Unter Volldampf ins Derby

Beste Voraussetzungen für Fußballfreunde: Wenn der 1. FC Kaiserslautern morgen (14 Uhr) den Karlsruher SC erstmals in der Dritten Liga zum Südwest-Derby empfängt, hat keine der beiden Mannschaften etwas zu verschenken. Beide Teams sind nach jeweils mäßigem Start richtig gefordert.


Die Partie zwischen dem zuletzt bei der 0:2-Schlappe beim Halleschen FC in der Liga desolaten FCK und dem von Ex-FCK-II-Coach Alois Schwartz trainierten KSC wird zur wichtigen Standortbestimmung in der noch sehr jungen Saison in einer bislang engen Spielklasse. Im DFB-Pokal bekamen der FCK beim 1:6 gegen die TSG 1899 Hoffenheim und der KSC beim 0:6 gegen Hannover 96 von zwei Bundesligisten deutlich ihre Grenzen aufgezeigt.


In der Liga ist der KSC mit sechs Punkten Neunter, der FCK mit vier Zählern 15. der Tabelle. „Es ist alles eng beisammen, es gibt keine Mannschaft, die nach den vier Spieltagen zwölf Punkte hat“, sagt FCK-Mittelfeldspieler Mads Albaek. „Jeder weiß: Vier Punkte nach vier Spielen, das ist nicht so gut; aber wenn wir drei Punkte gegen den KSC holen, sind wir in einer guten Position. Im Fußball geht alles so schnell. Ich bin jetzt auch schon viele Jahre Profi, und ich weiß: Gewinnst du wie wir gegen 1860, ist alles gut, verlierst du, ist alles schlecht.“


Der 28-Jährige bleibt ruhig, ist guter Dinge. Aber er weiß auch, dass die Raumaufteilung, die Pass- und die Abschlussqualität deutlich besser werden müssen bei den Roten Teufeln. Das zentrale Mittelfeld um Albaek, das torgefährlicher werden will und muss, wird wohl morgen anders aussehen als zuletzt; Jan Löhmannsröben dürfte als Sechser hinter respektive neben dem Dänen ins Team rücken. Spalvis als zweite Spitze könnte häufiger in der Zentrale aushelfen. „Wir waren im Zentrum oft in Unterzahl, das wollen wir probieren besser zu machen“, sagt Albaek.


FCK-Trainer Michael Frontzeck weiß, dass mehr Tempo und mehr Effizienz gefordert sind. „Was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben“, das lasse er sich jedoch nicht kaputtmachen. Gerade im Profifußball steigt vielerorts mit dem Erfolgsdruck immer mehr auch die Nervosität. In den sozialen Netzwerken und anderen Medien wird Frontzeck nach zwei Punktspielniederlagen in Folge – einer unglücklichen Niederlage gegen Münster und einer völlig verdienten Schlappe in Halle – schon angezählt. Der Coach weiß: „Wir sind angehalten, punktemäßig etwas gutzumachen.“ Albaek hält trotz einiger Alarmzeichen nichts von Panikmache: „Das Trainerteam macht gute Arbeit, und mit drei Punkten gegen Karlsruhe wird die nächste Woche mit der Vorbereitung aufs nächste Spiel für uns alle leichter.“


Zum Derby morgen erwartet der FCK rund 30.000 Zuschauer, darunter rund 3000 KSC-Anhänger. Albaek betont: „Wir wissen: Am Samstag um 14 Uhr müssen wir 120 Prozent geben für den Verein und die Fans. Das ist extrem wichtig. Wenn wir drei Punkte holen, dann ist alles okay.“ Über andere Konstellationen mag sich der 28-Jährige vor dem wichtigen Klassiker morgen keine Gedanken machen.


Quelle: Die Rheinpfalz


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