Samstag, 27. Februar 2010 Betze - Geflüster : "Wenn"s sein muss, geht auch Glatze" (Die Rheinpfalz)

Wartungsmodus: Am Dienstagvormittag wird Treffpunkt Betze aufgrund von Wartungs- und Optimierungsarbeiten für einige Stunden abgeschaltet. Wir planen am frühen Nachmittag wieder online zu sein.
  • Zitat

    Ob er sich nicht mehr rasiere, weil es derzeit sportlich so gut laufe, wollte ein Journalist gestern beim Pressegespräch von Marco Kurz wissen. Sein Bart sei länger geworden, und man kenne ja den Spruch „wer rasiert, verliert". Und Aberglaube ist im Fußball, überhaupt im Sport, bekanntlich ziemlich weit verbreitet. Immer das gleiche Siegerhemd, die Siegersocken, Siegerunterhose und so weiter. Aber: Der Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern macht da nicht mit.


    „Das habe ich mir schon als Spieler ein Stück weit abgewöhnt", ließ er - sichtlich amüsiert von der Frage - wissen. Es passt zum 40-jährigen Fußballlehrer, dass er sich sogar über die Sache mit dem Aberglauben ernste Gedanken gemacht hat. Und solche Dinge bewusst vermeidet. Denn: Man mache sich davon „ein Stück weit" (das sagt Marco Kurz oft und gerne) abhängig. Wenn nämlich der gewohnte Ablauf, an den man glaubt, aus irgendwelchen Gründen gestört wird, kann das zu einer gewissen Verunsicherung führen. Und zu seinem Bart stellte der FCK-Coach fest: „Ich bin eigentlich nie glatt rasiert." Aber wenn er sich nun überhaupt nicht mehr rasieren würde, täte er sich - von der Aberglaubensfrage mal abgesehen - wegen des daraus resultierenden äußeren Erscheinungsbildes sowieso keinen Gefallen, sagte Kurz. Ein kleines bisschen vorsichtig sollte er mit Rasierer und/oder Schere aber doch umgehen. Zur Erinnerung: Zum Heimspiel gegen Düsseldorf, am zehnten Spieltag, erschien der Lauterer Trainer mit einer neuen Extrem-Kurzhaar-Frisur - und prompt setzte es nach zuvor sechs Siegen und drei Unentschieden die erste Niederlage der Saison...


    Spaß beiseite: Marco Kurz könnte sich eine Glatze scheren oder auch den Bart grün färben lassen - der FCK würde den Aufstieg wahrscheinlich trotzdem packen. Die Ausgangsposition ist einfach zu gut. Und die Mannschaft zu stark. Das Heimspiel am Montagabend gegen St. Pauli (3:0) kam einer Demonstration gleich. Wie die Bayern in ihren besten Phasen: Abgeklärt und mit den entscheidenden Stichen in den wichtigen Situationen. Natürlich kann noch viel passieren, immerhin stehen noch elf Spieltage auf dem Programm. Und solche Partien wie morgen beim Karlsruher SC sind beileibe keine Selbstläufer. Aber es müsste schon mit dem Teufel zugehen. Und der sollte doch eigentlich mit dem FCK im Bunde sein. Steffen Gall


    Quelle: DIE RHEINPFALZ
    Publikation: Pfälzische Volkszeitung
    Ausgabe: Nr.49

    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -