ZitatAlles anzeigenKaiserslautern. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft des 1. FC Kaiserslautern liegt in der Nachwuchsarbeit. Und so ist Frank Lelle, der Leiter des FCK-Nachwuchsleistungszentrums, eine Schlüsselfigur mit einer Schlüsselaufgabe.
Lelle ist seit eineinhalb Jahren im Amt. Und er ist gerne Chef im Sportpark Rote Teufel. „Ich glaube, dass ich das mit viel Leidenschaft und Engagement mache", sagt der 44-Jährige, 1991 Mitglied der Lauterer Meistermannschaft. Ihr Kapitän war Stefan Kuntz. Dass er mit dem Vereinschef befreundet ist, lange Zeit auch Co-Trainer des Cheftrainers Kuntz war - kein Problem, sagt Lelle. Der kurze Dienstweg - eher ein Vorteil.
„Stefan und ich haben bis 2003 zusammengearbeitet. In den fünf Jahren, die dazwischenlagen, ehe ich wieder zum FCK kam, hatten wir - auch durch unterschiedliche Betätigungen - nicht so häufig intensiven Kontakt. Und, was wichtig ist: Wir haben uns beide weiterentwickelt."
Frank Lelle, wie Kuntz als Polizist ausgebildet, absolvierte nach seiner Fußballer-Laufbahn eine Ausbildung als Physiotherapeut. Rückenprobleme ließen eine Fortsetzung dieser Arbeit nicht wirklich zu. Als junger Trainer hatte der gebürtige Hermersberger beim FK Pirmasens erste Erfolge, ehe er als Co-Trainer im Profibereich arbeitete. Nach der Entlassung des Gespanns Kuntz/Lelle bei LR Ahlen orientierte Kuntz sich beruflich neu, Lelle ging seinen eigenen Weg als Scout der Spielerberatungsfirma Stars & Friends. So sah er in halb Europa die Elite des Junioren-Fußballs. Er sammelte Erfahrungen, die er jetzt als Chef im Sportpark Rote Teufel einzubringen weiß.
„Wir haben ein sehr gutes Team auf dem Fröhnerhof - und sehr gute Trainer", lobt Frank Lelle seine Mitstreiter. Das bislang so erfolgreiche Abschneiden der Zweitliga-Mannschaft und das in der Ära Kuntz schlagartig verbesserte Image erleichtern Lelle und Co. das Werben um talentierten Nachwuchs. Die Konkurrenz ist groß. Besonders 1899 Hoffenheim hat sportlich wie wirtschaftlich viel zu bieten. „In den Jugend-Leistungszentren spielt heute kein Einziger mehr, ohne Geld zu bekommen", bekundet der Talentschmied der Lauterer.
„In der kurzen Amtszeit ist es Stefan Kuntz gelungen, den Verein mit vernünftigen Schritten weit nach oben zu bringen. Ich freue mich, an dieser Entwicklung teilhaben zu können und zur Professionalisierung im Jugend- und Juniorenbereich beitrage zu können", sagt Lelle.
Lob und Anerkennung erntet Trainer Alois Schwartz für das Abschneiden mit der U 23. „Das ist eine Profimannschaft", erinnert Lelle, der dieses Team und diese Liga als idealen Übergang vom Junioren- in den Aktivenbereich sieht. Sich in der Regionalliga duchzusetzen, regelmäßig Spielpraxis zu haben, bringe die Talente weiter, als in der Zweiten Liga auf Bank oder Tribüne zu dümpeln, und dort allenfalls Alibieinsätze zu bekommen.
Drei Jungs bereiten Nachwuchs-Chef Lelle derzeit ganz besonders viel Freude: Steven Zellner und Boris Becker, beide 18 Jahre alt, die noch in der U 19 spielen dürfen, gehören ebenso wie Alain Stulin (19) zum Stammpersonal in der U23. Sie haben wiederholt - belohnt für gute Leistungen - bei Marco Kurz mittrainiert. Der Cheftrainer passe hundertprozentig zur FCK-Philosophie und gehe den Weg der Nachwuchsförderung entschlossen mit.
„Wir spielen in der A-Junioren-Bundesliga auf Augenhöhe mit dem Nachwuchs der Erstligisten, wir stehen mit der U23 vor den Mannschaften der Bundesligisten - wir haben Jungs, die den Sprung schaffen können", lobt Lelle. Das gute Zusammenwirken mit dem Heinrich-Heine-Sportgymnasium samt Internat sei ein Plus. Vision ist es, eines fernen Tages mit hauptamtlichen Trainern schon ab der U 11 eine Optimal-Förderung zu erzielen. „Wir müssen in den Fröhnerhof investieren", erklärte Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz bei der Jahreshauptversammlung. Der Aufstieg würde helfen!
Quelle : Die Rheinpfalz