Kalt erwischt

Satz mit X: Statt des Lauterer Sprungs in die Spitzengruppe der Dritten Liga setzte es vor 24.005 Zuschauern am Freitagabend im Fritz-Walter-Stadion einen Rückschlag für die Roten Teufel. Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern erlebte beim 0:2 (0:0) gegen Aufsteiger Energie Cottbus eine für den Fußball typische Situation: Die Heimmannschaft biss sich am Abwehrbollwerk, das in diesem Fall Cottbus als Auswärtsteam mit Geschick und taktischer Disziplin errichtete, die Zähne aus, hatte kein passendes Mittel parat. Die Gäste beschränkten sich auf wenige, aber erfolgreiche Vorstöße. Eine Standardsituation und ein Bilderbuchkonter brachten der enorm effizienten Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz den Sieg. Ein Kopfballtor von Kapitän Marc Stein (48.) nach einem Freistoß von Fabian Holthaus sowie ein vom eingewechselten Lasse Schlüter perfekt vollendeter Konter (76.) entschieden die Partie.


„Wir haben schon in der ersten Halbzeit den Ball zu sehr geschleppt, haben den Ball nicht schnell gemacht. Und so kannst du solch ein Bollwerk nicht knacken“, betonte Torwart und FCK-Kapitän Wolfgang Hesl. Typische Fußball-Ironie zudem, dass just die Situationen, die Trainer Michael Frontzeck bei der Spielvorbereitung als Stärken des Aufsteigers hervorgehoben hatte, den entscheidenden Unterschied ausmachten. „Wir waren blauäugig“, bekannte FCK-Mittelfeldspieler Jan Löhmannsröben, dem ungewohnt viele Ballverluste unterliefen, „wir wussten, dass Cottbus zwei Stärken hat: Konter und Standards, und genau so kriegen wir die Tore.“


Löhmannsröbens stürmender Kollege Timmy Thiele, bemüht wie immer, aber einmal mehr glücklos und vor allem von Hendrick Zuck (30.) nicht richtig bedient, meinte: „Für mich war das Standardtor kurz nach der Pause der Knackpunkt. Wir haben uns viel vorgenommen für die zweite Halbzeit und geraten dann gleich in Rückstand.“ FCK-Innenverteidiger André Hainault verlor das Kopfballduell gegen Kapitän Stein, machte auch vorher und danach eine unglückliche Figur. Allerdings hat der 32-Jährige in der Partie auch eine Handverletzung erlitten. Schwere Prellung, aber nichts gebrochen – das haben die ersten Untersuchungen ergeben. Kurz nach dem 0:1 konnten Christian Kühlwetter, Thiele und Elias Huth eine riesige Dreifachchance nicht nutzen (73.). „Da habe ich den Ball schon im Tor gesehen, da hatten wir das Matchglück, das man eben auch braucht“, sagte Trainer Wollitz.


So feierte Cottbus den zweiten Sieg in Serie – und Kaiserslautern eben nicht den dritten Dreier in Folge. Von dem so mancher schon geträumt hat. „Jeder Mensch neigt dazu, bequem zu werden, wenn es läuft. Und das darf uns nicht passieren“, sagte Löhmannsröben auch mit einer Portion Selbstkritik. „Jetzt heißt es wieder: Stehaufmännchen spielen und uns auf Rostock vorbereiten.“ Dort unternehmen die Lauterer am Samstag (14 Uhr) einen neuerlichen Versuch, sich weiter Richtung Drittliga-Spitzengruppe zu schieben. Das „schlampige Passspiel“, das Frontzeck monierte, müssen die Roten Teufel dann schleunigst abstellen. Sonst ergibt das Ganze wieder einen Satz mit X.


Quelle: Rheinpfalz am Sonntag

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Antworten 4

  • Für mich klingt die Aussage von Löh so als ob man den Gegner gar nicht richtig ernst genommen hat und sich einfach gedacht hat das wird schon nach den letzten zwei Siegen.Und genau das ist auch das große Problem was Frontzeck in der PK bestritten hat.Ist anscheinend aber nicht so.

  • Es wird einfach alles beschönigt. Die wirklichen Problemstellen scheinen nicht konkret benannt zu werden. Ich habe den Eindruck, dass Kontinuität und Ruhe in der Außendarstellung zwecks Investorengewinnung gerade das Allheilmittel darstellen. Dem alles andere unterzuordnen ist.

    Das kann es einfach nicht sein. Nicht an dem Punkt, an dem wir aktuell stehen.

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  • es ging nahtlos weiter wo es im letzten Spiel aufgehört hat und man nur dank des Ergebnisses " zufrieden " schien. Für mich keine wirkliche Entwicklung unter MF zu erkennen und es wird auch keine geben. Dazu scheint er zu stur. Warum nicht mal Pick bringen. Warum immer wieder Zuck. Warum nicht mal mit 2 Stürmer. Warum zuhause mit diesen Möglichkeiten mit Doppel 6.

    Naja. Für mich ändert sich unter MF und seinem Kumpel Bader nichts.

    Wenn ich irgendwo drauf wetten könnte, würde ich sagen in Rostock gibt es absolut eine über , dann kommt als Allerheilmittel die Länderspielpause und die Floskeln das danach alles besser wird. Damit soll man sich zufrieden geben und es geht genauso weiter bis man an einem Punkt angekommen ist wo man merkt das es ja gar nicht mehr reicht mit Aufstieg. Nun dann ist es eben so , Bader und Gefolge gehen weil ja kein Vertrag und es ist völlig egal ob der Club vermutlich verschwindet weil immer noch kein Investor da ist und auch keiner kommt.

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  • Wenn man doch weiß.daß man gegen mauernde Gegner kein Mittel hat,sondern immer die gefahr besteht,einen Konter zu kassieren,wieso wendet man dann nicht die gleiche Taktik an? So hat man wenigstens einen Punkt festgehalten.

    Ja ich weiß,solche Spielweise will keiner auf dem Betze sehen.

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