Die Annere: Lauterns Konkurrenten im Gegnercheck (Teil II)

Foto: Andreas Leiner

Bereits im ersten Teil unseres großen Ligachecks Die Annere: Der große Gegnercheck vor Saisonbeginn (Teil I) haben wir das Auftaktprogramm des 1. FC Kaiserslautern in Sachen Kaderplanung und Aktivitäten auf dem Transfermarkt unter die Lupe genommen. Im zweiten Teil unseres Ligachecks liegt der Fokus vor allem auf Lauterns potenziellen Konkurrenten im Abstiegskampf, aber auch auf Aufstiegsaspiranten und Mannschaften, die für eine Überraschung sorgen könnten. Von Düsseldorf über Kiel und Hamburg nach Braunschweig: Teil II unseres Teamchecks.

Fortuna Düsseldorf: Auf dem richtigen Weg


Am Ende belegten die Fortunen den vierten Tabellenplatz und verpassten die Aufstiegsplätze nur knapp. Dennoch können die Rheinländer zufrieden sein, denn sportlich hat sich die Mannschaft von Daniel Thioune weiterentwickelt. Düsseldorf verpasste zwar den Aufstieg, könnte aber in der neuen Saison den eingeschlagenen Weg fortsetzen und zu einem ernsthaften Aufstiegsaspiranten reifen.


Verzichten müssen sie allerdings auf ihren absoluten Topstürmer Dawid Kownacki, der nach Bremen in die Bundesliga gewechselt ist. Bis auf Innenverteidiger Christopher Klarer (Darmstadt 989) und Linksaußen Kristoffer Peterson (Beer Sheva) bleiben alle anderen Stammspieler an Bord. Zudem konnte sich die Fortuna von nicht benötigten Spielern trennen, um den Kader entsprechend zu verkleinern. Im Gegenzug hat sich F95 punktuell verstärkt. Mit Stürmer Vincent Vermeij (SC Freiburg II) soll die Lücke von Kownacki geschlossen werden und mit Mittelfeldspieler Yannick Engelhardt kommt ein vielversprechendes Talent ebenfalls von Freiburg II. Durch die geringe Fluktuation im Kader der Fortuna könnte sich die eingespielte Mannschaft in den ersten Spielen als großes Plus erweisen.


Mit einem knappen Sieg gegen Eintracht Braunschweig (1:0), einem 1:1 gegen den VFL Osnabrück und einem souveränen 3:1 gegen den Bundesligisten VFL Bochum scheinen die Rheinländer für den Saisonstart gerüstet.


Marktwert: 19,20 Mio. € | Entfernung zum Betze: MERKUR SPIEL-ARENA, 287 km | Ehemalige Lautrer:

Hamburger SV: Aller Guten Dinge sind 6


Auch im fünften Jahr in der 2. Bundesliga hat der Hamburger Sportverein den Klassenerhalt auf tragische Weise verpasst. Im letzten Spiel schien alles für den HSV zu laufen, der HSV gewann sein Spiel gegen den SV Sandhausen und die Fans stürmten bereits den Platz für zum Feiern, wäre da nicht das Parallelspiel des FC Heidenheim gewesen, der in der Nachspielzeit doch noch gewann und somit aufstieg. Mit einem Punkt Rückstand auf die Aufstiegsplätze gingen die Elbestädter in die Relegation. In der Relegation unterlag der HSV in beiden Spielen letztlich verdient dem VFB Stuttgart und muss nun ein weiteres Jahr in der zweiten Liga spielen. Für den HSV wird es in der neuen Saison nur eine Marschroute geben, mit aller Macht die Rückkehr in die erste Liga zu schaffen.


Mit dem zweitteuersten Kader der Liga ist dies fast schon Pflicht, zumal bis auf Mittelfeldspieler Sonny Kittel (Rakow) alle Stammspieler gehalten werden konnten. Zudem hat sich der HSV in der Offensive mit Mittelfeldspieler Emmanuel Pherai (Eintracht Braunschweig) und Rechtsaußen Levin Öztunali (Union Berlin) nochmals deutlich verstärkt. Zusätzliche Stabilität und Flexibilität bringen die beiden Innenverteidiger Guilherme Ramos (Arminia Bielefeld) und Dennis Hadzikadunic (Leihgabe Rostov) sowie Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt (Leihgabe RB Salzburg). Ein großes Plus für die Hamburger dürfte die eingespielte Mannschaft sein.


In den Vorbereitungsspielen gab der HSV keine gute Figur ab, lediglich gegen den Landesligisten FC Verden 04 gelang ein 3:2-Erfolg. Gegen Pilsen (3:3) reichte es nur zu einem Unentschieden, ehe die Hamburger zwei Niederlagen gegen RB Salzburg (1:4) und die Glosgow Rangers (1:2) hinnehmen mussten.


Marktwert: 42,58 Mio. € | Entfernung zum Betze: Volksparkstadion, 610 km | Ehemalige Lautrer: Matheo Raab, Robert Glatzel

Greuther Fürth: Eine neue Chance zum Angriff


Wie schwer es für eine Mannschaft sein kann, nach einem Abstieg wieder aufzusteigen und damit nicht automatisch den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Das musste in der vergangenen Saison Greuther Fürth erfahren. Die Fürther starteten mehr als holprig und konnten in der Hinrunde nur magere vier Siege einfahren. Doch mit zunehmender Spieldauer kam die Mannschaft immer besser in der Liga an und relativ schnell hatten die Franken mit dem Abstieg nichts mehr zu tun, mit dem Aufstieg allerdings auch nicht. Dafür waren die Leistungen zu unbeständig und vor allem in der Offensive fehlte oft die Durchschlagskraft. Bis auf Kapitän und Stürmer Branimir Hrgota (elf Tore) und Mittelfeldspieler Julian Green (sieben Tore) gab es keinen treffsicheren Spieler. Dennoch könnte das zweite Jahr für Fürth eine Chance sein, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.


Abhilfe soll Stürmer Dennis Srebny (Paderborn) schaffen, der künftig für das Kleeblatt auf Torejagd gehen wird. Zudem sollen Mittelfeldspieler Jomaine Consbruch (Bielefeld) und Mittelfeldspieler Orestis Kiomourtzoglou ("Heart of Midlothian") die zahlreichen Abgänge im Zentrum kompensieren. Unter anderem verließen Tobias Raschl (Mittelfeld, FCK) und Mittelfeldspieler Sebastian Griesbeck (Braunschweig) den Verein. Mit Linksverteidiger Kerim Calhanoglu konnte die Lücke von Jeremy Dudziak, der zu Hertha BSC Berlin wechselte, geschlossen werden.


Gegen unterklassige Vereine gab es in der bisherigen Vorbereitung klare Siege, ehe es gegen den FC Zürich eine 2:3-Niederlage gab. Zum Abschluss der Vorbereitung empfangen die Kleeblätter den FC Liverpool.


Marktwert: 21,18 Mio. € | Entfernung zum Betze: Sportpark Ronhof, 309 km | Ehemalige Lautrer: -

Wehen Wiesbaden: Eine Wundertüte


Kurioser als der SV Wehen Wiesbaden ist kaum eine Mannschaft in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Am letzten Spieltag jubelte man bereits nach dem Anpfiff und es gab kein Halten mehr, wäre da nicht das Spiel in Osnabrück gewesen. Plötzlich drehte Osnabrück das Spiel und Wehen musste in die Relegation gegen Arminia Bielefeld. Doch die große Enttäuschung konnte der Mannschaft nichts anhaben. Mit einem 4:0 im Hinspiel und einem 2:1 im Rückspiel sicherte sich Wiesbaden verdient das letzte Ticket für die 2. Liga.


Maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatte Stürmer Benedikt Hollerbach, der den Verein voraussichtlich im Sommer verlassen wird. Mit Linksverteidiger Brooklyn Ezeh (Hannover 96) und den beiden Innenverteidigern Ahmet Gürleyen (Nürnberg) und Sebastian Mrowca (Münster) verloren die Hessen wichtige Stützen der Aufstiegsmannschaft. Die Neuzugänge Marcus Mathisen (Innenverteidiger, IK Sirius) und Aleksandar Vukotic (Innenverteidiger, SK Beveren) sollen die Abwehr stabilisieren. Mit Flügelspieler Keanan Bennetts (SV Darmstadt) und Stürmer Antonio Jonjic (Aue) wurde bereits auf einen möglichen Abgang von Hollerbach reagiert. Bis auf wenige Ausnahmen verfügen die Spieler im Kader der Wiesbadener über wenig Zweitligaerfahrung und es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Neuzugänge in der zweiten Liga etablieren können. Durch die Abgänge von Stürmer Johannes Wurtz (Ziel unbekannt) und Linksverteidiger Dennis Kempe fehlt es dem Kader deutlich an Erfahrung.


Die Testspiele der Hessen verliefen relativ unspektakulär, gegen den hessischen Verbandsligisten Biebrich gewann Wehen zwar deutlich mit 5:1, doch in den anderen Spielen waren Tore jedoch Mangelware. Gegen den norwegischen Erstligisten FC Nordsjaelland spielte Wiesbaden 1.1.


Marktwert: 11,40 Mio. € | Entfernung zum Betze: BRITA-Arena, 97,3 km | Ehemalige Lautrer: Sascha Mockenhaupt, Gino


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Holstein Kiel: Der große Kaderumbruch


Zum siebten Mal in Folge spielt Holstein Kiel in der zweiten Liga und hatte erneut wenig mit dem Abstieg zu tun. In der abgelaufenen Saison untermauerten die Störche mit einem zufriedenstellenden achten Tabellenplatz ihre Ambitionen als etablierter Zweitligist. Auch für die neue Saison dürften die Verantwortlichen eine ähnliche Marschroute ausgeben, bei der die Weiterentwicklung der Mannschaft im Vordergrund steht.


Eine Entwicklung, die angesichts der zahlreichen Abgänge besonders wichtig ist. Mit Innenverteidiger Hauke Wahl (St. Pauli), Mittelfeldspieler Alexander Mühling (Sandhausen), Innenverteidiger Simon Lorenz (Ingolstadt), Stürmer Fin Bartels (Eidertal II) und Innenverteidiger Stefan Thesker (St. Pölten) verlassen wichtige Leistungsträger den Verein, die die letzten Jahre der Kieler maßgeblich geprägt haben. Zudem wechselt Stürmer und Torschützenkönig Fabian Reese zum Ligarivalen Hertha BSC Berlin. Um die Abgänge in der Offensive zu kompensieren, sicherte man sich frühzeitig die Dienste des umworbenen Ba-Muaka Simakala (Stürmer, Osnabrück) und verpflichtete mit Stürmer Shuto Machino (Shonan Bellmare) eine weitere Option. Zusätzliche Erfahrung bringt der schwedische Innenverteidiger Carl Johansson (Göteborg).


In den Testspielen hat Kiel den Umbruch gut verkraftet. Gegen Hannover 96 verloren die Nordlichter zwar mit 1:2, gewannen aber gegen den FC Slovacko (1:0) und gegen Austria Lustenau (6:1). Im letzten Härtetest besiegte Kiel den Champions-League-Teilnehmer Union Berlin mit 2:1.


Marktwert: 18,95 Mio. € | Entfernung zum Betze: Holstein-Stadion, 702 km | Ehemalige Lautrer: -

1. FC Magdeburg: Die Zauberzwerge könnten überraschen


Als souveräner und verdienter Meister marschierte der 1. FC Magdeburg vor knapp einem Jahr unaufhaltsam in die 2. Liga. Dort brauchte der FCM allerdings einige Zeit, um Fuß zu fassen: Mit nur 17 Punkten landete Magdeburg am Ende der Hinrunde auf Platz 17. Dennoch blieb man an der Elbe ruhig und vertraute Trainer Christian Tietz und seinem Spielsystem. Das zahlte sich aus. Dank einer bärenstarken Rückrunde belegten die Elbestädter am Ende den elften Platz.


Vor allem die quirligen Edeltechniker Baris Atik, Jason Ceka und Tatsuyu Ito stellten die gegnerischen Abwehrreihen vor große Probleme. Besonders wichtig dürfte daher der Verbleib von Linksaußen Tatsuyu Ito sein, der nach seiner Leihe (St. Truiden) nun fest verpflichtet werden konnte. Allerdings verliert der FCM mit Mittelfeldspieler Moritz Kwarteng (Bochum) seinen treffsichersten Schützen. Mit Mittelfeldspieler Andreas Müller verlässt zudem eine wichtige Abwehrstütze den Verein in Richtung Bundesliga zum Aufsteiger Darmstadt 98. Ansonsten konnten alle anderen Stammspieler gehalten, durch sinnvolle Abgänge Ressourcen freigesetzt und durch zusätzliche Transfers die Kaderbreite erhöht werden. Mit Mittelfeldspieler Ahmet Arslan (Kiel, zuletzt Dresden) konnte einer der besten Spieler der vergangenen Drittligasaison verpflichtet werden. Wie die anderen Neuzugänge wie Linksaußen Alexander Nollenberger (Bayreuth) oder der junge Innenverteidiger Andi Hoti (Inter Mailand), muss sich auch Arslan zunächst in der zweiten Liga beweisen. Mit dem spielstarken Arslan hat der FCM durchaus Potenzial, auch wenn ein gewisses Risiko besteht.


In der Vorbereitung hat Magdeburg vor allem gegen unterklassige Mannschaften getestet und zum Teil hohe Siege eingefahren. Echte Gradmesser waren das Duell gegen den FC Nordsjaelland (2:0-Sieg) und die Generalprobe gegen Europa-League-Sieger FC Sevilla (3:1-Sieg).


