Shipnoski: "Gab wenige Spieler, die sich so mit dem Verein identifiziert haben"
- Tom
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Nicklas Shipnoski galt in der jüngeren Vergangenheit als eines der Aushängeschilder für die Jugendarbeit des 1. FC Kaiserslautern. Der ehemalige U18-Nationalspieler durchlief bei den Roten Teufeln jegliche Jugendmannschaften und setzte am Betzenberg auch die ersten Schritte im Profifußball. Im Sommer 2018, also nach dem Abstieg in die dritte Liga, trennte sich der Verein von seinem Eigengewächs. Über Wiesbaden, Saarbrücken, Düsseldorf und leihweise in Regensburg konnte der 25-Jährige eine durchaus sehenswerte Entwicklung hinlegen.
„Plötzlich sollst du nach dem Abstieg einfach gehen“
Treffpunkt Betze: Du bist nach dem Lautrer Abstieg in die dritte Liga von Michael Frontzeck und Martin Bader für „nicht gut genug“ befunden worden. Dabei hattest du ausgerechnet in Liga drei (Wehen Wiesbaden und Saarbrücken) deine stärksten Karrierephasen. Warum hat es damals aus deiner Sicht nicht mit einem Verbleib beim FCK gereicht?
Nicklas Shipnoski: Das war damals schon ein sehr harter Schlag für mich, als mir Michael Frontzeck mitgeteilt hat, dass ich mir einen anderen Verein suchen soll. Da habe ich schon ein paar Tage gebraucht, um das zu verarbeiten - denn freiwillig wäre ich nicht gegangen. Das war für mich schwierig zu verstehen, denn 1-2 Jahre vorher wurdest du noch vom Verein als größtes Talent der letzten Jahre gesehen und plötzlich sollst du nach dem Abstieg einfach gehen. Zumal es glaube ich wenige Spieler gab, die sich so mit dem Verein identifiziert haben. Ich meine, ich habe 13 Jahre lang dort gespielt und bin beim FCK groß geworden. Der Wechsel nach Wiesbaden ist daher aus der Tatsache entstanden, dass der Verein mich nicht mehr wollte. Am Ende der Saison bin ich als Leistungsträger mit Wiesbaden in die 2. Liga aufgestiegen und hatte eine Anfrage von einem Bundesligisten. Also habe ich mit dem Schritt nach Wiesbaden alles richtig gemacht.
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Rückkehr im Sommer 2020?: „Es gab nie mehr als einen Erstkontakt“
Treffpunkt Betze: Dem Vernehmen nach arbeitete der 1. FC Kaiserslautern im Sommer 2020 an einer Rückkehr von dir zum Betzenberg. Wie viel fehlte damals, um tatsächlich zurückzukommen? Und was gab den Ausschlag, sich gegen den FCK und ausgerechnet für Saarbrücken zu entscheiden?
Nicklas Shipnoski: Es gab nichts mehr als einen Erstkontakt zu Boris Notzon. Das Ganze wurde in keiner Form konkreter und es lag auch kein Angebot vor. Was heißt ausgerechnet Saarbrücken? Ich habe als Fußballer eine Karriere und nur weil sich beide Fanlager hassen, da zu sagen: "Nein, da gehe ich nicht hin", ist ja Unsinn. Es ging um meine Zukunft und um meine Karriere, da habe ich diesen Wechsel als absolut richtig empfunden. Der damalige Schritt war sehr wichtig, denn Saarbrücken und der Coach Lukas Kwasniok haben sich wirklich Tag und Nacht intensiv um mich bemüht. Das Spielsystem passte hundertprozentig zu mir, Saarbrücken war nah an meiner Heimat und mein ehemaliger Berater und Freund - der leider ein halbes Jahr vor meinem Wechsel zum FCS verstorben ist - war auch ehemaliger Saarbrücker. Von daher passten schon viele Faktoren. Saarbrücken war mit 15 Toren und 10 Vorlagen bisher meine beste Station im Profifußball. Ich hätte es mir nicht besser erträumen können.
Nächstes Karriereziel: „Topspieler“ in der zweiten Bundesliga werden
Treffpunkt Betze: Kaiserslautern, Wiesbaden, Saarbrücken, Düsseldorf, Regensburg. Wenn du einmal zurückblickst, verlief deine bisherige Laufbahn so, wie du es dir insgesamt erhofft hast? Und wo siehst du dich in 2-3 Jahren, wie soll sich deine Karriere am liebsten entwickeln?
Nicklas Shipnoski: Ich bin bisher zufrieden mit meiner Karriere. Natürlich passte vielleicht nicht immer jede Entscheidung, aber ich kann sagen, dass ich vieles genauso wieder machen würde. Ich denke, dass ich es in der 3. Liga mehrfach bewiesen habe und da ein Topspieler bin - wenn die Bedingungen stimmen. In der 2. Liga bin ich mittlerweile ein gestandener Spieler, vom Status Topspieler bin ich allerdings noch entfernt. Da möchte ich hinkommen.
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze