Die Hoffnung stirbt zuletzt - auch beim FCK
- Jonah
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Ein besonderer Dank gebührt in dieser Saison den Spielplangestaltern der zweiten Bundesliga. Allein die Ansetzung des Derbys zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Kaiserslautern am drittletzten Spieltag kann als Glücksfall bezeichnet werden. Treibstoff für ein kampfbetontes und vor allem in der zweiten Halbzeit völlig offenes Spiel war diesmal nicht nur die Rivalität der beiden Mannschaften, sondern auch die Tabellensituation: Der Tabellenachte spielte gegen den Neunten, beide noch in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Vor ausverkauftem Haus und stimmungsvoller Kulisse kamen die Lautrer zweimal nach einem Rückstand zurück und warfen damit den badischen Konkurrenten mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Verlosung um den Aufstieg. Sie selbst bleiben durch den Punktgewinn im Kreis der Aufstiegsaspiranten.
Warum man noch hoffen darf
Fans sind Fans eines Vereins, weil sie emotional mit ihm verbunden sind. So mag sich das 2:2 gegen den KSC für viele, angetrieben von der enttäuschten Hoffnung, zunächst wie eine Niederlage anfühlen. Der eine oder andere wird vollkommen pessimistisch sagen, dass die ersten drei Plätze nun nicht mehr zu erreichen sind. Doch die Roten Teufel boten in Karlsruhe über die gesamte Distanz eine kämpferisch starke Leistung und gaben keinen Zweikampf verloren. Zudem setzten die Pfälzer die Abwehr der Badener bis zum Spielende immer wieder mit situativem Pressing unter Druck. Um dies bis zum Schluss durchzuhalten, bedarf es mentaler Stärke, um auch an die körperlichen Grenzen gehen zu können. Diese mentale Stärke kann in den letzten beiden Spielen der regulären Saison den Ausschlag geben.
Vielleicht hat auch der Trainerwechsel dazu beigetragen, dass die Pfälzer ihre Comeback-Qualitäten, die sie vor allem in der Aufstiegssaison ausgezeichnet hatten, wiederentdeckt haben. Gleich im ersten Spiel unter Lieberknecht ließen sie sich auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich der Schalker nicht aus der Ruhe bringen und gewannen mit 2:1. Im Derby gegen die im Vergleich zu den Gelsenkirchenern ungleich stärkeren Karlsruher kam der FCK zweimal zurück und hätte mit etwas Glück am Ende sogar als Sieger vom Platz gehen können. Diese Widerstandsfähigkeit wird im Endspurt eine wichtige Rolle spielen.
Perspektivwechsel: Ist der unausgeglichene Kader ein Problem?
Zudem scheint sich der Eindruck zu verfestigen, dass unter dem neuen Trainer viele Spieler, die zuvor aussortiert schienen, tatsächlich wieder einen Platz im Kader finden können. Mit Opoku und Raschl erhielten zwei weitere Spieler, die unter Anfang gar nicht mehr zum Einsatz kamen, Einsatzminuten und damit die Chance, sich zu profilieren und den Konkurrenzkampf um die Stammkräfte zu verschärfen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Nichtberücksichtigung der Leihspieler Bauer, Breithaupt und Ranos: Dies lässt die Interpretation zu, dass Lieberknecht seine Hoffnungen in der Crunch-Time der Saison nicht auf Spieler setzen will, die nach dem 34. Spieltag zu ihren Heimatvereinen zurückkehren und daher möglicherweise eine andere Leistungsbereitschaft an den Tag legen als beispielsweise der aus der FCK-Jugend hochgezogene Mika Haas.
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Die Defensive ist und bleibt das Sorgenkind der Pfälzer: In den 30 Spielen unter Markus Anfang kassierte man im Schnitt 1,6 Gegentore pro Partie. Daran hat sich auch unter dem neuen Trainer noch nichts Wesentliches geändert. Auch gegen Karlsruhe klingelte es bekanntlich zweimal im Kasten von Julian Krahl. Das ist nicht nur schlecht für die Tordifferenz, die in der oberen Tabellenhälfte nur noch vom Karlsruher SC unterboten wird, sondern bedeutet auch, dass der FCK im Schnitt 2 Tore pro Spiel schießen muss, um statistisch eine Chance auf einen Sieg zu haben.
