Erik Thommy: „Ich will irgendwann mal etwas gewinnen“
- Tim
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Erik Thommy, von 2015 bis 2016 ein Roter Teufel, verpasste mit dem 1. FC Kaiserslautern unter Kosta Runjaic nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga. Danach führten ihn seine Stationen zum FC Augsburg, Jahn Regensburg, VfB Stuttgart und Fortuna Düsseldorf. Doch zahlreiche Verletzungen verhinderten den großen Durchbruch des gebürtigen Ulmers in seiner Heimat und führten ihn schließlich in die USA zu Sporting Kansas City, wo der 29-Jährige heute zum Stammpersonal gehört und zuletzt das Viertelfinale der MLS-Playoffs erreichte.
Vom rasanten Wachstum im US-Fußball
Treffpunkt Betze: Hallo Erik, schön, dass du Zeit für dieses Interview gefunden hast. Du hast vor eineinhalb Jahren mit 27 Jahren einen in Europa eher ungewöhnlichen Schritt gewagt und bist in die MLS zu Sporting Kansas City gewechselt. Was ist der größte Unterschied zwischen dem Fußball in Deutschland und den USA?
Erik Thommy: Der Fußball prinzipiell bleibt natürlich erstmal der gleiche, auch in den USA muss das Runde ins Eckige. Ich würde die größten Unterschiede so sehen, dass du zwar sehr viele individuell gute Spieler hast, aber dafür nicht immer die volle Disziplin über 90 Minuten, wie das vielleicht in der Bundesliga der Fall ist. Hier wächst der Fußball schnell, extrem schnell. Deswegen hat sich der Fußball selbst in den vergangenen 18 Monaten verändert, diese Entwicklung sehe ich auch für die Zukunft.
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„Der FCK ist ein großer Verein"
Treffpunkt Betze: In Deutschland verlief deine Karriere eher holprig und führte dich unter anderem auch auf den Betze. Wie siehst du rückblickend deine Zeit in Kaiserslautern?
Erik Thommy: Ich hatte in Kaiserslautern meine erste Station außerhalb meines familiären Umfelds. Über die Chance bin ich sehr dankbar, ich musste zum Ersten mal selbstständig leben und konnte diese Erfahrung in Lautern machen. Zu dieser Zeit hatte ich schon in der Bundesliga debütiert und wollte auch meinen nächsten Schritt gehen, aber leider läuft in einer Karriere nicht immer alles geschmeidig. Allerdings habe ich dort viele tolle Menschen kennengelernt, es ist ein großer Verein mit unfassbaren Fans. Auch wenn die Zeit nicht ganz so erfolgreich war, habe ich es dort genossen und verfolge den FCK immer noch, zusammen mit dem restlichen deutschen Fußball.
„Die Tür nach Deutschland halte ich mir immer offen"
Treffpunkt Betze: Welche sportlichen Ziele hast du jetzt, für die kommende Saison und langfristig für deine Karriere? Könnte dich der Weg zurück nach Deutschland führen?
Erik Thommy: In der MLS hat man aufgrund des Playoff-Systems immer die Möglichkeit einen Titel zu gewinnen, und das ist mein großes Ziel. Ich will irgendwann einmal etwas gewinnen. Wir haben einen guten Verein, eine gute Mannschaft, und da ist es auch möglich etwas mitzunehmen. Langfristig gesehen habe ich aufgehört in die Glaskugel zu schauen und mir Gedanken zu machen. Der Fußball ist ein kurzfristiges Geschäft, da kann von heute auf morgen viel passieren. Ich will gesund bleiben, erfolgreich sein und so lange wie möglich Fußball spielen. Die Tür nach Deutschland lasse ich immer auf, im Fußball weiß man nie was passiert, nichtsdestotrotz fühle ich mich hier in Kansas City sehr wohl. Der Verein ist sehr gut organisiert, sehr professionell, ein Top-Verein.
Quelle: Treffpunkt Betze