Der FCK im Höhenflug: Die neue Selbstverständlichkeit
- Dominik
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Die Rückkehr ins Berliner Olympiastadion nach dem DFB-Pokalfinale dürfte für viele Fans des 1. FC Kaiserslautern ein besonderes Erlebnis gewesen sein. Die Roten Teufel hatten mit viel Mühe den Klassenerhalt geschafft, das Finale war die Zugabe für eine letztlich doch verkorkste Saison. Nur sieben Monate später hat sich im Verein und in der Mannschaft vieles verändert. Vom designierten Absteiger hat sich die Mannschaft von Trainer Markus Anfang zu einem Spitzenteam der 2. Liga entwickelt.
Doch vor dem Spiel gegen Hertha deutete vieles auf eine typische Betze-Niederlage hin. Der FCK mit einem echten Lauf und der Chance, weiter oben dran zu bleiben, gegen eine angeknockte Berliner Mannschaft, die ihre PS nicht auf den Platz bringt. In solchen Situationen hat der FCK schon viele Spiele leichtfertig aus der Hand gegeben. Wäre da nicht die neue Stärke der Pfälzer.
In der Ruhe liegt des Pfälzers Kraft
FCK-Trainer Marcus Anfang scheint allmählich seine Stammelf gefunden zu haben. Lediglich Jan Gyamerah nach seiner Sperre und Ragnar Ache waren in Berlin neu dabei. Auf Namen scheint der Cheftrainer weiterhin keine Rücksicht zu nehmen und zeigt gleichzeitig, über welche Qualität der Kader mittlerweile verfügt. Dennoch starteten die Roten Teufel alles andere als souverän in die Partie, waren von der Ausrichtung der Berliner etwas überrascht und hatten vor allem im Zentrum ihre Probleme. Auch wenn Markus Anfang aufgrund seiner Sperre nicht eingreifen konnte, stellte sich die Mannschaft eigenständig um und erhielt zusätzliche Anweisungen von Co-Trainer Florian Junge. So rückte Luca Sirch aus der Dreierkette heraus, um mehr Zugriff im Mittelfeld zu bekommen. Dies zeigt deutlich, wie flexibel die Lautrer Mannschaft mittlerweile ist, die genauen Abläufe verinnerlicht hat und sich dementsprechend auf bestimmte Situationen einstellen kann.
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Durch die Systemumstellung kamen die Gäste nun deutlich besser ins Spiel, auch wenn noch nicht alles rund lief. Immer wieder lud der FCK die Berliner durch einfache Ballverluste im Spielaufbau zu Chancen ein. Während die Lautrer weiterhin nach der zündenden Idee in der Offensive suchten, stand die Defensive stets sicher. Insbesondere die Verpflichtung von Maximilian Bauer scheint sich schon jetzt auszuzahlen, denn mit seiner individuellen Qualität hebt er die Abwehrreihe deutlich auf ein neues Niveau. War vor der Winterpause noch die Abwehr das große Problem und die Offensive der Punktegarant, so ist es nun die Defensive. Zudem verfällt der FCK nicht wie in der Vorsaison nach Fehlern in Hektik oder will plötzlich zu viel, sondern bleibt ruhig und wartet genau auf den richtigen Moment.
Gnadenlose Effektivität
Sinnbildlich für den Höhenflug der Lautrer steht wohl die Entdeckung der Saison, Luca Sirch. Der 25-Jährige, der zu Beginn der Saison aufgrund der Umstellung von der 4. in die 2. Liga noch außen vor war, ist aus der Startelf der Roten Teufel nicht mehr wegzudenken. Sirch hat sich mittlerweile zum unverzichtbaren Abwehrchef entwickelt. Dabei strahlt der variabel einsetzbare Abwehrspieler eine Ruhe aus, als würde er schon ewig auf diesem Niveau spielen. Diese Selbstverständlichkeit überträgt sich auch auf die Mannschaft, die geduldig auf ihre Chance wartet. Zwar war Berlin auch im zweiten Durchgang die aktivere Mannschaft, doch der FCK verteidigte gnadenlos und nutzte seine Chancen. Trocken, schnörkellos und effizient, so könnte man derzeit nicht nur das goldene Tor zum 1:0 durch Luca Sirch beschreiben, sondern auch das Spiel des 1. FC Kaiserslautern. Auch wenn das Glück des Tüchtigen häufig eine Rolle spielt, waren die letzten vier Siege kein Zufall.
Wochen der Wahrheit
Auch wenn der FCK derzeit einen Lauf hat und mit 38 Punkten definitiv nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben wird, gilt es gerade in dieser engen Liga weiterhin Demut zu zeigen und von Spiel zu Spiel zu schauen. Im neuen Jahr hatten es die Pfälzer bisher ausschließlich mit Gegnern aus der zweiten Tabellenhälfte zu tun. Dennoch wirken die Lautrer derzeit sehr gefestigt, können Rückschläge wegstecken und immer wieder reagieren und sich an Spielsituationen anpassen. Zudem wurde der Kader vor allem in der Spitze qualitativ deutlich verstärkt und gerade die Neuzugänge könnten in den kommenden Wochen zu echten Gamechangern werden, wenn sie sich voll integriert haben.