Was die Hoffnung schmälert
Das 2:2 im Derby dürfte für die FCK-Fans und auch für neutrale Zuschauer als Ergebnis in Ordnung gehen, während die Karlsruher das naturgemäß anders sehen. Betrachtet man jedoch die xGoals-Werte (3,68 zu 1,99, Quelle: bundesliga.de), kann man von einem glücklicheren Unentschieden für die Roten Teufel sprechen. Diese Zahlen sind weniger objektiv als sie scheinen, denn sie übersetzen statistische Daten in Wahrscheinlichkeiten, und da steckt schon eine gewisse Interpretation drin. Dennoch tun die Pfälzer gut daran, in der kommenden Trainingswoche hier anzusetzen und das Verhindern von Großchancen des Gegners zu üben.
Ein weiteres Problem ist die fehlende Möglichkeit, Ragnar Ache während des Spiels auszuwechseln oder durch einen zweiten Stürmer zu unterstützen. Im pfälzisch-badischen Duell konnte Lieberknecht von der Bank aus keine Impulse für das Sturmzentrum setzen. Wenn man im Heimspiel gegen Darmstadt oder am letzten Spieltag in Köln-Müngersdorf alles auf Sieg setzen muss, kann das ein Nachteil sein. Alle Lautrer Fans sollten daher die Daumen drücken, dass die Nummer 9 gesund und fit bleibt.
Wohin der Weg führt
Am 33. und 34. Spieltag müssen Fans und Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern wieder auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen, um selbst noch unter die ersten Drei zu kommen. Zwar werden sich die Teams in einigen direkten Duellen wieder gegenseitig die Punkte wegnehmen, aber mit zwei Siegen gegen Darmstadt und Köln können die Pfälzer nicht mit Sicherheit davon ausgehen, dass es für den Relegationsplatz oder gar den zweiten Platz reichen wird. Dafür hat man in den vergangenen Wochen und Monaten zu oft die Angebote der Konkurrenz ausgeschlagen, sich selbst nach oben abzusetzen. Nun steuert der FCK bestenfalls auf ein dramatisches Saisonfinale zu. Um dessen möglichen Ausgang zu prognostizieren, sei abschließend mit Norbert Thines eine der größten Persönlichkeiten zitiert, die je beim 1. FC Kaiserslautern gewirkt haben: “Wann Pälzer zamme halde, is alles meglich.”
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 5
Gummi
Es gibt nur ein Szenario wie wir es noch schaffen können
Wir müssen beide Spiele gewinnen
Paderborn und Elversberg müssen mind. eines ihrer Spiele verlieren
Magdeburg darf beide Spiele nicht gewinnen
und Düsseldorf sollte möglichst auch nicht beide gewinnen
Wahrscheinlich dafür?
Meiner Meinung nach unter 5 %
oesifckfan
Wann kriegt ein Trainer endlich mal unsere Defensivreihe in den Griff? Das war heute tatsächlich wieder vogelwild.
Von einem Sieg der notwendig gewesen wäre, waren wir meilenweit entfernt. In der Summe ist es zwar gut möglich, dass wir bis Spieltag 34 im Rennen um den Aufstieg bleiben, allerdings sieht es ganz danach aus, dass uns unter anderem das schlechte Torverhältnis und die vielen Teams die vor uns stehen einen möglichen Platz an der Sonne verhindern. Elversberg und Paderborn sind einfach jetzt im Finish stabiler. Leider 😢
frankenfck
Ich habe die Saison abgehakt. Das Träumen hat ein Ende.
Gummi
Tja, sollten wir gegen Darmstadt gewinnen sind wir auch am letzten Spieltag noch im Topf.
Wenn ich mir aber das Restprogramm von Elversberg anschaue, BS und Schalke
LauternFan25
Zu den beiden Spielern Breithaupt und Bauer schreibt die Rheinpfalz Folgendes: