Kenny Redondo: „Für einige das größte Spiel ihrer Karriere“
- Flo
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Offensivspieler Kenny Prince Redondo zählt derzeit zu den formstärksten Spielern im Kader der Roten Teufel und ist nach einer schwierigen Zeit unter Dimitrios Grammozis einer der großen Gewinner unter dessen Nachfolger Friedhelm Funkel. Nach einer Trainingseinheit nahm sich der 29-Jährige Zeit für ein Interview, in dem Redondo über die Chance, die ihm Friedhelm Funkel gab, das Derby gegen Saarbrücken und seine Chancen auf Einsätze in der Nationalmannschaft spricht.
„Wenn du diese Chance bekommst, musst du sie nutzen“
Treffpunkt Betze: Hallo Kenny, seit dem Amtsantritt von Friedhelm Funkel standest du in jedem Spiel in der Startelf und konntest wichtige Torbeteiligungen beisteuern. Was hat der neue Trainer in dir wachgerüttelt, was unter seinem Vorgänger vielleicht nicht abrufbar war? Oder anders gefragt: Was hat sich für dich unter Friedhelm Funkel verändert?
Kenny Redondo: In erster Linie hat sich natürlich meine Aussicht auf Spielzeit verändert. Der neue Trainer hat mir die Chance gegeben, meine Fähigkeiten von Beginn an unter Beweis zu stellen. Und wenn du diese Chance bekommst, musst du sie natürlich auch auf dem Platz nutzen. Ich denke, das habe ich gemacht.
Treffpunkt Betze: Du bist seit 2020 beim FCK und gehörst damit zu den dienstältesten Spielern. Seit Saisonbeginn bist du Teil des Mannschaftsrates. Das Interessante dabei ist, dass du dich selbst zur Wahl gestellt hast. Wieso war dir dieses zusätzliche Engagement wichtig?
Kenny Redondo: Wie bereits gesagt, bin ich jetzt schon etwas länger im Verein. Ich wollte den anderen Spielern, gerade denen, die neu dazu gekommen sind, die Möglichkeit geben, in mir einen Ansprechpartner zu haben, an den sie sich wenden können. Daher war mir diese Position für einen gewissen Teil der Kabine wichtig, weil ich dadurch einfach einen besseren Draht zu ihnen habe und somit auch die Mannschaft besser vertreten kann.
Treffpunkt Betze: Und ohne aus dem Nähkästchen zu plaudern: Was ist deine Aufgabe im Mannschaftsrat oder was ist eure gemeinsame Aufgabe? Wofür macht ihr euch stark, wann und wie werdet ihr aktiv?
Kenny Redondo: Wir machen alles nur gemeinsam. Es werden im Mannschaftsrat Themen bezüglich des Fußballs, aber auch Themen abseits des Platzes besprochen, zu denen wir uns dann als zusammensetzen und für die Mannschaft Einigungen finden. Das passiert aber wie gesagt nur zusammen als Team und keines der Mitglieder des Mannschaftsrats hat eine alleinige Aufgabe.
"In diesen Spielen ist man besonders motiviert"
Treffpunkt Betze: Zurück zu deiner Zeit beim FCK: Wie würdest du nach all der Zeit, vielleicht auch im Vergleich zu deinen vorherigen Stationen, den Verein, die Stadt, die Region beschreiben? Was macht den FCK in den Worten von Kenny Redondo aus?
Kenny Redondo: Ich würde sagen, das Wort Identifikation beschreibt meine Verbundenheit zum FCK ganz gut. Ich fühle mich einfach sehr wohl im Verein und in der Region und genieße es, auf dem Betze zu spielen. Und in meinen Augen ist es einfach sehr wichtig, dass man sich als Spieler mit seinem Verein identifizieren kann.
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Treffpunkt Betze: Blicken wir auf das Sportliche: Mit dem Derby im Pokal-Halbfinale steht euch ein absolutes Highlight bevor. Für viele von euch ist es vielleicht sogar das größte Spiel ihrer bisherigen Karriere. Was macht dich zuversichtlich, dass ihr als Mannschaft den letzten Schritt ins Finale schaffen könnt?
