Roundhouse-Kick: Einfach kein Drama mehr, baby!

Foto: Imago Images / Jan Hübner

Unser hashtag der Woche: #derbetzeboomt. Warum passt Dirk Schuster so gut zum FCK? Weil er, wie auch schon sein Vorgänger, Betze-Fußball vom Feinsten spielen lässt. Die Fans erwarten von ihrer Mannschaft nichts mehr als bedingungslosen Einsatz. Ein technisch versiertes Füßchen wird im Fritz-Walter-Stadion zwar auch gern gesehen, ist aber keine Voraussetzung, um sich bei den Anhängern in die Herzen zu spielen. Wer die Lautrer Fans begeistern will, muss kämpfen. Und das bis zum Schlusspfiff oder bis zum Umfallen. Dann werden auch schlechte Ergebnisse verziehen. Die Roten Teufel hauen seit Wochen alles raus, was geht. Und wer wie gegen St. Pauli spielerische Defizite so beeindruckend über Kampfgeist wettmacht, darf sich auch gegen Paderborn auf ein volles Haus freuen. Alles, was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.


1. Bundesliga zwei, Lautern ist dabei: Nach dem Sieg gegen St. Pauli sind die Roten Teufel nach wie vor ungeschlagen. Allerdings ist das kein Grund, um in Euphorie zu verfallen. Mahnende Beispiele gibt es reichlich. Mit dem Blick auf die Tabelle kann nur eine Rechnung verbunden sein: Wie groß ist der Vorsprung auf Platz 16? Zunächst scheint der einigermaßen beruhigend zu sein. Allerdings finden sich mit Bielefeld, Hannover oder auch Fürth drei Mannschaften im unteren Tabellendrittel, die auf Grund ihrer Qualität dort sicher nicht lange verweilen dürften. Es gilt also weiterhin, die Gunst der Stunde zu nutzen und Pünktchen für Pünktchen zu sammeln. 33 fehlen noch …


Der FCK ist in der 2. Liga angekommen


2. BILDhafte Fantasien: Der Saisonstart des FCK ist zweifelsohne geglückt. Aus den ersten drei Spielen war gegen die bisherigen Gegner nicht unbedingt mit einer solchen Punkte-Ausbeute zu rechnen. Die Partie gegen den FC St. Pauli zeigte aber einige Schwächen der Roten Teufel gnadenlos auf, was auch die Lautrer Protagonisten so sahen. Was die BILD allerdings aus dem Ligaauftakt der Lautrer macht, ist schon fast beeindruckend. Angeblich träumen die Fans „dank Knipser Boyd und Tabellenplatz 2“ nun von der Bundesliga. Das ist ein völlig an den Haaren herbeigezogener Unsinn allererster Güte, der nur dazu dient, um nach drei sieglosen Spielen gnadenlos auf Dirk Schuster und sein Team einprügeln zu können. Ein netter Versuch Unfrieden zu stiften, der aber in diesem Fall nicht aufgehen wird. Es werden auch ergebnisschwache Zeiten kommen, was allen bewusst ist.


Boyd! Betze! Bundesliga-Traum!


3. Vote for Marlon! Letzte Woche hatten wir an gleicher Stelle schon gemutmaßt, dass Marlon Ritter gegen den SC Freiburg nicht weniger als das Tor des Monats geschossen haben dürfte. Obwohl es an dieser Tatsache eigentlich keinen Zweifel gibt, möchten die Macher der Sportschau zumindest den Schein des Wettbewerbs wahren und rufen nun zur Abstimmung über den Torschützen bzw. die Torschützin des Monats Juli auf. Also werden wir tun, was wir Lautrer bei jeder Umfrage tun. Wir werden den Roten Teufel unter den Kandidaten mit allem was wir haben supporten und dafür sorgen, dass die Trophäe in die Pfalz wandert. Das klappte vor der Saison bei dem Trikot-Battle unter allen Zweitligisten, das klappt seit Jahren bei jeder Umfrage zum Spieler des Spieltags und es wird jetzt auch beim Tor des Monats klappen. Jede Stimme zählt!


