Daniel Hanslik über den FCK: „Eine rundum gelungene Station"
- Nico
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Daniel Hanslik ist der Inbegriff von fußballerischer Flexibilität. Der gelernte Mittelstürmer wurde in der vergangenen Saison von Cheftrainer Dirk Schuster auf vielen verschiedenen Positionen eingesetzt - im Derby gegen den Karlsruher SC sogar im defensiven Mittelfeld. Zudem hat der 26-Jährige mit seinem 1:0 Führungstreffer gegen Dynamo Dresden einen maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die 2. Bundesliga. In seinen drei Jahren beim 1. FC Kaiserslautern hat er einige Höhen und Tiefen erlebt, darunter auch den Beinahe-Abstieg in die Regionalliga. Dennoch oder gerade deswegen fühlt er sich beim FCK pudelwohl. Im Anschluss an eine öffentliche Trainingseinheit nahm sich „Hansi“ Zeit, um über die Reise in die Vereinigten Staaten, den Saisonstart und seine sportliche Zukunft zu sprechen.
Flexibilität als "persönliche Stärke"
Treffpunkt Betze: Hallo Daniel, vor wenigen Tagen stand der obligatorische Laktattest auf dem Plan. Wie steht es um deine Werte und die deiner Mannschaftskollegen? Müsst ihr bis zum Saisonbeginn konditionell nochmal richtig anziehen oder steht ihr schon voll im Saft?
Daniel Hanslik: Wir haben die Werte noch nicht bekommen. Durch die USA-Reise war der Test etwas einfacher, aber die Werte werden unter anderem auch durch die Anzahl der Spiele aus der Rückrunde und die absolvierte Spielzeit beeinflusst. Durch das Trainingslager konnten wir die konditionellen Grundlagen schaffen.
Treffpunkt Betze: Wie genau läuft so ein Laktattest ab? Mit welchen Übungen wird eure Fitness überprüft?
Daniel Hanslik: Durchgeführt wurde der Laktattest an der Sporthochschule in Saarbrücken und dieser nimmt nur eine halbe Stunde in Anspruch. Wir Spieler werden einmal komplett ausbelastet, indem wir verschiedene Geschwindigkeiten in einer gewissen Zeit laufen müssen. Zwischendurch wird immer wieder Blut vom Ohr genommen, um anschließend im Labor den Laktatwert zu bestimmen. Zudem werden auch die Herzfrequenz und weitere Daten währenddessen protokolliert.
Treffpunkt Betze: In der vergangenen Saison kamst du auf fünf unterschiedlichen Positionen zum Einsatz. Das spricht einerseits für deine vielfältigen Stärken, doch auf welcher Position fühlst du dich persönlich eigentlich am wohlsten?
Daniel Hanslik: Am besten habe ich bei meinen bisherigen Vereinen als hängende Spitze oder als zweiter Stürmer performt. Positionstechnisch bin ich aber sehr flexibel und ich war auch unter anderem mit meiner Leistung als defensiver Mittelfeldspieler gegen den KSC persönlich zufrieden. Ich sehe es als meine persönliche Stärke, dass ich so flexibel einsetzbar bin, wenn mal Not am Mann ist.
Treffpunkt Betze: Welche Fähigkeiten muss man als Fußballer mitbringen, um auf so vielen verschiedenen Positionen spielen zu können?
Daniel Hanslik: Am wichtigsten ist die mentale Stärke. Die Füße und der Körper sind nur die Werkzeuge, das meiste findet im Kopf statt. Je höher die Liga ist, in der man spielt, desto schneller sind die Abläufe und umso höher ist die Geschwindigkeit, weswegen die Handlungsschnelligkeit einen hohen Stellenwert hat.
Haben eine "lange und kräftezerrende Saison vor uns"
Treffpunkt Betze: Das neuntägige Trainingslager in den Vereinigten Staaten war gewiss kein gewöhnliches. Wie hast du die Reise neben all der sportlichen Vorbereitung erlebt? Gab es Erlebnisse oder Auseinandersetzungen mit Themen, die dich besonders begeistert haben?
Daniel Hanslik: Die Reise war insgesamt echt cool. Wir haben zwar sehr viel trainiert, konnten aber trotzdem auch einen Eindruck von den USA gewinnen. Für mich war es die erste Reise in die Vereinigten Staaten und es ist genau so, wie man es sich vorstellt: Alles ist größer und es gibt wenig gesundes Essen (lacht). Wir selbst hatten ein gutes Hotel, gutes und sportlergerechtes Essen und gute Trainingsbedingungen, weswegen auch die Testspiele überwiegend positiv verliefen. Für uns war es auch schön, den Fußball dort kennenzulernen, da dort mehr Wert auf Show gelegt wird. Unterm Strich hat das Trainingslager seinen Sinn und Zweck erfüllt und wir konnten uns dort eine gute Fitness aneignen.
