd, konnten in Hälfte zwei jedoch nur zwei Treffer erzielen. Somit bleibt der KSC zusammen mit Braunschweig und Bielefeld im Club der Punktlosen.

Nichts zu verlieren


Am kommenden Wochenende pausiert das Zweitliga-Geschehen. Stattdessen rollt der Ball in der ersten DFB-Pokalrunde. Bei den Roten Teufeln sind Christian Streich und der SC Freiburg am Sonntagnachmittag zu Gast auf dem Betzenberg. Der Vorjahresfinalist gilt als klarer Favorit. Der FCK hat entsprechend nichts zu verlieren - und wie jeder Sportjournalist und Stammtisch-Bundestrainer immer zu sagen pflegt: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. In zwei Wochen wird der Ligabetrieb in gewohnter Art und Weise fortgesetzt, dann reist der FC St. Pauli in die Pfalz. Abermals ein schweres Spiel, denn auch die Kiezkicker sind mit einem Sieg und einem Unentschieden in die Saison gestartet. Für den FCK bedeutet das, weiterhin aus seiner so liebgewonnenen Underdog-Rolle zu agieren und versuchen im Boxring nicht K.O. zu gehen.


Quelle: Treffpunkt Betze


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