Tor des Monats Juli – die Tore


4. Nur zusammen sind wir Lautern: Marvin Senger saß am Sonntag zwischen den Stühlen. Der Ex-Paulianer und Ex-Lautrer konnte und wollte sich im Vorfeld der Begegnung seiner beiden früheren Clubs nicht auf einen persönlichen Favoriten festlegen. Dennoch stellte er sich der Hamburger Morgenpost und berichtete etwas über seine Erfahrungen, die er in der Pfalz gesammelt hat. Der Innenverteidiger, der den Begriff der Monstergrätsche bei seinem FCK-Debüt auf dem Waldhof eine neue Dimension erreichen ließ, weiß um die Bedeutung der Lautrer in der Pfalz und welche Wucht vom Betze ausgehen kann. Dass die Roten Teufel mit ihrem Publikum im Rücken höchst unangenehm zu bespielen sind, haben die Kiezkicker dann auch persönlich erfahren dürfen.


Ex-St. Paulianer Senger erklärt den Mythos: „In Lautern gibt es nur den FCK“


5. Rote Karte dem Rassismus: Der 1. FC Kaiserslautern verstärkt seinen Kampf gegen Rassismus und bietet künftig bei seinen Heimspielen einen Anlaufpunkt für Opfer oder Zeugen rassistischer Vorkommnisse im Stadionbereich. Eines der grundlegendsten menschenrechtlichen Prinzipien ist nun mal die Gleichheit aller Menschen an Würde und Rechten – unabhängig ihrer Hautfarbe oder ethnischen Herkunft. Bedenktlich, dass das selbst im Jahr 2022 noch nicht in jedem Kopf verankert ist und solche Maßnahmen ergriffen werden müssen.


FCK richtet zentrale Anlaufstelle gegen Rassismus und Diskriminierung ein


6. Nachwuchsteam in Frühform: Die U21 ist auf den Spuren der Profiabteilung und damit auf dem besten Weg einen Saisonstart nach Maß hinzulegen. Einem 1:1 bei der zweiten Mannschaft des SV Elversberg ließ das Team von Peter Tretter nun einen 5:1-Heimsieg gegen Hertha Wiesbach, immerhin Vorjahreszweiter der Südstaffel, folgen. Da der Klassenerhalt in der vergangenen Saison erst über den Umweg der Abstiegsrunde unter Dach und Fach gebracht werden konnte, zählt auch für die zweite Mannschaft des FCK zunächst nichts anderes als der Klassenerhalt in der Oberliga. In Dudenhofen und beim anschließenden Lokalderby gegen Morlautern gilt es daher, die bisherigen vier Punkte zu einem super Saisonauftakt auszubauen.


Bärenstarker Heimauftakt: U21 besiegt Hertha Wiesbach 5:1


7. Ein Flüchtlingskind sagt Danke: Alphonso Davies ist ein bemerkenswerter junger Mann. Der Defensivspieler des FC Bayern gelangte im Alter von fünf Jahren als Kind liberianischer Flüchtlinge über etliche Umwege nach Kanada. Dort fanden er und seine Familie in Edmonton schließlich eine neue Heimat und schafften es, sich ein neues zu Hause aufzubauen. Im Alter von 16 Jahren wurde der junge Alphonso, also lange vor seinem Durchbruch beim Deutschen Rekordmeister, eingebürgert und erhielt somit die kanadische Staatsbürgerschaft. Der 21-Jährige weiß, wo er herkommt und wem er was zu verdanken hat. Aus diesem Grund spendet er alle Einnahmen, die er über die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar verdient, für wohltätige Zwecke im Heimatland der Canucks.


Alphonso Davies will seine WM-Prämien spenden


Quelle: Treffpunkt Betze


Quelle: Treffpunkt Betze


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