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Treffpunkt Betze: Die Rückrunde war bekanntlich, zumindest was die Ergebnisse betraf, deutlich schwächer als die Hinrunde. Was glaubst du, an Stellen müsst ihr euch als Mannschaft verbessern, um auch in der kommenden Saison bestehen zu können?
Daniel Hanslik: Die Ergebnisse in der Rückrunde waren tatsächlich nicht so gut. Nichtsdestotrotz konnte man Fortschritte im spielerischen Bereich oder auch in der Reife der Mannschaft erkennen. Am Ende haben dann vielleicht diese 5% gefehlt, um die Siege zu erzwingen. Wir sind uns alle bewusst, dass die neue Saison wieder bei null beginnt und jeder Punkt Gold wert ist. Wir werden wieder eine lange und kräftezehrende Saison vor uns haben. Mit den beiden Absteigern aus der ersten Liga, Schalke 04 und Hertha BSC, wird die Liga nochmal anspruchsvoller. Wir nehmen die Herausforderung wieder an und müssen die Energie wieder auf den Platz bringen. Unser großer Pluspunkt war es, das Stadion und die Fans mitzunehmen und wenn wir das wieder schaffen, werden wir hoffentlich eine erfolgreiche Saison spielen.
Treffpunkt Betze: Wo lagen denn in der Vorbereitung die bisherigen Trainingsschwerpunkte, um genau dorthin zu kommen?
Daniel Hanslik: In erster Linie geht es darum, eine gewisse Spielfitness aufzubauen, um auch die Wechselbewegungen wieder hinzubekommen. Ansonsten sind wir auch schon spielerische Dinge wie Ballbesitzformen oder Umschaltspiel angegangen. In den nächsten Wochen wird auch auf taktische Flexibilität geachtet und dann werden wir auch gut für die kommende Saison vorbereitet sein.
"Der Aufstieg war der schönste Moment"
Treffpunkt Betze: Mit St. Pauli, Absteiger Schalke und Aufsteiger Elversberg startet ihr mit einem durchaus anspruchsvollen Auftaktprogramm. Auf welche Partien oder fremden Stadien freust du dich in der neuen Saison ganz besonders?
Daniel Hanslik: Das Duell gegen St. Pauli wird direkt ein Kracher und ich freue mich sehr auf dieses Spiel. Dann nur eine Woche später auswärts auf Schalke, besser geht’s kaum. Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, was unsere Fans dort auf die Beine stellen werden. Gerade die Auswärtsspiele beim HSV oder in Berlin sind natürlich Spiele, die man in der zweiten Liga vorher selten erleben konnte.
Treffpunkt Betze: Du gehst mit dem FCK inzwischen in deine vierte Saison. Gleichzeitig läuft dein Vertrag in einem Jahr aus. Aus Fansicht daher die obligatorische Frage: Wie wohl fühlst du dich aktuell und kannst du dir einen längerfristigen Verbleib vorstellen?
Daniel Hanslik: Wenn man es in der heutigen Zeit schafft, drei oder vier Jahre bei einem Verein zu bleiben, hat das schon eine große Aussagekraft. Ich fühle mich hier sowohl sportlich als auch persönlich im gesamten Umfeld sehr wohl. Kaum ein Verein, bei dem ich bis jetzt gespielt habe, konnte mir so etwas bieten. Genau deswegen ist es bisher eine rundum gelungene Station in meiner Fußballerkarriere und ich kann mir durchaus vorstellen, längerfristig hier zu bleiben.
Treffpunkt Betze: Welche Momente blieben dir in deiner bisherigen beim FCK besonders in Erinnerung?
Daniel Hanslik: Der Aufstieg in Dresden war der schönste Moment und hat meine Karriere bis jetzt am meisten geprägt. Die Saison, in der wir gegen den Abstieg gespielt haben, war rückblickend lehrreich und wichtig, da wir dort angefangen haben, uns etwas aufzubauen, von dem wir bis heute profitieren. Wenn man schlechte und gute Zeiten miteinander durchgemacht hat, weiß man, was man aneinander hat und das ist natürlich auch ein guter Grundbaustein für die Zukunft.
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 3
Sebastian
Ich hoffe doch sehr, dass es ihm im zweiten Jahr L2 bei uns besser ergeht und er eine tragende Rolle bekommt bzw. in eine hinein wächst. Ist für mich sehr oft unter dem Radar obwohl sein Einsatz für das Team nicht zu unterschätzen ist.
dirtdevil
für mich wird er von schuster falsch eingesetzt.
der gehört neben boyd oder dahinter und nicht auf außen oder ins
defensive mittelfeld.
Sebastian
Da bin ich offen gesagt hin und her gerissen; einerseits stimme ich dir zu, er gehört neben Boyd oder direkt dahinter. Andererseits hat er auch auf anderen Positionen gute bis sehr gute Leistungen gebracht, die oftmals nur wegen fehlendem Torerfolg bzw. Torbeteiligung nicht entsprechend gewürdigt wurden. So ein "Schweitzer Taschenmesser" sollte eigentlich jeder Verein haben.