Ein vermeidbarer Punktverlust im Abstiegskampf

Foto: Imago / Zink

Als Reaktion auf die turbulenten Tage rund um die Freistellung von Dimitrios Grammozis wollten der 1. FC Kaiserslautern und FCK-Cheftrainer Friedhelm Funkel im Auswärtsspiel gegen Nürnberg nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen Paderborn wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren. Nach einer überzeugenden ersten Halbzeit verpassten es die Lautrer jedoch, einen weiteren Treffer nachzulegen und mussten sich am Ende mit einem Unentschieden begnügen - in einem Spiel, in dem definitiv mehr drin gewesen wäre.

Rückkehr zur defensiven Stabilität?


Im Gegensatz zu seinen Vorgängern verzichtete Friedhelm Funkel bei seiner Premiere auf eine Fünferkette in der Abwehr und ließ wie bei seinen letzten Trainerstationen eine klassische Viererkette auflaufen. Diese Umstellung schien der Mannschaft gut zu tun, jedenfalls ließ sie vor allem in der ersten Halbzeit kaum gegnerische Torchancen zu. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass Nürnberg eine weitgehend enttäuschende Partie bot und die Abwehr der Gäste viel zu selten gefordert wurde. Dennoch stand die schlechteste Abwehr der Liga bis auf den Sonntagsschuss von Toptalent Can Uzun deutlich kompakter als zuletzt und konnte sich in der Not wie so oft auf ihren Schlussmann Julian Krahl verlassen.


Beim Gegentreffer sah der FCK zwar nicht gut aus, obwohl vermeintlich genügend Spieler in Ballnähe positioniert waren. Allerdings darf man auch nicht verkennen, dass sowohl der Ex-Lautrer Sebastian Andersson als auch Can Uzun von ihren Fähigkeiten her zu den Unterschiedsspielern der Liga gehören und über die gesamte Spielzeit kaum in den Griff zu bekommen sind. Die Art und Weise, wie der Youngster dann den Ball im Tor versenkte, war einfach überragend und bitter für die abstiegsbedrohten Pfälzer. Unterm Strich bleibt eine deutlich verbesserte Lautrer Hintermannschaft, die für die kommenden Spiele hoffen lässt.

Eine goldrichtige Personalentscheidung


Die Startelfnominierung von Kevin Kraus und Kenny Prince Redondo, die unter Grammozis fast komplett außen vor waren, wurde vor der Partie von zahlreichen Fans kritisch beäugt. Schließlich hatten beide zuletzt kaum Spielpraxis und konnten meist nicht überzeugen. Doch gerade die Entscheidung, Redondo erstmals seit dem 3:3 gegen den HSV wieder von Beginn an spielen zu lassen, erwies sich als äußerst richtig. Die Nummer elf der Roten Teufel zeigte auf der linken Außenbahn eine starke Leistung und bereitete den Führungstreffer durch Richmond Tachie vor. Im Derby gegen den KSC dürfte Redondo wieder in der Startelf stehen, dann allerdings als Ersatz für Tymo Puchacz, der in der Schlussphase seine fünfte Gelbe Karte kassierte. Der Auftritt dürfte dem 29-jährigen Redondo jedenfalls viel Selbstvertrauen gegeben haben und könnte ihn zu einer starken Leistung im Derby beflügeln. Dass er Derbys kann, hat er in der Vergangenheit mehrfach bewiesen.


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Ein Schritt nach vorne


Auch wenn man am Ende von zwei verlorenen Punkten sprechen muss, insbesondere aufgrund der so guten ersten Halbzeit, in der man es gegen schwache Gastgeber verpasste, die Führung auszubauen, zeigt die Formkurve der Roten Teufel vorerst nach oben. Zweifellos litt das Offensivspiel, das hauptsächlich aus langen Bällen bestand, unter der Konzentration auf eine kompakte Defensive, aber genau das ist der richtige Ansatz. Die Spielweise der Mannschaft von Friedhelm Funkel war vielleicht nicht schön anzuschauen, aber sie ist genau das, was der FCK derzeit braucht. Und wahrscheinlich hätte sie ohne die herausragende Einzelaktion von Uzun zum Sieg gereicht. Es muss nicht immer ein Offensivspektakel sein, wenn man in der Defensive die Kontrolle behält. Die Balance zwischen Abwehr und Sturmzentrum wirkte vor allem in der ersten Halbzeit deutlich besser als bei den letzten Auftritten und hätte beinahe zu wichtigen drei Punkten geführt. Eine Leistung, die als erster Schritt in die richtige Richtung gewertet werden kann.

