Der Frechdachs mit der Nummer 10

In der Spitze starten demnach wie beim 1:0 gegen 1860 München Lukas Spalvis und Julius Biada. „Ich habe drei Stürmer, die alle beginnen können“, sagt FCK-Cheftrainer Michael Frontzeck mit Blick auf das Duo und auf Timmy Thiele. Der Stürmer-Turbo bereitete Janek Sternbergs Siegtor gegen die „Löwen“ vor. Sorgen bereitet Nachwuchsstürmer Dylan Esmel, der sich gestern im Training eine Knieverletzung zuzog. „Esmel macht es gut, er ist aber noch nicht ganz so weit wie Elias Huth. Aber unsere Jungen werden auch ihre Chance bekommen“, versichert der Coach. Und hat da auch einen Christian Kühlwetter im Blick.


Frontzeck spricht vor Antritt der Dienstreise nach Großaspach mit Hochachtung vom Gastgeber. „Ein Klub, vor dem ich großen Respekt habe“, betont der Lauterer Coach. Die SG Sonnenhof habe „mit ihren Möglichkeiten Tolles auf die Beine gestellt“. Das fünfte Jahr in Liga drei belege das eindrucksvoll.


Auf seiner Wunschposition als zweite Spitze im 4-4-2 starten durfte letzten Samstag Julius Biada, der Frechdachs mit der Nummer 10. Für den aus Braunschweig gekommenen Kölner war’s ein toller Tag – mit vielen Besuchern aus der Heimat, die Familie, gute Freunde. Und viele gratulierten über die sozialen Medien wie Facebook. „Es war imposant“, sagt der Mann, den sie „Jule“ nennen, rückschauend auf die Kulisse. „Ich habe es sehr genossen, mit den Jungs unsere Mission endlich zu beginnen!“ Die Mission Wiederaufstieg.


Biada ist ein umtriebiger Angreifer. Schnell, trickreich, mit 1,78 Meter Körpergröße und 76 Kilo Gewicht ein Gegenentwurf zu Stürmerkollege Lukas Spalvis. Biada, der „Kölsche Jung“, ein frecher Hund, servierte mit einem perfekten, gelupften Pass Spalvis früh die Chance zum 1:0. Der aber scheiterte an Torhüter Hendrik Bonmann. „Ich hätte mich auch über einen Assist gefreut, es wäre nochmal ein perfekterer Start gewesen“, sagt Biada, dem sein 45 Jahre alt gewordener Ex-Trainer Torsten Lieberknecht einigen Vorschusslorbeer mit auf den Weg in die Pfalz gab. „Wenn er fit ist ...“, schränkte Lieberknecht ein. Das war Biada letzte Saison in Braunschweig lange Zeit nicht.


Der Aufgabe in Großaspach sieht der 25-Jährige, ein Schlitzohr, mit Respekt entgegen. Er weiß aus seinen Drittliga-Tagen bei Fortuna Köln genau wie hoch die Motivation der „Kleinen“ gegen die „Großen“ ist.


„Wir sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst“, versichert Biada. Er weiß, dass der FCK-Anhang morgen für ein halbes Heimspiel sorgen dürfte. „Was uns voran treibt ist, den zweiten Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Die Hitze ist natürlich belastend. Ich betreibe ein aufwendiges Spiel und habe am Ende gegen ,Sechzig’ schon gemerkt, gespürt, dass mir Körner fehlten“, sagt Biada. Und relativiert: „Das darf keine Ausrede sein. Die anderen spielen ja auch bei den gleichen Temperaturen.“


Und auf der Lauterer Bank sitzen Alternativkandidaten: Timmy Thiele, schnell, groß, kopfballstark. Und Elia Huth, schnell, technisch versiert, torhungrig.


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Quelle: Die Rheinpfalz

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