ZitatAlles anzeigenFussball: Der 1. FC Kaiserslautern gastiert heute (20.15 Uhr) im Montagsspiel der Zweiten Bundesliga beim MSV Duisburg. Die Elf von Milan Sasic will nach zwei Niederlagen in Folge zurück in die Erfolgsspur Richtung Erstklassigkeit. Für FCK-Verteidiger Alexander Bugera ist es „ein besonderes Spiel". Der Linksfuß war sechs Jahre beim MSV unter Vertrag.
Von Horst Konzok
KAISERSLAUTERN. Eine Hausmacht war der MSV Duisburg bislang nicht in dieser Spielzeit. 15 der 34 Punkte holten die „Zebras" daheim, 19 Punkte wurden in der Fremde eingefahren. Was die Mannschaft um Routiniers wie Ivica Grlic, Christian Tiffert und Tom Starke zu leisten vermag aber weiß die Truppe des 1. FC Kaiserslautern. „Wir gehen immer exakt und exzellent eingestellt in die Spiele", unterstreicht Martin Amedick, der FCK-Kapitän. Ein Hinweis auf die akribische Arbeit, für die Vereinschef Stefan Kuntz Trainer Marco Kurz so schätzt und rühmt.
Der Trainer - beharrlich, ruhig und konsequent - spricht gerne und mit ehrlicher Überzeugung vom Respekt „vor jedem Gegner" . Im MSV Duisburg sieht er „eine Mannschaft der vorderen Region, eine Mannschaft mit gutem Format".
Natürlich hat der Lauterer Trainer die beiden jüngsten Niederlagen der „Zebras" registriert, die gegen den FC St. Pauli und bei Fortuna Düsseldorf mit 0:2 unterlegen waren. „Gegen St. Pauli waren sie in der zweiten Halbzeit sehr dominant. Fällt das Anschlusstor, hätte es auch anders laufen können", urteilt Kurz. „Sie sprechen vom Aufstieg, die Punktausbeute berechtigt sie ja auch von ihren Zielen auszugehen", ist der FCK-Coach auf harte Arbeit eingestellt.
Kurz begegnet heute Abend auch seinem Vorgänger Milan Sasic, der heute zum elften Mal als Cheftrainer auf der MSV-Bank sitzen wird. „Wir haben schon in der Regionalliga mit unseren Mannschaften gegeneinander gespielt. Wir haben ein gutes, ordentliches Verhältnis", erklärt Marco Kurz, der seine Spieler auf einen Gegner und nicht auf ihren Ex-Trainer einzustellen versucht. „Ich bereite sie auf ein sehr schweres Auswärtsspiel vor. Unsere höchste, unsere größte Motivation sollte sein, den Tabellenplatz zu behaupten", sagt der Lauterer Trainer.
Grünes Licht für ihr Mitwirken hatten bereits am Samstag Florian Dick nach einem auskurierten grippalen Infekt und Alexander Bugera nach verheiltem Muskelfaserriss signalisiert. „Für mich ist es ein besonderes Spiel, ich habe ja sechs Jahre in Duisburg gespielt, bin mit dem MSV zweimal in die Bundesliga aufgestiegen", erinnert Bugera, der 2007 mit dem MSV den Aufstieg schaffte und sich dann zum FCK verabschiedete.
Bugera aber gesteht mit Blick auf MSV-Coach Sasic auch, „dass es für mich ein besonderer Anreiz ist, dass er da Trainer ist". Bugera hatte beim FCK unter Sasic einen oft schweren Stand, das Verhältnis war meist erkennbar angespannt. Der Routinier war nach der Heimniederlage gegen Fürth in der letzten Runde aus dem Kader geflogen, gar zu den Amateuren verbannt und kehrte dann quasi über Nacht wieder in die Stammelf zurück. „Plötzlich sollte man dann Verantwortung tragen. Das war nicht einfach für den Kopf", sagt Bugera. Eines ist für den Routinier klar: „Ich muss Sasic nichts mehr beweisen. Nach den Leistungen, die ich in dieser Saison gezeigt habe, habe ich das ganz bestimmt nicht nötig."
Bugeras Kontakte nach Duisburg sind geblieben. Er pflegt die alten Beziehungen gerne. „Das gehört sich auch", sinniert der 31-Jährige. „Mit Tobias Willi, der leider verletzt ist, und um die Fortsetzung seiner Karriere bangt, telefoniere ich noch regelmäßig", berichtet Bugera, der sich gerne an die Jahre an der Wedau erinnert. Er weiß, wie sich ein Aufstieg anfühlt. Den nächsten will er mit dem FCK feiern. Als Bugera 2007 in der Pfalz anheuerte, für drei Jahre unterschrieb, sagte der Linksfuß: „Mein Ziel ist es, in spätestens drei Jahren mit dem FCK aufzusteigen."
Ein Erfolg heute Abend in der MSV-Arena würde die Roten Teufel ein erhebliches Stück voranbringen.
So spielen sie
MSV Duisburg: Starke - Andersen, Schlicke, Tiago Veigneau - Grlic - Schindler, Tiffert, Ben Hatira - Caiuby, Baljak - Es fehlen: Bodzek (Gelb-Rot-Sperre), Korzynietz, Larsen, Willi (alle Aufbautraining), Soares (Fuß gebrochen)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Bilek, Mandjeck, Sam - Nemec, Jendrisek - Ersatz: Robles, Hornig, Pavlovic, Fuchs, Steinhöfer, Paljic, Lakic - Es fehlen: Abel, Kotysch (Trainingsrückstand), de Wit (Kreuzbandriss), Schulz (Kreuzbandanriss)
Schiedsrichter: Stark (Ergolding)
Hinspiel: 1:4.
ZitatAlles anzeigenSasic gräbt Stratege Grlic beim MSV aus
Duisburg (zkk). „Die Tabelle sagt alles. Wenn wir noch was erreichen wollen, dann müssen wir dieses Spiel gewinnen!" So klassifiziert Milan Sasic, der Trainer des MSV Duisburg, das Heimspiel heute (20.15 Uhr) gegen seine alte Liebe, den 1. FC Kaiserslautern.
Am Samstagabend trainierte Sasic mit seinem Kader ab 20.15 Uhr 90 Minuten. Von Trainingsbeginn bis Trainingsende waren zehn Zentimeter Schnee gefallen. „Durch die Rasenheizung ist das kein Problem. Aber im Rheinland ist Karneval, das kostet uns doch Zuschauer", weiß der MSV-Trainer.
Sasic wurde nach dem Scheitern der Fußball-Ehe mit Dampfplauderer Peter Neururer engagiert. Neururer wurde am 29. Oktober 2009 gefeuert, am 2. November übernahm Sasic, dem - wie beim FCK - Fuat Kilic assistiert. „Mein absoluter Vertrauter und ein exzellenter Fachmann", betont Sasic. In zehn Spielen unter der Regie des 51-Jährigen holten die „Zebras" 17 Punkte. In der Tabelle rangiert der MSV Duisburg mit 34 Punkten auf Platz sechs und hat sieben Punkte Rückstand auf den FC Augsburg, der den Relegationsplatz ziert, und zwölf Zähler Rückstand auf das Spitzenduo FC St. Pauli/1. FC Kaiserslautern.
In der Winterpause hat Sasic, der sehr eng mit Manager Bruno Hübner und Club-Chef Walter Hellmich zusammenarbeitet, für Bewegung im Kader gesorgt: Ede (Union Berlin), Maicon (Figueirense FC Florianopolis) und Yankov (Metalurg Donezk) wurden ausgemustert. Torjäger Sandro Wagner, seit Monaten verletzt, wurde an Werder Bremen verkauft. Dafür kam der von Werder nach Augsburg ausgeliehene Kevin Schindler zum MSV. Den Sturm beleben sollen der aus Mainz gekommene Srdjan Baljak und die Nürnberger Leihgabe Dario Vidosic.
Mit der Reaktivierung des von Vorgänger Neururer kaltgestellten Ivica Grlic gelang dem Coach ein Glücksgriff. Der 34-Jährige ist ein kluger Stratege und exzellenter Freistoßschütze.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.38
Datum: Montag, den 15. Februar 2010
Seite: Nr.17
"Deep-Link"-Referenznummer: '6049318'
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