Die Wochen der Wahrheit stehen an


Nun gilt es für das Trainerteam, die richtigen Schlüsse aus dem Spiel zu ziehen und die Mannschaft auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Klar ist, dass man sich von grundsätzlich guten Leistungen nichts kaufen kann, wenn man diese nicht über die gesamte Spielzeit auf den Platz bringt. Nach den guten ersten Halbzeiten gegen Paderborn und Nürnberg hätte der FCK eigentlich sechs Punkte mehr auf dem Konto haben müssen, stand am Ende jedoch nur mit einem Zähler da. Friedhelm Funkel muss seiner Mannschaft das nötige Selbstvertrauen und die nötige Cleverness einimpfen, um im Derby gegen den KSC sowie gegen die Konkurrenten aus Rostock und Osnabrück die dringend benötigten Punkte einzufahren. Mit aktuell 22 Punkten hat der FCK weiterhin noch einen weiten Weg bis zum Klassenerhalt vor sich und darf sich keine weiteren vermeidbaren Punktverluste wie in den letzten beiden Spielen erlauben. Deshalb gilt es jetzt, geschlossen hinter der Mannschaft zu stehen und vor heimischer Kulisse gemeinsam den Derbysieg gegen den KSC zu erzwingen.


#FCNFCK: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:



Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 26

  • Bin immer noch hin und her gerissen...Einerseits dürfen wir eigentlich nicht verlieren. Nürnberg hatte eine wirkliche Torchance, wobei das Tor eigentlich keine ist,sondern einfach nur die Qualität von Can Uzun demonstrierte.Ich denke auch das die Mannschaft in einem fitteren Zustand deutlich mehr Punkte hätte. Der Leistungsabfall in zweiten Hälften ist schon auffällig. Nach der 1.Halbzeit in der Tabelle sechster!!!!!!!!!Andererseits hat man heute gemerkt das es defensiv wohl besser ist die Viererkette beizubehalten, weil die erste Hälfte ein Quantensprung in Sachen Kompaktheit war.Wir spielen gute Torchancen raus und machen im Gesamtbild einfach einen besseren Eindruck als zuletzt. Kraus in der Viererkette fand ich stabil. Könnte auch mit Toure passen. Ich denke wir sind ein zwei Schritte in die richtige Richtung gegangen,aber die Zeit wird knapp.Ohne eine Serie wird es schwer.Nun gut, ich schaue positiv auf das Derby und denke das wir den Dreier einfahren.

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  • Die erste Halbzeit hat Mut gemacht, im Grunde war es fast wie gegen Paderborn man hätte in der ersten Hälfte schon fast alles klar machen müssen.

    Im Gegensatz zu dem Spiel gegen Paderborn hat aber Funkel etwas klüger ausgewechselt als Dimi. Ein sehr gut getroffener Ball, vielleicht auf ein Schuss bei dem etwas Glück nachgeholfen hat, hat uns zwei Punkte gekostet. Eigentlich bin ich mit einem Auswärtspunkt zufrieden aber heute wäre mehr drin gewesen, so eine schwache Heimmannschaft wie sie Nürnberg heute abgab werden wir kaum nochmal antreffen.

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  • Mit dem einen Punkt wäre ich durchaus zufrieden. Vorausgesetzt,man häte ein paar Punkte mehr auf dem Konto. Letzes Spiel 0 Punkte,heute 1 Punkt,bleiben nach dem Gesetz der Serie nächste Woche 3 Punkte. Vor warscheinlich ausverkauftem Haus.

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  • Das war mal schon etwas kompakter als zuletzt und eigentlich hätten wir in der ersten Halbzeit wieder alles klar machen können. Was mich ärgert ist wieder dieses unnötige Gegentor und daß wir es wieder nicht geschafft haben, über 90 min. das Spiel zu kontrollieren. Na ja, auf geht's jetzt kommen die Karlsruher und die werden wir abwatschen :grummel:

  • War gestern mit mehreren Kumpels (alle FCN-Fans) im Stadion und habe im Vorfeld ein 1:1 getippt. Sogar meine Glubberer waren über den Auftritt ihres FCNs extrem entsetzt. In der 1.HZ ging bei denen gar nichts, Spielaufbau eine Katastrophe, viele Fehlpässe....Deswegen hat es mich nach dem 0:1 auch extrem geärgert, dass wir da nicht sofort das 0:2 nachlegen...


    Und was dann in der 2. HZ passierte, war mir eigentlich schon fast klar. Funkel muss als Trainer ganz genau analysieren, warum wir in der 2. Hälfte konstant so extrem einbrechen. Nur das kostet uns momentan regelmäßig die 3 Punkte.


