ZitatAlles anzeigenVier Punkte vor dem unglaublich auswärtsstark gewordenen FC St. Pauli, acht Zähler vor Top-Favorit Arminia Bielefeld, neun vor der Überraschungsmannschaft von Neuling Fortuna Düsseldorf: Der 1. FC Kaiserslautern sieht dreieinhalb Jahre nach dem Abstieg, fast zu Tode saniert und durch fatale Fehler in der Personalentwicklung sportlich ruiniert, Licht am Ende eines langen Tunnels. 36 Punkte, nur eine Niederlage, in der Fremde weiter unbesiegt - das ist eine tolle Zwischenbilanz nach 15 Spielen. Aber es besteht kein Anlass, auf dem Ruhekissen vom Aufstieg zu träumen. Die Mannschaft darf sich auch durch den medialen Lobgesang in überregionalen Blättern nach dem Top-Spiel-Erfolg gegen Bielefeld nicht vom Kurs abbringen lassen. Das heißt: konzentriert wie bisher trainieren, den Abschluss verbessern, taktisch diszipliniert agieren, als Kollektiv funktionieren.
Noch hat der FCK außer neuem Respekt und vielen Sympathien nichts gewonnen. Die mögliche Herbstmeisterschaft, ein Titel ohne Mittel, wäre schön fürs Image und gut für die Seelen von Fans und Mannschaft.
Die nächste Hausaufgabe gegen die abstiegsgefährdete TuS Koblenz erfordert einen 1. FC Kaiserslautern mit Leidenschaft und Bodenhaftung. Wer jetzt abhebt, wer jetzt überheblich wird, der macht entscheidende Fehler. Das weiß der Trainer, der mit ruhiger Hand und wachem Blick arbeitet.
Marco Kurz darf - ungeachtet der gestern lange Zeit dürftigen Vorstellung und des überaus glücklichen Sieges in Rostock - für sich reklamieren, der Mannschaft binnen kürzester Zeit ein klares Konzept gegeben zu haben. So haben die Roten Teufel bisher nicht nur erfolgreich, sondern auch mit System sehr ansehnlich gespielt. Eine erfolgreiche Waffe sind in dieser Saison die Standards. Gestern markierte Adam Nemec per Kopf das „goldene" Tor. Absender des Freistoßes: Alexander Bugera. Es war seine schon zehnte Torvorlage in dieser Saison. Abgeschriebene spielen länger ...
Ein Kriterium des Erfolges ist die Harmonie im Kader. Die wird der aus Leverkusen kommende Pierre de Wit nicht kaputt machen. Sollte sich die befürchtete Diagnose Kreuzbandriss bei Bastian Schulz bestätigen, dann kann der Neuzugang im Januar schon ganz wichtig werden, zumal Georges Mandjeck dann für Kamerun beim Afrika-Cup spielen wird.
Quelle : Die Rheinpfalz