ZitatAlles anzeigenVorstandsvorsitzender Stefan Kuntz mit Saumagen-Orden ausgezeichnet – Verleihung im historischen Rathaus
Das urige Obergeschoss des historischen Rathauses hat den passenden Rahmen für einen vergnüglichen Abend mit der Karnevalsgesellschaft „Schlotte” (KGS) geboten, dessen Höhepunkt die Verleihung des Saumagen-Ordens an Stefan Kuntz war. Der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern und ehemalige Fußball-Nationalspieler ist die 19. Persönlichkeit, der diese Auszeichnung überreicht wurde.
Bereits beim Betreten des historischen Rathauses wurde ersichtlich, wer und was im Mittelpunkt stehen sollte. Auf den Tischen hatten die Organisatoren Girlanden mit dem Logo des 1. FC Kaiserslautern ausgelegt, um den wichtigsten Gast des Abends zu ehren. Stefan Kuntz würdigte die „Hingabe im Detail” der KGS und versprühte beste Laune. Der Vorstandsvorsitzende des FCK lachte viel, was nicht nur am guten Tabellenstand seines Klubs in der Zweiten Liga lag. Kuntz fühlte sich sichtlich wohl in der Gesellschaft der Narren, obwohl er sich selbst als nicht aktiver Karnevalist outete.
Bester Stimmung war auch Kurt Beck. Der Landesvater, der ebenfalls Saumagen-Orden-Träger ist, ließ es sich nicht nehmen, ein paar Grußworte an „meinen Freund Stefan” zu richten. Dabei bewies Beck seine Fähigkeiten zur Büttenrede, denn im Handumdrehen unterhielt er die Gesellschaft mit herrlichen Witzen über „Saarlänner”. Und das war kein Zufall, schließlich ist Kuntz geborener Saarländer, mittlerweile aber längst ein Pfälzer im Herzen. Beck gab seinem Nachfolger als Ordensträger der KGS mit auf den Weg: „Nicht jeder, der einem einen schweren Stein umhängt, meint es böse mit einem.” Immerhin wiegt der Orden, der aus Rosenquarz besteht und jedes Jahr als Unikat hergestellt wird, etwa 700 Gramm.
Ehe der Ministerpräsident die Veranstaltung verließ, musste er sich noch ein paar kritische Töne vom „deutschen Michel” anhören. Der Büttenredner aus Mainz nahm die Politik-Größen aus Berlin und Mainz aufs Korn, so dass auch Beck nicht ohne verbalen Seitenhieb davonkam. Er nahm ihn allerdings gelassen hin, schließlich gelten während der fünften Jahreszeit andere Regeln – und in der Bütt ist alles erlaubt. Außerdem mag der Landesvater durch den Genuss des vorzüglichen Saumagens, der zuvor gereicht wurde, milde gestimmt gewesen sein.
Der kurzweilige Abend hatte da seinen Höhepunkt noch nicht erlebt, der erfolgte erst nach den Worten von KGS-Präsident Jürgen Mohr, der – mit einigen humorvollen Anekdoten angereichert – berichtete, zu welchem Zweck der Saumagen-Orden vergeben wird. Dabei konnte er sich einige Seitenhiebe in Richtung der politischen Oberklasse nicht verkneifen, was von der Gesellschaft mit donnerndem Applaus sowie herzhaftem Gelächter honoriert wurde.
Nachdem Hermann Layher, der den Saumagen-Orden in der vergangenen Session verliehen bekam, eine Laudatio auf seinen Nachfolger gehalten und Kuntz ausgiebig gelobt hatte („Er hat dafür gesorgt, dass die Pfalz ein Stück weit zusammengerückt ist”), war es soweit: Stefan Kuntz bekam den Orden überreicht. Gemeinsam übrigens mit der KGS-Narrenkappe, die auf dem Kopf des früheren Nationalspielers eine sehr gute Figur abgab. Voller Stolz sprach Kuntz anschließend zur Gesellschaft: „Man kann sich nur geehrt fühlen, wenn man sich anschaut, wem dieser Orden schon verliehen wurde.”
Vorgänger von Stefan Kuntz waren zum Beispiel Helmut Kohl, Fritz Walter, Hans-Dietrich Genscher und Markus Merk, der Welt-Schiedsrichter aus Kaiserslautern. In dieser Reihe steht jetzt auch der FCK-Vorstandsvorsitzende, der mit einer launischen kleinen Ansprache die Gäste im historischen Rathaus schnell hinter sich brachte. Zum Abschied gaben ihm die Narren aber noch einen Auftrag mit auf den Weg: Der Aufstieg mit dem FCK soll her.
Quelle: Die Rheinpfalz