Philipp Hercher: Wundertüte mit Stammplatzambitionen
- Tim
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Als einer der großen Aufstiegshelden ging Philipp Hercher mit dem 1. FC Kaiserslautern in die vergangene Zweitliga-Saison. Doch unter Dirk Schuster kam der Flügelspieler nur auf neun Startelfeinsätze. Zeit, dem Warum auf den Grund zu gehen.
Drittliga-Dauerbrenner und Aufstiegsstütze
Unter Marco Antwerpen zählte der inzwischen 27-Jährige zu den Senkrechtstartern der Roten Teufel. Bedingt durch den ständigen Ausfall von Jean Zimmer nutzte Hercher seine Chance und hatte mit 17 Scorern maßgeblichen Anteil an der Rückkehr in Liga zwei. Besonders auffällig war die offensive Ausbeute, wenn der Rechtsfuß auf der 'Schiene' eingesetzt wurde. Der Dauerbrenner verpasste insgesamt nur vier Spiele und zeigte zudem, dass er auch im Zusammenspiel mit einem Flügelspieler (meist Jean Zimmer) vor ihm gut funktioniert. Der Höhepunkt dieser großartigen individuellen Saison ist bekannt: In Dresden krönte der Topscorer der Mannschaft seine Leistung mit dem entscheidenden Tor zum Aufstieg und machte sich selbst zum Aufstiegshelden. Entsprechend wurde 'Hecke' zum Spieler der Saison gewählt.
Entscheider mit Torjägerqualitäten
Hercher, der auch bei Fans ein ganz besonderes Standing genießt, ist nach wie vor ein Mann für die großen Momente. In seiner ersten Zweitliga-Saison vollendete er unter anderem die Aufholjagd gegen den Meister aus Heidenheim, bereitete mit einem Sololauf das entscheidende 2:0 gegen den HSV vor und traf selbst zum entscheidenden 3:1 in Hannover. All diese Tore fielen in der Schlussphase und stehen sinnbildlich für den Aufsteiger in dieser Saison. Immer da, niemals aufgebend und meist mit dem letzten Wort. Vor dem Tor ist der Ex-Nürnberger eiskalt wie eine Hundeschnauze, im Schnitt erzielt 'Hecke' 0,41 Tore pro 90 Minuten. Zum Vergleich: Terrence Boyd kommt als Mittelstürmer auf 0,45 Tore pro 90 Minuten, Topspieler aus der zweiten Liga wie Jan-Niklas Beste oder Fabian Reese liegen mit 0,39 bzw. 0,36 hinter dem Flügelspieler der Pfälzer, dessen Aufgabe wohl eher darin besteht, den Mittelstürmer zu füttern als selbst zu treffen. Doch warum ist der Hercher-Faktor unter Dirk Schuster so gering?
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Holpriger Start mit Reservistenrolle - Tendenz steigend
Während die Roten Teufel erfolgreich in die Saison 22/23 starteten, blieb Phillip Hercher zunächst außen vor und konnte sich erst ab dem fünften Spieltag beweisen, als er in Fürth und gegen Magdeburg traf. Das Hoch sollte jedoch nicht von langer Dauer sein, ein Muskelfaserriss in der Hüfte hinderte Hercher immer wieder an einer möglichen Konstanz. Doch auch in dieser Zeit bewies 'Hecke' seine Mannschaftsdienlichkeit. In einem Interview mit dem kicker hätte er leicht mehr Einsatzzeiten fordern können, stattdessen verwies er auf den Erfolg der Mannschaft und blies zum Angriff auf die Rückrunde. In dieser schien die Rolle klar: Nur dreimal stand Hercher in der Startelf, zehnmal kam er als Joker von der Bank. Die Rolle des unumstrittenen Stammspielers ging unter Schuster verloren - auf dem Flügel startete meist Neuzugang Aaron Opoku
Dieser zeigte zwar nicht dieselbe Torgefährlichkeit, allerdings erfüllt Opoku eher die Rolle des offensiveren Flügelspielers, der Boyd und Co. in Szene setzen kann. Nachholbedarf hat Hercher vor allem bei den Hereingaben, 8,6% angekommene Flanken sind ein Wert, der ein hohes Maß an Ausbaufähigkeit aufzeigt. Erfreulich ist, dass Herchers Einsatzzeiten zuletzt gestiegen sind. Während Schuster der Rechtsfuß im ersten Saisondrittel knapp 38 Minuten pro Spiel aufs Feld schickte und diese zwischenzeitlich auf 28 sank, kam der Publikumsliebling allein in den letzten Spielen auf durchschnittlich 45 Minuten. Ein positiver Trend ist erkennbar.
Quo vadis Hercher?
Doch wohin geht die Reise des 27-Jährigen? Mit der Saison 23/24 bricht Herchers letztes Vertragsjahr an, mit den gezeigten Leistungen dürfte es sicherlich Interessenten geben, die in dem Flügelspieler a) ein ablösefreies Schnäppchen sehen und b) ihm deutlich mehr Spielzeit geben könnten. Doch die Gerüchteküche brodelt (noch) nicht - wohl auch, weil die größten Argumente noch in Lauterns Händen liegen. Zum einen genießt der Siegtorschütze von Dresden ein enormes Standing bei den Fans, zum anderen hat sich der Edeljoker erst im vergangenen Sommer mit einer Vertragsverlängerung bis 2024 zum Betze bekannt. Spannend wird auch seine künftige Rolle im System Schuster. Der sportlichen Analyse zufolge könnte der Cheftrainer künftig häufiger auf eine Dreierkette setzen. Damit wäre die Rolle frei, in der 'Hecke' einst zum Aufstiegshelden wurde.
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 5
dirtdevil
mit den leistungen in den letzten spielen,braucht er sich über den bankplatz nicht wundern.
schlechte flanken,schlampige abspiele und defensiv schwach,das berechtigt nicht für einen
stammplatz.
Buggy
die ganz große Stärke von Philipp war schon immer seine Torgefährlichkeit, spielerisch ist da noch viel Luft nach oben.
Tim
fair, finde es schwer ihn zu beurteilen, da er spielerisch zu schwach für offensivflügel ist und für verteiger zu zweikampffschwach. die intensität, die er mitbringt, gefällt mir sehr und lässt hoffen, dass er sich verbessert. wenn man sich seine tore anschaut, dann sind die von der positionierung und vom abschluss alle wie ein gelernter mittelstürmer, ggf. könnt man sich sogar mal da ausprobieren
Lautern1967
wenn mich nicht alles täuscht hat er im Sturm in Großaspach sogar mal gespielt...was ein Lobinger dort zusammenstolpert kann er sicherlich 3*----er kann aber auch linker und rechter Verteidiger ...offensiv rechts dürfte Opoku aber gesetzt sein....ich würde ihn im ersten Spiel für Zimmer bringen und sehen wie er sich dort macht
Lauti
Darüber habe ich in der Tat auch schon nachgedacht. Hercher im Sturm wäre sicher einen Versuch wert.