Marktwert: 16,05 Mio. € | Entfernung zum Betze: MDCC-Arena, 53 km | Ehemalige Lautrer: Baris Atik, Julian Pollersbeck, Luca Schuler, Leon Bell Bell

Hertha BSC Berlin: Big City Chaosclub


Über Hertha BSC Berlin wurde viel berichtet, doch mit Fußball hatte das meiste wenig zu tun. Investoreneinstieg, interne Querelen und andere Eskapaden abseits des Platzes. Nicht nur sportlich bettelte der Hauptstadtclub in den letzten Monaten förmlich um den Abstieg. Dennoch wird die alte Dame eine schlagkräftige Truppe ins Rennen schicken und sicherlich zu den Aufstiegsaspiranten zählen. Schließlich verfügt Berlin über den wertvollsten Kader aller Zweitligisten. Das liegt aber auch daran, dass der Kader mit derzeit 37 Spielern extrem groß ist. Bis zum Ende der Transferperiode dürfte es noch einige Abgänge geben, Spieler wie Stürmer Dodi Lukebakio, Mittelfeldspieler Suat Serdar oder Mittelfeldspieler Marco Richter werden den Verein sicher verlassen. Durch weitere Abgänge soll der Kader weiter schrumpfen, um zusätzliche Mittel für Neuzugänge zu generieren.


Ein Neuzugang stand bereits vor der Relegation fest: Stürmer Fabian Reese wechselt von Holstein Kiel in die Hauptstadt. Mit Innenverteidiger Toni Leistner (St. Truiden), Jeremy Dudziak (Linksverteidiger, Fürth) und Torhüter Marius Gersbeck (KSC) konnte bereits geballte Zweitliga-Erfahrung verpflichtet werden. Mit Linksverteidiger Marvin Plattenhardt, Mittelfeldspieler Kevin Prince Boateng und Stürmer Stevan Jovetic (alle vereinslos) sowie Lucas Tousart (8Union Berlin) verließen wichtige Spieler den Verein. Gepaart mit viel Erfahrung sollen einige junge Spieler herangeführt werden und Verantwortung übernehmen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der neuen Sturmhoffnung Smail Prevljak (Eupen).


Die Berliner konnten in den Testspielen gegen kleinere Mannschaften Erfolge feiern, mussten sich aber Young Boys Bern mit 2:4 geschlagen geben. Das letzte Spiel gegen Standard Lüttich endete 1:1.


Marktwert: 60,95 Mio. € | Entfernung zum Betze: Olympiastadion, 650 km | Ehemalige Lautrer: -

Eintracht Braunschweig: Das verflixte zweite Jahr


Für Braunschweig lief es in der vergangenen Saison denkbar knapp. Die Eintracht belegte am Ende den 15. Tabellenplatz und konnte sich nur dank des Unvermögens der Bielefelder gerade noch retten. Auch in der neuen Saison wird es für die Löwen nur ein Ziel geben: den Klassenerhalt. Gerade im zweiten Jahr wird dies umso schwieriger, da die Euphorie verflogen ist und die Mannschaft nicht mehr als Underdog gehandelt wird.


Fehlen wird bei der Mission Klassenerhalt der Mittelfeldspieler Immanuel Pherai, der zum HSV wechselt. Auch auf die Dienste von Stürmer Lion Lauberbach (Mechelen) und Torhüter Jasmin Fejzic (Karriereende) muss die Eintracht künftig verzichten. Stattdessen setzen die Braunschweiger verstärkt auf junge, entwicklungsfähige Spieler wie Rechtsaußen Sidi Sane (Schalke 04 II) oder Linksaußen Youssef Amyn (Feyernod U21), die für viel Schwung in der Offensive sorgen sollen. Mit Kaan Caliskaner (Stürmer, Regensburg), Sebastian Griesbeck (Mittelfeld, Fürth) und Robert Ivanov (Innenverteidiger, Warta Posen) wurden erfahrene Spieler verpflichtet.


Von allen Zweitligisten hat Braunschweig am häufigsten getestet, gleich zehn Testspiele absolvierte das Team von Jens Härtel. Im letzten Test vor dem Punktspielauftakt besiegten die Löwen Rot Weiss Essen mit 1:0.


Marktwert: 12,13 Mio. € | Entfernung zum Betze: Eintracht-Stadion, 451 km | Ehemalige Lautrer: -


Quelle: Treffpunkt Betze


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Quelle: Treffpunkt Betze


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