ZitatAlles anzeigenBastian Schulz ist nach seinem Kreuzbandanriss in Donaustauf zur Rehabilitation. Am Montag wird Pierre de Wit nach seinem dritten Kreuzbandriss in Köln operiert. In der Mittelfeldzentrale des FCK liegt die Last der Verantwortung nun vornehmlich auf Georges Mandjeck und dem sehr disziplinierten Jiri Bilek.
Kaiserslautern (osp/zkk). Seit gut einem Jahr ist Jiri Bilek beim 1. FC Kaiserslautern. Diese Zeit hat den nun 26-Jährigen reifen lassen - nicht nur, was seine mittlerweile guten Deutschkenntnisse angeht. Der 1,83-Meter-Mann hat nach schweren ersten Monaten unter dem damaligen FCK-Trainer Milan Sasic und zwei Monaten Reservistendasein unter Coach Marco Kurz den Sprung in die erste Elf geschafft und seinen Platz verteidigt. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von de Wit und Schulz sind Bilek und Mandjeck - vornehmlich mit Manuel Hornig als Alternative - im zentralen Mittelfeld mehr denn je gefragt.
„Das sind zwei gute Mittelfeldspieler, die leider verletzt sind, aber unser Kader hat die Qualität, das zu kompensieren", meint Bilek. Dem eher zurückhaltenden und sehr höflichen Tschechen ist die Erleichterung schon seit einigen Monaten deutlich anzumerken, dass er nach dem für ihn unglücklichen Start in der Pfalz fester und gut integrierter Bestandteil der Mannschaft ist. „Die Situation ist für mich jetzt ganz anders, viel besser als vor einem Jahr", sagt Bilek, „aber ich muss weiter sehr hart an mir arbeiten." Der 26-Jährige spielt zumeist etwas hinter seinem Partner in der Zentrale, er kümmert sich fast leidenschaftlich gerne um das Grobe, räumt vor der Abwehr ab und auf. „Ich habe in Tschechien jahrelang eine Art Libero vor der Abwehr gespielt, ich liebe Zweikämpfe und Laufduelle", erzählt Bilek, „aber ich weiß, dass ich mich im Offensivspiel unbedingt verbessern muss."
Gerade in Heimspielen - wie am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den SC Paderborn - ist kreatives Spiel gefragt. Das weiß Jiri Bilek. „Paderborn ist eine Mannschaft mit enormer Qualität, was das Umschalten angeht. Sie haben nicht umsonst in Karlsruhe gewonnen", betont Trainer Kurz.
Am 5. Dezember 2009, in der 1:0 gewonnenen Partie bei Hansa Rostock, hatte Bastian Schulz einen Anriss des Kreuzbandes erlitten. In der Reha-Klinik in Donaustauf quält sich der 24-Jährige für sein Comeback. „Ich arbeite von sieben bis 20 Uhr, ich hatte doch viel Muskulatur verloren, konnte das jetzt aber fast vollständig wieder aufbauen", berichtet der frühere Hannoveraner. Nun ist Laufen auf dem Band angesagt - gestern immerhin schon 30 Minuten. Kleine Schritte auf einem langen Weg zurück auf die Spielwiese.
Am Montagabend beim 3:0-Sieg seiner Kameraden in Aachen fieberte Basti Schulz vor dem Fernseher mit: „Es ist schwer, wenn man seiner Mannschaft nicht helfen kann. Aber wenn sie dann erfolgreich ist ..."
Pierre de Wit, Kollege und Rivale Schulz" bei der Besetzung der Mittelfeldzentrale, hat es noch schlimmer erwischt: Das rechte vordere Kreuzband ist wieder gerissen. Schulz fühlt mit: „Konkurrent hin oder her, so eine Verletzung wünscht man nicht mal seinem ärgsten Feind. Vor allem, wenn man weiß, was das bedeutet. Es ist eine Schufterei und ich muss zugeben, dass ich mir das leichter vorgestellt habe ..."
Am Sonntag beim Spiel gegen Paderborn wird Bastian Schulz auf der Tribüne seinen Kumpels die Daumen drücken. Nach 90 Minuten will er mit Amedick und Co. in der Westkurve abfeiern.
KONZOKH
Quelle: Die Rheinpfalz