Merk: "Erleichtert, aber noch kein Grund zum Feiern"

Der 1. FC Kaiserslautern muss in den kommenden beiden Spielzeiten je 625.000 Euro Pacht für das Fritz-Walter-Stadion zahlen. Außerdem wird der FCK die Stadt an den Einnahmen aus dem DFB-Pokal ab der zweiten Runde beteiligen. Das entschied der Stadtrat am heutigen Montag und akzeptierte damit auch das Angebot des Vereins.


Markus Merk war die Erleichterung nach der rund anderthalbstündigen Stadtratssitzung anzusehen. "Natürlich sind wir erleichtert. Wir haben uns so viel es geht bewegt mit unserem Vorschlag, mehr ging nicht. Wir waren uns auch der Verantwortung für die Bürger der Stadt bewusst. Jetzt haben wir zwei Jahre Planungssicherheit. Das ist der erste Schritt, den wir unbedingt gebraucht haben, um die Investorengespräche zu intensivieren." Wie weit diese Gespräche sind, das wollte Merk zwar nicht verraten, jedoch sei heute die entscheidende Grundlage für weitere Gespräche gelegt worden.

Merk: "Eine von vielen Baustellen wurde heute geschlossen"

Dass die Ungewissheit über die Stadionpacht die Investorengespräche massiv behindert hat, das ist schon lange kein Geheimnis mehr. Die Vereinsführung um Markus Merk möchte aber nicht mehr zurück schauen. Vielmehr sieht Merk das Positive an der heutigen Entscheidung: "Der Pessimist sagt, es sind nur noch zwei Monate Zeit, die wir haben. Der Optimist sagt aber, wir haben noch zwei Monate. Heute ist noch kein Grund zum Feiern, aber eine von vielen Baustellen konnte heute geschlossen werden." Dennoch betonte Merk auch heute wieder, dass langfristig die Stadionfrage bei der Wurzel gepackt werden müsse. "Es ging jetzt darum, dass wir uns etwas Luft verschaffen. Aber langfristig, wenn wir wieder etwas atmen können, dann dürfen wir nicht schlafen. Es muss die Stadionfrage geklärt werden. Und zwar gesamtgesellschaftlich. Wir können uns nicht alle zwei Jahre treffen und über die gleichen Themen diskutieren. Das geht nicht.", so Merk.

Kein Investoren-Einstieg in den nächsten Tagen, aber: Merk will "nicht nur Löcher stopfen"

Merk bestätigt auch, dass beim Heimspiel gegen Zwickau eine potentielle Investorengruppe im Stadion war und jetzt weitere Gespräche geführt werden. "Es darf jetzt aber keiner denken, dass wir heute oder morgen mit dem nächsten Knaller rauskommen. Es wird nichts in den nächsten Stunden und Tagen passieren. Das ist Fakt. Aber wir gehen noch optimistischer in die nächsten Wochen, dass wir die Herausforderungen lösen können", mahnt der Beiratsvorsitzende noch zu etwas Geduld.


Deutlich machte Merk abermals, dass die Summe von 11 Millionen Euro, die für die kommende Spielzeit benötigt werden, für den Verein weder überraschend gekommen sei, noch dass durch sie lediglich der Erhalt der Lizenz gesichert werde. Vielmehr soll das Niveau der Mannschaft erhöht werden. "Wir haben alles darin mitgedacht. Ein Investor kommt nicht und sagt: Hier hast du Geld für die Lizenz. Wir sagen nicht: Komm, jetzt lassen wir in Zukunft die Jugendmannschaft auflaufen und spielen ein bisschen 3. Liga. Wir wollen in Kaiserslautern auf einem Niveau Fußball spielen, das höher ist, als das was wir im Moment spielen", so Merk. Es ginge bei der Planung des Vereins daher nicht darum, nur irgendwie die Lizenz zu erhalten. "Wir wollen mit dem benötigten Geld nicht nur irgendwelche Löcher stopfen. Wir haben eine langfristige Strategie. Wir wollen gemeinsam nach Vorne kommen."


Entsprechend untermauert Merk auch, wie wichtig mittelfristig der Aufstieg in die zweite Liga ist. "Jedes Jahr dritte Liga bedeutet ein Minus in der Größenordnung von mindestens fünf Millionen Euro", so Merk.

"Eine Stadt ohne den FCK wäre für den Bürger die schlechtere Lösung gewesen"

Neben der eigentlichen Entscheidung konnte heute auch eine Annährung im angespannten Verhältnis zwischen Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel und den FCK-Verantwortlichen festgestellt werden. So war es Weichel, der letztendlich gegen seine eigene Fraktion stimmte, dem Stadtrat empfahl, dem FCK-Antrag ohne Vorbehalt zuzustimmen und der es auch war, der in Verhandlungen mit der ADD ganz kurzfristig heraushandeln konnte, dass die Aufsichtsbehörde ihren Vorbehalt einer Pachtreduzierung auf das Kalenderjahr 2020 zurücknahm und auf die komplette Spielzeit 2020/2021 ausdehnte. "Alles was vorgefallen ist, war gestern, das ist für mich Vergangenheit. Toll, dass der Oberbürgermeister unseren Vorschlag vor allem über zwei Jahre heute unterstützt hat. Das war für uns absolut wichtig, denn alles andere wäre ein No-Go gewesen. Auch im Sinne der Bürger. Denn eine Stadt ohne den FCK, wäre für den Bürger die schlechtere Lösung gewesen", so Merk.


Quelle: Treffpunkt Betze


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