ZitatAlles anzeigenSeine dritte Fußball-WM erleben darf nach Lage der Dinge Miroslav Klose. Löw vertraut dem Stürmer, der mit seiner Ladehemmung das Vertrauen der Bayern verspielt hat. An der Gerüchtebörse wird Klose, der zwei Tage vor WM-Beginn 32 Jahre alt wird, immer wieder mit dem 1. FC Kaiserslautern in Verbindung gebracht. Der Gedanke besitzt Charme: Der FCK ist Kloses alte Liebe. Der FCK war Kloses erste Profi-Station, hier wurde er Nationalspieler. Aber der Nationalspieler ist für den FCK 2010 nicht zu finanzieren. „Mit 0,0", beziffert FCK-Chef Stefan Kuntz die Chance, den Torjäger zurückzuholen. Allein Kloses Gehalt würde wohl mehr als die Hälfte des künftigen Personaletats der Lauterer verschlingen.
Weil das Budget knapp ist, verliert der FCK auch Aufstiegshelden: Erik Jendrisek, der Torjäger, folgt dem Lockruf des FC Schalke 04. Die Champions League reizt, aber auch das königsblaue Scheckbuch. Geht auch Sidney Sam, was Vereinschef Kuntz befürchtet, fehlen dem Aufsteiger zwei erstligareife Offensivleute, die zusammen 24 Tore erzielt haben. Stefan Kuntz, der bislang großartige Arbeit abgeliefert hat, muss nach dem Aufstieg die nächste Herkulesaufgabe stemmen: einen Bundesliga-reifen Kader zusammenstellen. Kuntz und Trainer Marco Kurz sind gefordert!
Morgen kann der FCK vor 50.000 Augenzeugen sein Meisterstück schmieden. Es wäre der i-Punkt unter einem sensationellen Erfolg. Die junge Mannschaft von Marco Kurz hat sich den Aufstieg verdient - ebenso wie die Torfabrik des FC St. Pauli. Erstklassig nach verhaltenem Start trumpfte auch der FC Augsburg auf - er aber muss in die Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga. Die Wiedereinführung der Relegation durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) dient vor allem dem Geldeinspielen. Sportlich fragwürdig, dass nun Augsburg mit 61 oder mehr Punkten gegen den 1. FC Nürnberg, VfL Bochum oder Hannover 96 ran muss, die allenfalls die Hälfte davon haben dürften.
„Wir wollen den Wahnsinn noch krönen", sagt FCK-Erfolgstrainer Marco Kurz, der mit seiner jungen Mannschaft nach der Meisterschale greift. Einen Sieg gegen Augsburg vorausgesetzt, wird sie morgen im Fritz-Walter-Stadion von Weltmeister Horst Eckel und DFL-Vize-Präsident Harald Strutz übergeben. „Ich freue mich ehrlich über den Aufstieg des FCK. Das wird wieder ein wunderschönes Derby - jetzt müssen wir auch nur beide in der Liga bleiben", sagte Strutz, der Präsident von Mainz 05. Bemerkenswert die Glückwunschanzeige, die die Nullfünfer auch in der RHEINPFALZ geschaltet hatten: Bundesliga in Rheinland-Pfalz - ein Fall für Zwei. Eine schöne Geste. Sie sollte helfen, dass sich zwei Rivalen als gute Nachbarn begegnen. Der FSV Mainz 05 hat eindrucksvoll vorgemacht, wie man die Klasse halten kann.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau