"Man sieht, was wir vorhaben": FCK gewinnt Blitzturnier

Foto: Andreas Leiner

Hochsommerliche Temperaturen von über 30 Grad machten es allen Beteiligten an diesem Samstag nicht leicht. Der 1. FC Kaiserslautern testete in zwei Spielen über jeweils 60 Minuten gegen Fortuna Düsseldorf und Kickers Offenbach, um sich auf den immer näher rückenden Saisonstart in zwei Wochen vorzubereiten. Und der FCK konnte zufrieden sein. Die Mannschaft von Markus Anfang ging als verdienter Sieger aus dem Turnier hervor.


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FCK dominiert in beiden Partien


Im ersten Spiel traf der FCK, der zunächst im 4-3-3-System auflief, auf den Ligakonkurrenten Fortuna Düsseldorf. Und die Pfälzer sorgten von Beginn an für viel Offensivdruck. Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite zwischen Neuzugang Jannik Mause und Richmond Tachie flankte Letzterer in den gegnerischen Fünfmeterraum, wo Phillip Klement per Direktabnahme zur verdienten Führung traf. Auch in der Folge blieben die Roten Teufel am Drücker und hätten in Person von Klement und Tomiak die Führung weiter ausbauen können. Zwischenzeitlich wurde das Spiel auch ruppiger und umkämpfter, was sich nicht nur in kleineren Fouls, sondern auch in lautstarken Wortgefechten äußerte, die sich Markus Anfang und Daniel Thioune mehrfach an der Seitenlinie lieferten. Auch wenn die Fortuna nach der Pause immer besser ins Spiel fand, mangelte es an der Chancenverwertung, so dass der FCK mit 1:0 gewann.


Das zweite Spiel gegen Kickers Offenbach forderte die Roten Teufel von Beginn an. Die Hessen agierten bissiger als Düsseldorf und zeigten im eigenen Stadion eine kämpferische Leistung, die mit dem Führungstreffer durch Dimitrij Nazarov belohnt wurde. Der stark spielende Aaron Opoku glich zum 1:1 aus, ehe Daniel Hanslik nach einer Flanke von Marlon Ritter zur 2:1-Führung einköpfte. Und Aaron Opoku machte mit dem 3:1 kurz vor Schluss den zweiten Sieg perfekt. Ein Turniersieg, der Selbstvertrauen gab und eine wichtige Erkenntnis brachte: Die Abwehr steht. Lediglich ein individueller Fehler von Avdo Spahic sorgte für den einzigen Gegentreffer des Turniers.

Anfang: „Man sieht schon, was wir vorhaben“


Markus Anfang zeigte sich nach dem Blitzturnier sichtlich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und der neuen Taktik. „Man sieht schon, was wir vorhaben, welche Lösungsmöglichkeiten wir haben und wie wir gegen den Ball arbeiten wollen. Ich glaube, das hat man heute gut gesehen, aber es wird noch Zeit brauchen. Das wird nicht von jetzt auf gleich gehen“, betonte der 50-Jährige. Auch auf die Besonderheit der verkürzten Spielzeiten äußerte sich der Cheftrainer gegenüber Treffpunkt Betze. „Wir haben in den Testspielen davor immer zweimal fünfundvierzig Minuten gespielt und im Anschluss mit Läufen gearbeitet. Heute hattest du einfach sechzig Minuten Spielzeit, da musst du auch eine hohe Konzentration haben. Du bist im Spiel und musst Entscheidungen treffen und das hat die Mannschaft phasenweise ordentlich gemacht, können es aber auch noch besser machen."


Angesprochen auf Ragnar Ache, der seit Monaten mit einer langwierigen Verletzung zu kämpfen hat, konnte Markus Anfang wenigstens etwas Hoffnung verbreiten. „Ragnar macht gute Fortschritte mit Fabian Kobel. Sie trainieren regelmäßig. Er ist auch schon im Lauftraining, ist also schon in der Belastung drin. Wir hoffen, dass die nächsten Schritte mit dem Ball dann dementsprechend gut sind, sodass wir ihn recht zeitnah auch im Mannschaftstraining wieder mit dazu nehmen können.“

Der Umgang mit Piets Tod: "Versuchen uns untereinander zu unterstützen"


Das Turnier in Offenbach stand aber neben dem Sportlichen auch unter einem anderen Stern. Es war der erste öffentliche Auftritt des FCK nach dem tragischen Tod von Peter Miethe im Trainingslager. „Wir haben versucht, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Jeder von den Jungs weiß, dass er die Sache mit sich selbst ausmacht und wenn einer nicht in der Lage ist, dann nehmen wir da alle Rücksicht drauf und versuchen, uns untereinander zu unterstützen“, so Anfang. Auf die Frage, ob schon wieder etwas Normalität eingekehrt sei, antwortete der Cheftrainer, dass das Trainerteam versuche, diese "vorzuleben". „Wir haben mit den Jungs darüber gesprochen. Wir haben ganz langsam wieder mit dem Training angefangen, keine Doppeleinheiten. Jetzt versuchen wir wieder Doppeleinheiten zu fahren. Aber wenn sich dazu jemand nicht in der Lage fühlt, dann ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn er dann nach Hause möchte. Aber die Jungs ziehen das ganz gut durch. Wir unterstützen und helfen uns untereinander, auch wenn die Situation nicht leicht ist. Bei aller Schwierigkeit müssen wir aber auch versuchen die Inhalte zu vermitteln. Der Saisonstart wird sich dadurch für uns nicht verändern. Wir versuchen uns über den Alltag in den nächsten Tag reinzubringen, um einfach ein bisschen Abstand von der ganzen Sache zu gewinnen", erklärte Anfang.

Klement: „Manchmal hat der Kopf geraucht“


Auch Phillip Klement, der das erste Tor für den FCK erzielte, zeigte sich zufrieden mit dem Turnier und der Tatsache, dass der Trainer wieder einmal kräftig rotierte. „Erstmal ist es für jeden Spieler gut, Spielpraxis zu sammeln. Das ist ein gutes Konzept, dass dann jeder mal sechzig Minuten in den Beinen hat, weil es in der Vorbereitung dann doch oft der Fall ist, dass man nur eine Halbzeit spielt“, so Klement. „Ich finde, wir sind gut dabei. Wir haben natürlich viel Training und viel taktisch gearbeitet. Da muss man schon sagen, dass uns da manchmal der Kopf geraucht hat, weil es einfach viele Inhalte sind. Der Trainer legt viel Wert auf taktische Inhalte und er gibt uns viel Input. Das muss man einfach verarbeiten und es ist wichtig, das Ganze jetzt auch in den Spielen anzuwenden, weil Training etwas ganz anderes ist als ein Spiel“. Zu den einigen hundert mitgereisten FCK-Fans sagte Klement: „Es ist ganz schön, dass bei so einem Turnier Fans da sind, sodass ein bisschen Stimmung aufkommt. Das war ein schöner Rahmen. Aber bei einem Ligaspiel ist es dann doch immer nochmal etwas anderes,“ fügte er hinzu.


In der kommenden Trainingswoche kann sich der FCK dann voll und ganz auf seinen letzten Testspielgegner vorbereiten. Am Samstag treffen die Roten Teufel im Rahmen der Saisoneröffnung auf 1860 München. Dort wird sich wohl auch zeigen, welche Elf Markus Anfang eine Woche später beim Ligaauftakt in Ulm von Beginn an aufbieten wird.


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