Ironischerweise endete die spannendste Zweitliga-Saison seit Langem mit einem klimatischen Flop. Es gab weder keine Last-Minute-Aufsteiger noch Überraschungen. Nicht ganz unschuldig an der fehlenden Spannung war der 1. FC Kaiserslautern, der gegen den „Effzeh“ früh die Segel strich und ein braver Gast auf der Kölner Aufstiegsparty blieb, anstatt sie, wie vorgesehen, zu crashen. Dabei eins vorweg: Es ist kein Vorwurf, gegen aufstiegshungrige Kölner zu verlieren. Vielmehr ist es der leblose Auftritt der Lautrer, der einen Umbruch im Sommer quasi provoziert und ein ungutes Gefühl hinterlässt.
Ein echtes Endspiel?
Wenn man Torsten Lieberknecht fragt, hat er Recht behalten. Der neue Coach der Roten Teufel sprach gleich zu Dienstantritt von „Play-off-Spielen” und beschwor nach dem Sieg gegen Darmstadt ein „Endspiel” in Müngersdorf herauf. Inwiefern das jemals zutraf, bleibt in der Retrospektive allerdings zu bezweifeln. Denn selbst ein Sieg im „Finale” hätte den FCK nicht zum erhofften Erfolg geführt. Das spricht eher gegen das Konzept „Endspiel”. Ob Lieberknecht aus Motivationsgründen lediglich den rhetorischen Spannungsbogen oben halten wollte, bleibt ungeklärt. Auch die Leistung der Elf in Rot ließ nicht vermuten, dass es für die Pfälzer um viel ging. Im Gegenteil: Eine derart lustlose und biedere Leistung im letzten Saisonspiel abzuliefern, ist für ein Saisonfinale tatsächlich unwürdig.
Alte Sorgen, alte Nöte
Dabei schien der Spielverlauf symbolisch für die Saison 2024/25 der Pfälzer zu sein. Wie so oft zeigte der FCK vereinzelt gute Ansätze und hatte ein paar gute Einschussmöglichkeiten. In der Offensive waren die Lautrer, wenn überhaupt, nur über Ragnar Ache gefährlich. Dieser war zwar stets bemüht, vergab aber passend zum Formtief im letzten Saisonviertel die größte Chance zur Führung. Das große Manko dieser Spielzeit wurde auch wieder deutlich und von den Gastgebern eiskalt ausgenutzt: die Defensive der Roten Teufel. In seinen drei Jahren in der zweiten Liga kassierte der FCK 48, 64 und 55 Gegentore. Hier muss man den Grund für die sportliche Misere suchen. Bisher ist es keinem Trainer gelungen, die Abwehr der Pfälzer zu stabilisieren. Ein möglicher Perspektivwechsel: Bisher ist es Thomas Hengen nicht gelungen, konstant agierende Abwehrspieler zu verpflichten.
Ziel verpasst
Denn hätte man in der Winterpause nicht selbst die Messlatte höher gelegt, wäre die Spielzeit, in der man nur knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt ist, respektabel gewesen. Und wer weiß, ob Markus Anfang seinen Stuhl dann wirklich hätte räumen müssen. Wer allerdings im Winter fünf neue Spieler holt und in der entscheidenden Phase den Trainer wechselt, muss sich auch eingestehen, sein Ziel krachend verfehlt zu haben. Dabei ist vor allem die Art und Weise bitter. Der FCK hatte es lange Zeit selbst in der Hand, brach dann aber in der entscheidenden Phase ein. Unter dem Strich steht nun eine gute Saison, die sich aber nicht wie eine solche anfühlt. Das Ziel für die kommenden Wochen und Monate muss es daher sein, dieses Gefühl abzuschütteln. Dafür hat der 1. FC Kaiserslautern eine Sommerpause lang Zeit.
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 35
frankenfck
Ob er eingesteht, das Ziel krachend verfehlt zu haben?
Ich hab da so meine Zweifel
Lautern1967
Ich denke jeder noch so positiv gestimmte muss eingestehen dass wir dieses Abwehrproblem nun schon seit Jahren durchlaufen...es ändert sich nichts...man bedient sich primär bei Absteigern oder Bankspielern,oder setzte Spieler zweckentfremdet ein und beraubte sie somit ihrer eigenen Stärke.
Die gesamte Abwehrkette, einschließlich den defensiven Flügeln, gehört eigentlich ausgetauscht. Aus dem Personal wird kein Trainer mehr rausholen, da ist einfach kein Potential.
Offensiv auf den Flügeln sah es aber auch nur auf dem Papier gut aus..Yokota gute Spiele, zuletzt auch nachgelassen, Opoku in den ersten Spielen vielversprechend, danach kam nix mehr außer geplatztem Wechsel, Redondo mal mit sehr guten Szenen, aber mehr schwachen Spielen.
