FCK-Schreck König schlägt zu

Das 1:1 (1:0) gegen den FSV Zwickau fühlte sich für Mannschaft, Trainer und Fans des 1. FC Kaiserslautern wie eine Niederlage an. Wie beim 1:1 in der Hinrunde kassierte der FCK den Ausgleich in der Nachspielzeit.


„Ich bin enttäuscht und wirklich genervt. Wir haben den großen Fehler gemacht, das 2:0 nicht nachgelegt zu haben“, haderte FCK-Trainer Sascha Hildmann mit der kläglichen Chancenauswertung seiner Mannschaft gestern. Das Versäumnis rächte sich – wie in der Hinrunde in Zwickau – bitter.


Einmal mehr wurde Ronny König, inzwischen 35, seinem Ruf als Torjäger und FCK-Schreck gerecht. Er traf nach Dominik Schads Foul an Orrin McKinze Gaines und Kevin Hoffmanns Freistoß nach missglückter Faustabwehr des vorher sehr guten Lennart Grill (90. +2). „Scheiße. Ich muss den Ball fangen. Und wenn ich fauste, dann richtig weit“, bekannte der junge Torhüter. „Wir glauben immer an uns“, versicherte König, der von 2004 bis 2006 bei den FCK-Amateuren auf Torjagd ging. Mit Hans Werner Moser, damals sein Trainer, hat der Torjäger noch immer Kontakt.


Sein Startelf-Debüt erlebte Toni Jonjic. Der 19-Jährige durfte für den nach fünf Gelben Karten gesperrten Christoph Hemlein ran. Das Zusammenspiel zwischen Jonjic und Schad war zunächst von einigen Missverständnissen getrübt. Bis zur 23. Minute: Jonjic setzte Schad ein, dessen fußgenaue Eingabe nutzte Christian Kühlwetter aus kurzer Distanz zum 1:0. Sein fünftes Saisontor. Nach Foul von Toni Wachsmuth an Kevin Kraus bot Janek Sternberg sich die große Chance zum 2:0, doch Johannes Brinkies parierte den Elfmeter (45.+2). „Ein bisschen Instinkt, ein bisschen Glück“, sagte der gute Schlussmann, der auch beim Nachschuss Löhmannsröbens auf der Hut war. FCK-Trainer Hildmann haderte: „Du kriegst kurz vor der Pause einen Elfmeter. Dann musst du halt das 2:0 machen, dann reden wir über eine andere zweite Halbzeit. Ein guter Elfmeter ist dann ein guter Elfmeter, wenn der Ball im Tor ist.“


Schütze Sternberg war nach dem Fehlschuss sichtlich entnervt. Er versuchte vieles, es war nicht zielführend. Lautern spielte nach der Pause besser, druckvoller nach vorne. Der FSV, in der Offensive lange harmlos gegen die stabile FCK-Deckung, verteidigte entschlossen. So klärte Julius Reinhardt geistesgegenwärtig bei einem Klasse-Konter über Florian Pick und Schad (53.). Drei Minuten später vergab Kühlwetter nach einem Top-Pass des starken Jan Löhmannsröben die Chance zum 2:0. Glück für den Gast, dass Jonjic in der 58. Minute das Lattenkreuz traf. Wenig später verfehlte der aufgerückte Kraus das Ziel per Kopf knapp. Dann traf Kühlwetter das Außennetz (61.), der oft zögerliche Pick verschluderte einen tollen Konter (65.). Fünf Minuten später musste Kühlwetter das Spiel entscheiden, vergab nach Klasse-Zuspiel von Timmy Thiele.


„Der Punkt ist nicht unverdient, weil wir immer an uns geglaubt haben“, sagte der herausragende FSV-Kapitän Wachsmuth. Mit dem nach gut einer Stunde für Nils Miatke eingewechselten Gaines wurde der FSV gefährlicher. Ein Drehschuss Gaines’ verfehlte nur knapp das Ziel (86.). Tarsis Bonga, für Mike Könnecke gekommen, wurde erst im letzten Moment von FCK-Kapitän André Hainault gebremst (89.). „Nach 90 Minuten haben wir gewonnen, und dann kommt wieder die bescheuerte 92. Minute“, sagte Torschütze Kühlwetter frustriert. Königs Abstauber machte das Remis für den FCK zur gefühlten Niederlage.


„Wir kriegen es knüppeldick, das kostet schon Energie“, sagte Hildmann mit Blick auf die vielen späten, Punkte kostenden Gegentore in dieser Saison. Der FCK kommt aus dem mittleren bis unteren Tabellen-Mittelfeld nicht heraus.




1. FC Kaiserslautern: Grill - Kraus, Sickinger, Hainault - Schad, Fechner, Löhmannsröben, Sternberg (86. Zuck) - Jonjic, Kühlwetter (81. Gottwalt), Pick (67. Thiele)

FSV Zwickau: Brinkies - Antonitsch, Wachsmuth, Gaul, Lange - Reinhardt - Schröter, Könnecke (75. Bonga), Frick (40. Hoffmann), Miatke (62. Gaines) - König

Tore: 1:0 Kühlwetter (23.), 1:1 König (90. + 2)


Gelbe Karten: Frick (10), Lange (4) Beste Spieler: Löhmannsröben, Sickinger - Wachsmuth, Brinkies


Zuschauer: 19.545


Schiedsrichter: Schlager (Hügelsheim).


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Die Rheinpfalz



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