    Ergo nervt mich gestern der noch aus der Hand gegebene Sieg extrem. Gegen so einen heimschwachen Club musst du eigentlich drei Punkte mitnehmen. Da von uns in der 2. HZ aber kaum noch was kam geht das Unentschieden am Ende im Gesamtbild in Ordnung.


    Und am Rande...Der FCK und Abiama..das wird leider nichts. Der Dickson mag ein feiner Kerl sein..aber da passt leider gar nichts.

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  • Ja, ich denke vieles stimmt hier, was geschrieben wird.

    1 Punkt nach Hz1 zu wenig, nach Hz2 aber ok.


    Das Team muss nun die Woche nutzen um sich einen Plan für die Hz2 zu erarbeiten.

    Vielleicht ist da vieles auch Kopfsache: in Hz2 brechen wir eh immer ein.


    Aber in solchen Situation, zitiere ich gerne L. Favre, als er damals die BMG aus schier aussichtsloser Lage rettete, er sagte:

    Es kann so schnell gehen, es kann alles so schnell gehen im Fußball!


    Und das muss das Motto für den FCK mit Funkel sein.!


    Und noch was: eigentlich hätten wir auf Basis der letzten Spiele und der Hektik in der Endphase gestern, das Spiel noch verlieren müssen ;)

  • Funkel muss als Trainer ganz genau analysieren, warum wir in der 2. Hälfte konstant so extrem einbrechen.

    Ganz klar, da fehlt es an der Grundfitness bzw. Ausdauer die man haben sollte. Ich denke von außen betrachtet, geht man davon aus das die Spieler schlau genug sind um sich selbst darum zu kümmern und darin liegt vielleicht der Gedankenfehler. Solche Themen sollten vor einer Saison schon geklärt sein und nicht in der Rückrunde.

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  • Bei alles Euphorie um Friedhelm Funkel muss man sagen, dass es aufs ganze Spiel gesehen, ein sehr durchwachsener Auftritt war. Die erste Hälfte war ganz gut anzusehen, es wurde einige Male aufs Tor geschossen, aber richtig zwingend war neben dem Tor da wenig. Dazu kommt, dass die Nürnberger extrem schwach waren. Ein Teil davon lag sicher an unserem kompakten Spiel, aber vieles an unfähigen Nürnbergern.

    Wenn man nur die Nürnberger sieht, war der Punkt zu wenig. So schlechte Gegner muss man eigentlich schlagen. Aber dafür war wir offensiv zu schwach (wenn auch einiges nach vorne ging, aber das schiebe ich auf teilweise desolates Abwehrverhalten Nürnbergs). Im Vergleich zu bisherigen Saison war es offensiv ein eher unterdurchschnittlicher Auftritt, weil wenig wirklich zwingendes dabei rauskam. Defensiv war der Auftritt besser. Ich habe schon öfter gesagt, ich finde Kraus (ja er ist langsam) sehr wichtig für die Abwehr. Hat man auch letzte Saison gemerkt als er nicht gespielt hat. Man muss eben richtig aufstellen, je nachdem welche Spielerfähigkeiten man mit welchem System kombiniert bzw. Zur Verfügung hat. Die Abwehr war besser, aber das wir ein Tor kassieren, ist ja (leider) normal. Sodass es bei einem Tor durch uns aktuell kein Sieg werden kann. So war ein 1:1 dann zumindest nicht schlecht. Jeder Punkt zählt, aber es müssen noch einige Siege her und bezweifle, dass nicht viele so schwache Gegner kommen. Daher ist noch viel Arbeit, die auf Friedhelm Funkel wartet. Vor allem muss er die Mannschaft so hinbekommen, dass sie zwei gute Hälften schafft. Früher hatten wir das Problem, erste Halbzeit ging nichts, zweite ging es dann eher rund. Zwei gute Halbzeiten, wann gibt's das schon mal?

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  • für mich ein klarer faktor der schlechten fitness,die promotiontour in die usa

    während der vorbereitung.für die entscheider wahrscheinlich,eine notwendige

    handlung.


    fehlende grundkondition,holst du während der runde nicht mehr auf,denn mit

    gewalt,stimmt die belastungssteuerung nicht mehr.

    Gefällt mir 3 Danke 1
  • Die US Reise ist kein Grund für fehlende Kondition. Ein Paar gescheite Laufschuhe kann man überall mitnehmen.

    Ich behaupte ich habe ne bessere Fitness und eine bessere Kondition als unsere Truppe und mein Kadaver ist 40 und ich muss noch täglich arbeiten.

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