Betze am Dienstag: Heftige Ragy-Vibes
- Dirk
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Hashtag der Woche: #metzgerfahrt. Die Lautrer Dienstreisen nach Magdeburg könnte man sich langsam wirklich sparen. Man kennt das ja: Jahr für Jahr wälzt sich eine rot-weiße Karawane über 600 Kilometer quer durch die Republik, nur um das nächste Kapitel im Buch „Wie man sich auswärts selbst frustriert“ zu schreiben. Und wofür das alles? Für einen Sonntagnachmittag irgendwo zwischen Hoffnungsschimmer und Realitätsklatsche. Viel Hoffnung? Klar. Die gehört bei Lautern mittlerweile zur Grundausstattung. Unsympath Atik in Bestform? Natürlich! Fehlt nur noch, dass er nach dem Spiel im Gästeblock Autogramme verteilt. Am Ende steht ein 0:2, so unvermeidlich wie ein Montagmorgen im Nieselregen. Und was bleibt? Ernüchterung pur. Vielleicht sollte man nächstes Jahr einfach vorher ein Fax mit dem Spielstand „0:2“ schicken - das spart Benzin, Nerven und ein bisschen Würde. Alles, was rund um den Betzenberg und in der vergangenen Woche sonst noch wichtig war, hier in unserem Wochenrückblick.
1. Vote for Ragy
Kalli, Hansi, Ragy - Tor! So einfach ist das und so einfach geht es Richtung Tor des Monats. Eine Kombination so schnörkellos, so zielsicher, dass selbst ein Schweizer Uhrwerk neidisch die Zeiger hängen lässt. Jamal Musiala, Marvin Ducksch, Ereleta Memeti und Artur Voilenko haben im März sicher auch hübsche Tore geschossen - ja, vielleicht mit doppeltem Übersteiger, einem Regenbogen-Trick und einem Ballettabschluss in Zeitlupe. Aber mal ehrlich: Eine so sehenswerte Dreierkombi, wie sie der Betze gegen Elversberg aufs Parkett - pardon, auf den Rasen - gezaubert hat, war da definitiv nicht dabei. Das war kein Tor, das war ein Meisterstück! Kein Glanzstück für Feuilletonisten, sondern ein Gedichtband in Stollenschuhen. Fußball zum Anfassen. Wenn das nicht Tor des Monats wird, dann kann man die ganze Abstimmung auch gleich von einem Hamster am Glücksrad ziehen lassen.
2. Frankfurter Bub im Pfälzer Wald
Wer Ragnar Ache noch nicht näher kennt und wissen möchte, wie vielseitig der Lautrer Stürmer ist, kann sich die aktuelle Ausgabe des Sky-Formats „Meine Geschichte“ anschauen. Denn das Kopfballungeheuer mit deutsch-ghanaischen Wurzeln ist weit mehr als nur ein menschgewordener Muskelstrang mit Torinstinkt. Der neue Pfälzer Fußballgott ist die personifizierte Mischung aus Kraft, Wille und „Oops, i did it again". Im Interview verrät Ragy, warum sein „Hund“ in einem Karton lebt, woher seine Liebe zu Japan kommt, wie die Fernbeziehung mit seiner Freundin funktioniert und was seine sportlichen Ziele sind. Vorerst geht er aber für den FCK auf Torejagd und macht für die Roten Teufel das, was er am besten kann: rennen, kämpfen, treffen. Zum Abschluss stellt er sich einer Challenge gegen Ricardo Basile und... - ach, seht am besten selbst!
Japan-Liebe und Aufstiegsträume - Ragnar Ache im Interview! | Meine Geschichte
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3. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei
Ganz Deutschland diskutiert über das bevorstehende Karriereende von Thomas Müller. Eberl-Bashing, Abschiedsinterviews und nostalgische Rückblicke inklusive. Doch so sympathisch der Ur-Bayer auch ist, aus Lautrer Sicht ist ein anderer Rücktritt viel bemerkenswerter: Simon Zoller! Ja, genau - der mit dem feinen Torriecher und dem charmanten Schwiegersohn-Lächeln. In der Saison 2013/14 traf er in 28 Spielen 13 Mal für die Roten Teufel - also fast in jedem zweiten Spiel. Jetzt hängt auch er die Fußballschuhe an den Nagel. Und zwar nicht für die Gartenarbeit, sondern für eine Anschlussbeschäftigung bei seinem anderen Ex-Klub Bochum. Dort wird er in neuer Funktion tätig sein, welche, ist noch offen, auf jeden Fall aber im sportlichen Bereich. Hauptsache, er bleibt dem Fußball erhalten und wechselt nicht in die Welt der Sky-Experten oder Fußball-Philosophen, wo mehr geredet als gelaufen wird. Kurzum: Deutschland mag Müller verlieren - Lautern verliert ein Stück Herzblut, Charme und die Hoffnung auf ein sensationelles Comeback in der Relegation 2026. Danke, Zolli. Und viel Erfolg in Bochum!
Bochum bestätigt: Zoller kehrt in neuer Rolle zurück – Weitere Infos erst nach Saisonfinale
4. Drei, zwei, eins…meins!
Am 27. Spieltag wurde nicht nur gegen den Ball, sondern auch gegen den Hass getreten - zumindest symbolisch. Unter dem Motto „TOGETHER! Stop Hate. Be a Team“ setzten DFL, DFL-Stiftung und Vereine ein Zeichen gegen Rassismus - mit Pins, Bannern und Eckfahnen in Lila. Ja, LILA! Natürlich waren auch die Roten Teufel mit von der Partie. Also wurden Slogans gedruckt, Statements verfasst und sogar der Stadionboden durfte mitreden: „Ab hier geht’s nur noch TOGETHER“, hieß es dort. Eine Art moralisches Navi - man konnte gar nicht mehr falsch abbiegen. Doch das eigentliche Highlight waren nicht die Spieler oder das Spiel, sondern handbemalte Aufwärmshirts! Keine Massenware, keine Fast Fashion - echte Kunstwerke, gemalt im Kunstatelier Zitronenblau. Die Künstlerinnen und Künstler mit Beeinträchtigungen haben Shirts gestaltet, die mehr Tiefgang haben als so manche Spielanalyse von Lothar Matthäus. Die getragenen Shirts können jetzt ersteigert werden! Das Geld geht an das Ökumenische Gemeinschaftswerk und die Westpfalz-Werkstätten, die im Gegensatz zur DFL keine Imagekampagne, sondern echte Inklusionsarbeit machen - mit Herz, Hand und vermutlich deutlich weniger Instagram-Reichweite.
TOGETHER!-Aktionsspieltag: Auktionen laufen!
5. Social-Media-Kommentar der Woche
FB-User Andreas über Magdeburgs Spielmacher und Reizfigur:
„Verglichen mit Baris Atik sieht selbst Maik Franz, im Nachhinein betrachtet, wie ein feiner Sportsmann aus“.
Quelle: Treffpunkt Betze