Investorensuche: Entscheidung um Beccas Einstieg am Dienstag erwartet
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Wirft der potenzielle Investor den Anker? Oder doch das Handtuch? Am Dienstagnachmittag treffen Patrick Banf, der Vorsitzende des Beirats der Kapitalgesellschaft, und die Geschäftsführung des 1. FC Kaiserslautern mit dem Luxemburger Geschäftsmann Flavio Becca zusammen. Das bestätigte Michael Klatt, der kaufmännische Geschäftsführer des FCK, am Montag. Klatt geht davon aus, dass am Dientag auch eine Entscheidung fällt, ob und in welchem Umfang Becca beim FCK einsteigt.
Die Gespräche wurden intensiviert, das Paket ist geschnürt – und auf ein langfristiges Engagement des Luxemburgers ausgelegt. Seine Aktivitäten im Immobiliengeschäft lassen Spekulationen über einen etwaigen Kauf des Fritz-Walter-Stadions und der angrenzenden Flächen zu. Wie der Unternehmer die am Sonntagabend öffentlich gewordenen neuen Querelen einstuft, vermag Klatt nicht zu sagen.
Bekannt geworden sind Bestrebungen, die von Teilen des Aufsichtsrates forciert worden sein sollen, sich von Martin Bader, Geschäftsführer Sport, zu trennen. Als ehrenamtlicher Sportvorstand soll Ex-Profi Andreas Buck bereitstehen, Bader nachzufolgen. Buck ist derzeit stellvertretender Vorstandsvorsitzender des eingetragenen Vereins. „Es gibt dazu keinen Beiratsbeschluss“, sagte Buck am Montag gegenüber der RHEINPFALZ. „Martin Bader ist weiter im Amt und ich arbeite auch nicht aktiv daran, das zu ändern. Definitiv bin ich auch nicht dabei, irgendwelche Strippen hinter Martin Baders Rücken zu ziehen. Das ist mir auch wichtig, klarzustellen“, sagte Buck. Dass auslaufende Verträge geprüft werden und mehrere Optionen erörtert werden, sei normal.
Als ehrenamtlicher Berater
Dass er dem FCK als ehrenamtlicher Berater zur Verfügung stehe, bestätigte Hans-Peter Briegel, der einstige Nationalspieler, der dem FCK auch schon als Sportdirektor und Aufsichtsrat diente. „Ich bin angefragt worden und helfe dem FCK gerne dort, wo ich kann. Das habe ich – Stichwort Freundschaftsspiel gegen Bayern München im Sommer zugunsten des FCK – mit ein paar Beziehungen, die ich noch immer habe, getan“, sagte Briegel, der sich auch in der Zukunftsinitiative FCK einbringt. „Ich habe ein paar Ideen, auch in Sachen Nachwuchsleistungszentrum“, sagte Briegel. Für die Nachfolge des zu 1860 München wechselnden Manfred Paula an der Spitze des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) hat Briegel den im Jugendbereich tätigen Lauterer Meisterspieler Axel Roos vorgeschlagen. „Ich gehe davon aus, dass der amtierende Aufsichtsrat über eine ehrenamtliche Beratertätigkeit von mir abstimmt“, sagte Briegel.
„Es macht mich traurig, dass man nicht mal ein Thema intern beraten kann, und es ist eine Stunde später bei den Medien“, sagte Paul Wüst, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende. „Es ist doch sogar unsere Pflicht, alle Optionen zu überdenken, die dem Verein nutzen, zumal die aktuelle Stimmungslage nicht die beste ist. Wenn es Angebote wie die von Hans-Peter Briegel oder Andreas Buck gibt, dann muss man das doch überprüfen. Das sind Leute mit Stallgeruch, von ihnen kann doch auch eine neue Aufbruchstimmung ausgehen“, sagte Wüst. Er unterstrich, ein gutes Verhältnis zu Martin Bader zu haben: „Aber für uns alle gilt, über jeder Person steht der FCK!“
„Am Beiratsvorsitzenden vorbei und ohne mein Wissen“
Patrick Banf, der Vorsitzende des Beirats der Kapitalgesellschaft, verwies am Montag auf einen einstimmigen Beschluss der Gremien, die Personalien Michael Klatt, der einen unbefristeten Vertrag besitzt, und Bader, desen Kontrakt am 31. Dezember 2019 endet, ruhen zu lassen, bis die Lizenzfrage geklärt ist. Am 16. Mai soll Bader demnach sein Konzept für die kommende Saison und für die Neuausrichtung des NLZ vorlegen. „Am Beiratsvorsitzenden vorbei und ohne mein Wissen“, sagt Banf, sei die Personaldebatte angeschoben worden. Zwei Finanzdienstleister des FCK haben, sagte Banf, am Montag mitgeteilt, sich nicht mehr an ihre Zusagen gebunden zu fühlen, sollte Bader nicht mehr im Amt sein. Ohne Personen bewerten zu wollen, habe er den Verdacht, dass immer wieder Namen von Ex-Profis für Positionen im FCK ins Gespräch gebracht werden, ohne dass das einen konzeptionellen Hintergrund habe. Banf betonte, dass nur eins zähle: die Lizenz!
Quelle: Rheinpfalz