Mit der beeindruckenden Serie von sechs Spielen ohne Niederlage vor der Winterpause schien die FCK-Welt halbwegs wieder in ruhige Fahrwasser zu gelangen. Plötzlich ging der Blick sogar in Richtung Aufstiegsplätze. Der Turnaround mit Boris Schommers schien geglückt. Nur zwei Monate später herrscht erneut Ratlosigkeit und Frustration bei den leiderprobten FCK-Fans. Seit sieben Spielen warten die Roten Teufel auf einen Sieg. Während die Mannschaften aus dem Tabellenkeller plötzlich anfangen zu punkten, bewegt sich der FCK auf der Stelle. Lediglich vier Punkte trennen die Pfälzer noch vom ersten direkten Abstiegsplatz. Eine prekäre Situation für den FCK, die aber nicht von ungefähr kommt.
Harmlose Offensive
Das wichtige im Fußball sind nach wie vor Tore, denn ohne sie gewinnt man bekanntlich keine Spiele. Das wurde bei den Roten Teufeln besonders in den letzten Wochen deutlich: Gerade einmal zwei Tore erzielte der FCK in den letzten sechs6 Spielen. Zum gleichen Zeitpunkt der Hinrunde hatte der FCK bereits zehn Tore auf dem Konto, immerhin scheint die Defensive zum jetzigen Zeitpunkt etwas gefestigter zu sein.
Über mangelnde Chancen darf sich der FCK aber wahrlich nicht beschweren. So auch im Spiel gegen Zwickau. Wie sooft vergab der FCK reihenweise Torchancen, zum Teil kläglich. Die im Trainingslager intensiv einstudierten Standards bleiben nach wie vor nur in der Theorie gefährlich. Im Gegenzug lädt man den Gegner gerade zu Torchancen ein, sei es durch individuelle Fehler oder Abstimmungsschwierigkeiten. Mit etwas Pech gehst du dann sogar als Verlierer vom Platz. Das sind alles Fakten, die in den vergangenen Jahren oftmals zu einem Absteiger passten.
Zurück zum „einfachen Fußball“
„Sie waren stehts bemüht“ würde es in der Schule nach dieser Leistung heißen. Das war es dann aber auch schon. Die Aggressivität in den Zweikämpfen, die Laufbereitschaft und Gier auf den Sieg am Samstag waren nur bedingt vorhanden. Stattdessen erinnert der neue Ballbesitzfußball seit der Winterpause ein wenig an das Auftreten der Deutschen bei WM 2018. Der Ausgang ist bekannt. Es ist alles zum Teil nett anzuschauen, doch wenig effektiv. So fehlte beispielsweise des Öfteren ein Abnehmer im Strafraum, da es unsere Stürmer immer wieder auf die Außen zog. Andri Bjarnason, der es zurzeit aber nicht einmal in den Kader schafft, könnte hier durchaus eine Option sein.
Wohlmöglich überfordert die neue Spielweise unsere Spieler ein wenig. Viele Spieler sind zurzeit eher mit sich selbst beschäftigt. So befinden sich Florian Pick und Carlo Sickinger seit Wochen in einem Leistungstief. Andere lassen ihren Frust am Schiedsrichter oder am Gegenspieler aus und kassieren wie Janik Bachmann unnötige Platzverweise, anstatt diese Energie sinnvoll zu nutzen. Auch das Stehenbleiben und der gesenkte Kopf nach einem verlorenen Ball sprechen Bände. Vermutlich haben sich die Spieler nach der tollen Serie selbst einen immensen Druck gesetzt, dem sie nun nicht gerecht werden können, da kann der Kopf schon eine entscheidende Rolle spielt.
Deshalb müssen die Roten Teufel unbedingt zu einem gradlinigen Fußball wie vor der Winterpause zurück und über den Kampf und die Leidenschaft zum Erfolg kommen. Vor allem, damit man über die einfachen gelungenen Aktionen Selbstvertrauen gewinnt. Es liegt jetzt an Boris Schommers an den richtigen Stellen zu drehen und vielleicht zum alten System zurückzukehren. Zudem wird es auch Zeit, einigen Spielern eine Pause zu gönnen, um anderen die Möglichkeiten geben sich zu beweisen. Sollten der Erfolg und eine bessere Leistung weiter ausbleiben, ist der Verbleib in der 3. Liga durchaus gefährdet.
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 1
Georg
Sechs Schritte zurück, denn es läuft überhaupt nix mehr und am Samstag gibt's eine herbe Klatsche bei den Baracklern!