Kenny Redondo: Ich bin davon überzeugt, dass wir den Einzug ins Finale schaffen können, aber dafür müssen wir die Leistung der letzten Spiele abrufen und dürfen Saarbrücken auf keinen Fall unterschätzen. Gerade weil es ein Derby und dazu noch ein Pokalspiel ist. Es wird auf jeden Fall ein brutales Spiel, aber wir freuen uns darauf, denn wie du schon gesagt hast, ist es für einige von uns wahrscheinlich das größte Spiel ihrer bisherigen Karriere.
Treffpunkt Betze: Du selbst hast in den letzten vier Derbys gegen Saarbrücken dreimal getroffen und auch in den Duellen mit Karlsruhe und Mannheim konntest du immer wieder mit guten Leistungen überzeugen. Wie erklärst du dir diese Auffälligkeit?
Kenny Redondo: Boah, das ist eine gute Frage (lacht). Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht genau. Vielleicht liegt es daran, dass man im Unterbewusstsein denkt, dass man noch eine Schippe drauflegen muss, weil es ein Derby ist. Aber Derbys sind grundsätzlich die schönsten Spiele. Und deshalb ist man in diesen Spielen als Spieler natürlich besonders motiviert.
„Ich würde sehr gerne für mein Vaterland spielen“
Treffpunkt Betze: Mittlerweile ist der Spider-Man-Jubel, wie wir ihn zuletzt nach deinem Tor in Hannover gesehen haben, quasi zu deinem Signature Move geworden. Beim Jubel vor der Westkurve nach dem 3:2-Heimsieg gegen Osnabrück war dein Sohn mit einer Spiderman-Maske zu sehen. Gibt es da einen Zusammenhang?
Kenny Redondo: Da gibt es auf jeden Fall einen Zusammenhang, der Jubel ist speziell für ihn und ihm gewidmet, da er ein riesiger Spiderman-Fan ist. Deshalb fragt er mich auch nach jedem Spiel, ob ich denn wieder den Spiderman gemacht habe.
Treffpunkt Betze: Du hast in dieser Spielzeit schon auf mehreren Positionen gespielt, vom Stürmer bis zum offensiven Außenverteidiger. Auffallend ist, dass du dich in jeder Rolle mit vollem Einsatz für den Erfolg der Mannschaft einsetzt. Gibt es trotzdem eine Position, die wie für dich gemacht ist, auf der du deine Stärken besonders gut ausspielen kannst?
Kenny Redondo: Ja, ich würde schon sagen, dass ich mich generell auf den Flügeln am wohlsten fühle, wobei ich glaube, dass ich in der Offensive besser aufgehoben bin als in der Defensive. Aber wie du schon gesagt hast, versuche ich, egal wo mich der Trainer aufstellt, immer mein Bestes zu geben und natürlich am Ende des Tages gemeinsam als Mannschaft erfolgreich zu sein.
Treffpunkt Betze: Du wurdest als Sohn eines Äthiopiers und einer Spanierin in München geboren und bist somit im Prinzip für drei Nationalmannschaften spielberechtigt. Nun sind die spanische und die deutsche Nationalmannschaft mit Weltklassespielern gespickt und schwer zu erreichen. Bei Äthiopien ist das anders. Hattest du diesbezüglich schon Kontakt mit dem äthiopischen Verband oder könntest du dir grundsätzlich vorstellen, für das Land deines Vaters aufzulaufen?
Kenny Redondo: Es gab in den letzten Jahren auf jeden Fall Kontakt mit dem Verband, aber leider ist das Ganze etwas schwierig, denn um für Äthiopien spielen zu dürfen, darf man leider keine doppelte Staatsbürgerschaft haben. Ich hoffe sehr, dass diese Regelung irgendwann einmal geändert wird, denn ich würde sehr gerne für mein Vaterland spielen.
Quelle: Treffpunkt Betze