Becca will auf dem Betze drei Punkte bejubeln
- PFALZADLER
- 0 Antworten
- 1.284 Mal gelesen
- 4 min Lesezeit
Gleich mal ein Zeichen setzen – so wünschen sich die Fans des 1. FC Kaiserslautern von ihren Roten Teufeln zum Auftakt der Drittliga-Runde. Das wäre auch ganz nach dem Geschmack Florian Picks.
Der 23 Jahre alte Offensivspieler, der meist über die linke Außenbahn kommt, ist einer der Gewinner der Vorbereitung beim FCK. Der schnelle Dribbler, der in den Duellen eins gegen eins den spielentscheidenden Unterschied machen kann, brachte in den knapp fünf Wochen fast durchweg Top-Leistungen. Das hat ihm auch Trainer Sascha Hildmann bestätigt. Pick ist gut aufgelegt, nachdem sich vorige Saison tolle Szenen mit vielen schattigen Momenten abgewechselt haben. „Die Vorbereitung war echt top“, meint der gebürtige Wittlicher, „ich denke, man hat gesehen, dass ich den nächsten Schritt gemacht habe. Ich bin in der Entscheidungsfindung besser geworden, weiß besser, wann ich den Pass spiele, wann ich dribble und wann ich schieße.“ Die Entscheidungsfindung, das war bisher die große Schwäche des begabten Rechtsfußes, der gerne auch von links nach innen zieht. Falsches Handeln im entscheidenden Moment – das ließ Fans, Trainer und vor allem Pick selbst oft verzweifeln.
„Wenn ich dann nach den Spielen über solche Szenen nachdenke, ärgert es mich noch mehr“, sagt Pick. In der vorigen Runde standen vier Tore und vier Vorlagen zu Buche, es hätten jeweils deutlich mehr sein können.
In der Vorbereitung nun hatte er viel weniger Grund, sich zu grämen. Vor allem auch in der Generalprobe gegen den AFC Wimbledon trumpfte der 1,76-Meter-Mann auf. Seinen Versuch blockten die Londoner ungenügend ab, Andri Bjarnason vollstreckte gedankenschnell zum entscheidenden 1:0. Picks Steilpässe auf Timmy Thiele waren zum Teil genial, Thiele aber hatte trotz starker Trainingseindrücke in diesem Spiel wieder Pech.
Viel gebracht, betont Pick, habe ihm die Zusammenarbeit mit Mentaltrainer Martin Daxl, den der FCK in der Saisonvorbereitung engagiert hat. „Er hat mir viel geholfen im Bemühen, Konstanz in mein Spiel zu bringen. Ich rufe ihn jetzt auch noch öfter an. Vor dem Spiel oder abends vor dem Einschlafen gehe ich gewisse Dinge, die ich mit ihm besprochen habe, im Kopf noch mal durch.“
Wie vor einer Woche gegen Wimbledon spielt Pick heute vor Neuzugang Philipp Hercher, der von der SG Sonnenhof Großaspach gekommen ist. „Mit Philipp verstehe ich mich sehr gut, er ist ein eher ruhiger Typ“, sagt Pick. „Er ist auch sehr schnell, hinterläuft viel, das gibt mir mit meinem Spiel viele Optionen.“
Nach einer Hüftverletzung signalisierte Andri Bjarnason gestern beim Abschlusstraining Einsatzbereitschaft. Starten werden im Angriff heute aber wohl Christian Kühlwetter und Thiele. „Timmy ist stabiler, selbstbewusster geworden“, urteilt Hildmann. Bjarnason und der spät in die Vorbereitung eingestiegene Manfred Starke sind als Joker vorgesehen. „Es ist doch beruhigend, mit solchen Spielern nachlegen zu können“, frohlockt Hildmann. Für den gesperrten Joe Matuwila, der neben Kevin Kraus verteidigen sollte, spielt der kopfballstarke Jonas Scholz. „Wir vertrauen ihm. Er macht seine Sache gut“, lobt der Coach den 20 Jahre alten Drittliga-Debütanten.
Der Trainer weiß nur zu gut um die Wünsche und Sorgen der Fans. Stadionöffnung ist 90 Minuten vor Anpfiff, die Tageskassen öffnen drei Stunden vor dem Spiel. „Wir freuen uns alle riesig, dass es losgeht. Der Druck, den du dir selbst machst, ist immer am höchsten!“ Ein Kopfballtor des neuen 1,96-Meter-Abräumers Janik Bachmann? Ein mit einem Tor gekröntes Dribbling Picks? Wer Tore schießt, ist dem Trainer gleich. Hauptsache, es funktioniert.
So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Grill - Schad, Kraus, Scholz, Hercher - Hemlein, Bachmann, Sickinger, Pick - Thiele, Kühlwetter
Ersatz: Spahic, Hainault, Fechner, Bergmann, Starke, Jonjic, Bjarnason
Es fehlen: Bakhat (Zeh entzündet), Esmel, Skarlatidis, Spalvis (alle Reha), Gottwalt (Knochenmarködem im Knie), Matuwila (Gelb-Rot-Sperre), Sternberg (Muskelfaserriss im Oberschenkel)
SpVgg Unterhaching: Mantl - Schwabl, Winkler, Greger, Dombrowka - Hufnagel, Stahl - Müller, Bigalke, Marseiler - Schröter
Es fehlen: Bandowski (Muskelverletzung), Endres, Kaltner (Knieverletzungen), Hain, Welzmüller (beide Trainingsrückstand)
Schiedsrichter: Jablonski (Bremen).
Die Rheinpfalz