Verkehrte Welt im Südwest-Derby

Foto: Getty Images / Matthias Hangst

Die erste Derbyniederlage seit 2015 passt ins derzeitige Bild des 1. FC Kaiserlautern. Bei der 0:2-Niederlage in Karlsruhe machte der FCK eigentlich kein schlechtes Spiel, stellte sich aber zu ungeschickt an: „Im Fußball gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft. Ich glaube, dass wir es heute bedeutend mehr verdient hätten, (...) wir hatten die besseren Chancen, haben mehr auf das Tor geschossen, aber das zählt alles im Fußball nicht, wenn in letzter Instanz die Dinger nicht über die Linie gedrückt werden“, äußerte FCK-Coach Dirk Schuster nach dem Spiel. Dass die Roten Teufel mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte, zeigt auch der Wert für die erwarteten Tore. Mit 1,94 waren die Gäste dem KSC überlegen, der nur auf 1,31 kommt. Entsprechend groß war die Enttäuschung beim Cheftrainer. „Das ist sehr bitter für uns, weil wir uns für dieses Derby sehr viel vorgenommen haben, was wir auch zum Großteil umgesetzt haben, bis auf die Konsequenz und Effizienz vor dem gegnerischen Tor.“ KSC-Cheftrainer Christian Eichner zog nach dem Spiel Parallelen zum Hinspiel. Dort spielte der KSC die bessere Partie und der FCK gewann am Ende mit 2:0. „Ich habe ein umgekehrtes Spiel gesehen, als im Hinspiel, (...) von verdient und unverdient habe ich mich in der Liga schon lange verabschiedet.“

Bünning mit Startelf-Debüt


Nach einem Kurzeinsatz gegen Bielefeld durfte Lars Bünning gegen den KSC sein Startelfdebüt feiern. „Da wir im Abwehrbereich große Personalnot hatten, durch Verletzungen von Kevin Kraus und Robin Bormuth, (...) und weil Lars eine sehr ansprechende Halbzeit gegen Bielefeld gezeigt hat, ist es uns gar nicht schwergefallen ihn in die 3er Kette zu stellen.“ Vom Kicker erhielt der 25-Jährige die Note 2,5 und war damit zusammen mit Erik Durm bester Lautrer.

Es brodelt auf dem Betze


Der FCK verliert auch sein letztes Auswärtsspiel der Saison und bleibt damit seit Januar ohne Auswärtssieg. Zudem war die Derbyniederlage das fünfte sieglose Spiel in Folge. Insgesamt haben die Roten Teufel nun zwei der letzten 14 Spiele gewonnen. Ein Negativtrend, der bereits einige Fans auf den Plan ruft. In den sozialen Netzwerken wird bereits „Schuster raus“ in die Tasten getippt. Zum Glück sind es nicht die Instagram- und Facebook-User, die darüber entscheiden, sondern Geschäftsführer Thomas Hengen. Damit die Stimmung nicht noch weiter kippt, wäre ein Heimsieg zum Saisonabschluss immens wichtig.

Zwischen Platz 7 und 10


Das Saisonfinale bestreiten die Roten Teufel am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Das Hinspiel gewannen die Lautrer durch einen Last-Minute-Elfmeter von Philipp Klement mit 2:1. Der FCK kämpft weiterhin um wichtige Tabellenplätze, die für die Verteilung der Fernsehgelder entscheidend sind. Aktuell belegen die Pfälzer Rang acht. Durch die Derbyniederlage ist der KSC zwar punktgleich, aber aufgrund des besseren Torverhältnisses vorerst vorbei gezogen. In Schlagdistanz sind auch Hannover 96 und Holstein Kiel, die einen bzw. zwei Punkte hinter dem FCK liegen. Viel wichtiger wäre es aber, eine insgesamt gute und schöne Zweitligasaison als Aufsteiger gebührend abzuschließen.


Quelle: Treffpunkt Betze


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