In den nächsten Wochen warten mit Hannover und dem Hamburger SV zwei absolute Topteams und Aufstiegskandidaten auf die Roten Teufel. Gelingt es dem FCK, diese beiden Partien ohne Niederlage zu überstehen, wird er bis zum Schluss ganz oben mitspielen.
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 17
Gummi
Ich denke gegen Hannover könnte ein Dreier machbar sein zumal die auswärts noch nicht viel gerissen haben. Gegen den HSV bin ich da pessimistischer, da wirds wohl schwer werden was zählbares mitzuholen
Bunting
Dieses Matchglück hatte ich ja auch schon mehrfach erwähnt und wenn man die ganzen Statistiken vergleicht,dann stiegen wir knapp hinter den Spitzenteams.
Gegen Ulm war es kein gutes Spiel, aber man war im entscheidenden Moment da.
In Fürth könne/müssen wir vorm 1:1 mindestens 2:0 wenn nicht sogar 3:0 hinten liegen.
Gegen Münster die 3 Punkte in letzter Sekunde, da hätte auch keiner meckern können wenn es unentschieden ausgeht.
Und nun in Berlin hatte Sirch das Quäntchen Glück was der Hertha einfach gefehlt hatte, denn schlecht waren die nur im Abschluss.
Wir spielen das in der Rückrunde sehr ordentlich, haben aber auch weiterhin das passende Matchglück.
Die Defizite die ich aktuell sehe werden aber durch Einsatz, Charakter und Kampfgeist Woche für Woche weggemacht. Das sind im warten Sinne des Wortes Mentalitätsmonster.
Ostalb-Devil
4 Punkte wären traumhaft aus den nächsten 2 Spielen
Realistisch wohl eher 1-3.
Gegen den HSV oder Köln ist so ein 30minütiger Tag der Offenen Defensive wohl nicht so gut zu durchleben.
weschdkurv
Es kommen jetzt halt so langsam die Wochen der Wahrheit. Dass wir mit 4 Siegen aus 4 Spielen aus der Winterpause kommen, mal ehrlich, Hände hoch wer von euch davon überzeugt war.
frankenfck
Ich hatte auf 7 Punkte in den ersten 3 Spielen gehofft. Freue mich, dass es 12 im 4 Spielen wurden
.
An einen Aufstieg glaube ich nicht. Denke, Köln und der HSV werden direkt hochgehen. Vielleicht können wir um Platz 3 mitmischen. Aber in der Relegation setzt sich üblicherweise ja der Bundesligist durch. Und eine Reli gegen Heidenheim wäre auch nicht der Brüller
weschdkurv
Hätte ich vor 3-4 Wochen so unterschrieben. Aber aktuell spielt sich unser Team ja regelrecht in einen Rausch. Neben der effektiven Offensive strahlen wir plötzlich auch Defensiv mehr Sicherheit aus. Ehrlich gesagt weiß ich nicht ob da nicht doch noch mehr drin sein könnte. Dem Kader wurde in der Winterpause definitiv Qualität zugeführt.
ALLGOVIA LUTRA
Köln? Meinst Du die Kölner, die seit Wochen in keinem Spiel guten Fußball gezeigt haben und gefühlt jedes Spiel völlig glanzlos 1-0 gewinnen?
Das die Tabellenführer sind, ist ein Hohn. Denen läuft die Sch***e dermaßen bergauf, das wird irgendwann aufhören.....
Zum FCK, es war in gewisser Weise schon ein wenig, im "Stil einer Spitzenmannschaft" was gezeigt wurde. Das auch gestern wieder das nötige Matchglück dabei war, steht außer Frage. Eiskalt beim Tor und defensiv, gerade zu Ende des Spiels, als Hertha Druck machte, relativ souverän.
Lediglich die, meiner Meinung, viel zu späten Auswechslungen, sind weiterhin kurios. Robinson hätte ich viel früher raus geholt. Ebenso Ache.
Aber Anfang weiß was er tut!
Genießen wir den Moment, es werden sicher wieder "dunklere" Zeiten kommen.....
TuxRacer
Vor der Winterpause gab es zwei Niederlagen, und schon wurden einige unruhig. Das hat mich allerdings weniger überrascht. Noch mehr überrascht mich jedoch, dass schon wieder vom Aufstieg die Rede ist. Es sind noch 13 Spieltage! Wenn wir am 30. Spieltag immer noch oben stehen, lasse ich mich auch von der Euphorie anstecken.
Ostalb-Devil
Ja diese Kölner meine ich.
Glanzlos gewinnen ist eben gewinnen.
Man könnte auch umgekehrt sagen: das Matchglück des FCK und der gute Krahl können sich auch wieder drehen. Sie stehen nicht ohne Grund mit oben, diese Kölner.
Und wie du schreibst, unschönere Zeiten können und werden wieder kommen.
Cantona7
Genau das ist der berühmte "Casus Knacksus", denn besonders überzeugend waren unsere Auftritte allesamt nicht, weder gegen Ulm, noch in Fürth, Münster oder gestern bei der Hertha.
Der Kicker hat es im heutigen Bericht gut auf den Punkt gebracht, wir "reiten gerade auf der Welle" und das Spielglück/Momentum ist uns aktuell mehr als hold.
Vielleicht haben wir auch irgendeine Art schwarze Magie um den Berg entfacht oder in der Heimkabine prangt ein großes Pentagram auf dem Boden, so lange wir weiterhin davon profitieren, soll es mir jedenfalls Recht sein.