Leider beendet man durch diesen desolaten Auftritt ( außer den ersten Minuten bis zur Ache Chance) die Saison wieder mit sehr vielen Fragezeichen und einem unguten Gefühl.
Ich bin sehr gespannt, wie der Kaderumbruch erfolgt.
Da müssen wirkliche Treffer dabei sein, sonst sehe ich eine ganz schwierige Saison auf uns zurollen
LauternFan25
Mittlerweile bin ich auch der Meinung dass Hengen ein großer Teil des Problems ist.Die Kaderzusammenstellung war bis auf wenige Ausnahmen katastrophal.Zudem hat er nach der Entlassung von Anfang es stark bemängelt dass die Gier und der unbedingte Wille bei der Mannschaft fehlt.Und gestern stellt er sich nach dem Spiel hin und erzählt was von einem guten Auswärtsspiel obwohl die Mannschaft deutlich gezeigt hat dass sie kein Bock mehr hat.Wo war denn bitte schön gestern die Einstellung und die Gier das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen?Zweikämpfe ganz schwach und Torchancen so gut wie gar nicht erspielt.
Quo_vadis_FCK?
Die Saison 2024/25 ist endlich abgeschlossen. Platz 7 – weder ein Erfolg noch ein richtiger Misserfolg. Es ist nun Zeit, die zwar keine Ruhe beinhalten wird, die aber genutzt werden sollte, die alte Saison wirklich ernsthaft zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen, um die Saison 2025/26 so vorzubereiten, dass sie auf alle Fälle besser und nachhaltiger wird! Woran lag es, dass der „große Wurf“ nicht gelang?
die einzelnen Spieler vorweisen konnten. Ich weiß, das ist eine schwierige Aufgabe, da es wohl so viele Charaktereigenschaften gibt wie Brotsorten in Deutschland.
LauternFan25
Daran wird sich Hengen nächste Saison auf jeden Fall messen lassen müssen
CMotsch82man
Ich fürchte dass jetzt wieder irgendwelche Abwehrspieler von Regensburg oder Ulm kommen und sollte Braunschweig gegen den FCS die Relegation verlieren, auch von Braunschweig.
Lautern1967
Was gestern auf dem Platz war konnte es nicht besser...über die Abwehr brauchen wir nicht mehr zu sprechen, eine Flügel aus Zimmer und Wekesser, ein verlorener Ritter im MF..was soll da passieren? Den grinsenden Kaloc nach dem Elfer habe ich noch vergessen......Ache hätte den Kopfball machen können, vielleicht auch müssen,,das war es aber auch..
Ob das Spiel dann wirklich anders verlaufen wäre, wie Hengen posaunt, darf bezweifelt werden...
carlos
Mir ist egal, woher die "Neuen" kommen, wenn endlich einmal viel, viel mehr gesiebt wird und nicht wieder die Bäume geschüttelt werden, dass "faule Früchte" herunterfallen und verpflichtet werden, solange sie noch bezahlbar sind. Die ganz große Hoffnung liegt auf Klos, dass er endlich einmal "sportliche Kompetenz" zum 1.FCK bringt. Auf keinen Fall darf er die "Granaten" von Hengen dann kritiklos abnicken, dies taten schon viele vor ihm.
Einige User vor mir, haben ähnliches auch schon geschrieben. Es muss 1 Konzept her und hierfür Spieler genau geprüft werden, falls unsere geeignet sind, gerne nehmen, wenn nein, welche verpflichten und die, welche nicht passen, bitte abgeben. Lieber 23 "Gute", als 32 "ungeeignete" !
Wenn der Trainer hierfür nicht der "Richtige" ist........... (Lieber Ein Ende mit Schrecken, als....).
Sportlich muss es einfach deutlich professioneller werden, hoffentlich kappiert Hengen dies auch mal. Habe fertig.
Cantona7
Ich frage mich ja manchmal wirklich, ob unser GF Sport nach einem solchen Debakel wie gestern - das eine absolute Frechheit und ein Schlag ins Gesicht für jeden FCK-Fan gewesen ist - tatsächlich die größten Cojones des Planeten besitzt um noch in den Kölner-Katakomben keine Stunde nach dem gestrigen Abpfiff direkt wieder so ambitionierte Ziele für die nächste Saison in der Öffentlichkeit zu formulieren oder ob es einfach nur seiner fehlenden Selbstreflexion geschuldet ist - wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.
TuxRacer
Hat er irgendwo 200 Millionen rumfahren um solche Ziele zu formulieren.