ZitatMit Was-wäre-wenn- oder Wenn-dann-vielleicht-Fragen ist Marco Kurz nicht aus der Reserve zu locken. Beim Pressegespräch mit Blick auf das heutige Auswärtsspiel des 1. FC Kaiserslautern bei Fortuna Düsseldorf hat es ein altgedienter Journalist mal wieder versucht. Wollte wohl so etwas hören wie: „Ja, klar, falls wir am Montag gewinnen und unsere Konkurrenten auch noch patzen, dann sind wir so gut wie durch und können den Aufstieg fast schon feiern."
So etwas würde der FCK-Cheftrainer freilich nie und nimmer von sich geben. Dazu ist er viel zu sehr Realist. „Träumen darf man immer", hat Kurz trotzdem gesagt. Auch er träumt vom Aufstieg in die Erste Fußball-Bundesliga. Natürlich. Aber er weiß - und lebt dies auch Tag für Tag vor -, dass solche Träume nur durch harte Arbeit in Erfüllung gehen können. Und zwar konstant harte Arbeit bis zum Schluss. Nicht bis zum vermeintlichen Erreichen des Ziels, sondern solange, bis rein rechnerisch nichts mehr passieren kann. Rohrkrepierer gibt"s genügend im Fußball. Und anderswo.
Aber uns Journalisten und auch vielen Fans macht die Herumrechnerei dennoch großen Spaß. Man fängt irgendwie automatisch immer wieder damit an. 57 Punkte hat der FCK vor dem heutigen Spiel auf dem Konto, vier und fünf Zähler dahinter folgen der FC Augsburg und der FC St. Pauli. Dass die Roten Teufel noch auf den vierten Platz abrutschen könnten, der definitiv ein weiteres Jahr in der zwar interessanten und hochklassigen, letztlich aber ungeliebten Zweiten Liga bedeuten würde, sollte im Grunde kein Thema mehr sein. Immerhin beträgt der Vorsprung auf diesen Rang, den der heutige FCK-Gegner belegt, 13 Punkte. Und im Falle einer Niederlage immerhin noch zehn Zähler. Aber vom dritten Platz, der ja leider nicht mehr den direkten Aufstieg ins Oberhaus bringt (Relegation gegen den Drittletzten der Ersten Liga), sind die Lauterer Profis nur dann hübsch weit entfernt, wenn sie heute Abend gewinnen. Und das ist in Düsseldorf in dieser Saison noch keiner Mannschaft gelungen. In 13 Heimspielen sind der Fortuna zehn Siege und drei Unentschieden geglückt. Das nötigt großen Respekt ab. Aber andererseits: Dann wird"s ja langsam auch mal Zeit für eine Düsseldorfer Niederlage in der Esprit-Arena. Zumal die Kicker aus der Hauptstadt Nordrhein-Westfalens dem FCK in der Hinrunde dessen erste Heimniederlage beigebracht haben..
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung