ZitatAlles anzeigenAngreifer Erik Jendrisek will mit dem 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga und einen Platz im WM-Kader seines Landes. Der Vertragspoker läuft. Heute erwarten die Lauterer Mainz 05 zur Generalprobe.
VON OLIVER SPERK
Das Jahr 2010 kann für Erik Jendrisek ein ganz besonderes werden. Mit dem 1. FC Kaiserslautern steht der 23 Jahre alte Angreifer auf Platz eins der Zweiten Liga - in der für ihn am Samstag beginnenden Rückrunde kann der FCK den Wiederaufstieg perfekt machen.
Zudem hat sich die slowakische Nationalmannschaft für die WM qualifiziert. „Ein historisches Ereignis für unser kleines Land", sagt Jendrisek, der sich beste Chancen ausrechnen darf, bei der ersten WM-Teilnahme des Landes mit von der Partie zu sein. Zumal er am 1. April nicht unerheblich zu diesem Erfolg beigetragen hat, als er in Prag das 2:1-Siegtor in Tschechien erzielt hat. „Ich wäre glücklich, bei der WM ins Stadion einlaufen zu dürfen. Dafür habe ich die vergangenen zwei Jahre gearbeitet", sagt der 23-Jährige. Südafrika aber ist für den quirligen Angreifer noch weit weg. Er will seinem Motto treu bleiben, nicht zu viele Schritte auf einmal zu gehen. Zunächst haben sich er und seine FCK-Kollegen der großen Mission verschrieben, die Hinrunde spätestens beim letzten Spiel am 9. Mai mit dem Aufstieg zu krönen. „Es ist ein großer Traum. Für die Fans ist dieser Traum vielleicht sogar noch größer als für uns", sagt der Spieler mit der Nummer 26, „wir müssen ruhig bleiben. Die Hinrunde war nur die erste Halbzeit ..."
In der kurzen Pause war der längst sehr gut Deutsch sprechende Jendrisek bei der Familie zu Hause in der Slowakei. Nach Ruzomberok fährt er gerne. Nicht nur, weil es die Heimatstadt seiner Freundin ist. Mit dem dortigen MSK wurde Jendrisek 2006 Meister und Pokalsieger, zudem Torschützenkönig, bevor er über Hannover 96 zum FCK kam. Seine Familie lebt im rund 30 Kilometer entfernten Dlhá nad Oravou. In Trippstadt, wo Jendrisek und seine Freundin - „sie ist meine große Unterstützung hier" - heimisch geworden sind, liegt derzeit fast genauso viel Schnee.
Trotz der winterlichen Bedingungen wollen die Roten Teufel heute (15.45 Uhr, live im SWR) gegen Bundesligist FSV Mainz 05 „ein Testspiel auf hohem Niveau zeigen", betont FCK-Trainer Marco Kurz. Auch für Jendrisek, der seine leichten Knieprobleme überstanden hat, steigt die große Generalprobe für Fürth. In der Chancenverwertung - zuletzt ein Manko der Lauterer - will der in der Hinserie mit sechs Treffern erfolgreichste FCK-Torschütze effizienter werden. Das hat er sich für 2010 vorgenommen, obwohl er weiß: „Wenn man zu viel will, wird es manchmal noch schwieriger."
75 Zweitliga-Spiele hat der Slowake in zweieinhalb Jahren im FCK-Trikot bestritten und 25 Tore erzielt - eine gute Bilanz. Nicht nur deshalb würde er gerne bleiben. Die Gespräche mit FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz über die Erneuerung seines im Sommer endenden Vertrags laufen.
Jendrisek: „Ich weiß, dass ich die Qualität habe, Bundesliga zu spielen. Da habe ich mit Hannover 96 gespielt, und da will ich wieder hin. Natürlich gerne mit dem FCK." Die nicht immer leichte Zeit in der Pfalz und seine Tore haben ihn selbstbewusster gemacht - die Grundlage für Jendriseks Träume 2010. KAMMC
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.2
Datum: Sonntag, den 10. Januar 2010
Seite: Nr.11