ZitatAlles anzeigenVon A bis Z - Die Neuen beim FCK (1): Chadli Amri will sich auch als Torschütze beweisen - Mit Herz und Leidenschaft am Ball
Von Horst Konzok
Kaiserslautern. Stürmer? Mittelfeldspieler? Gleich wie: Chadli Amri ist ein Mann für die Offensive. Die Schnelligkeit ist sein großer Trumpf, das Toreschießen sein Problem. Im Mai wechselte er das Trikot, nicht die Farben: Nach vier Jahren beim FSV Mainz 05 heuerte er beim 1. FC Kaiserslautern an.
„Ich hatte eine gute Zeit in Mainz und hoffe jetzt auf eine noch bessere in Kaiserslautern", sagt der in Frankreich geborene Profi, der einen Drei-Jahresvertrag beim FCK unterschrieben hat. Die Mainzer haben ihn in Ehren verabschiedet, im Vertragspoker hatten sie sich nicht mit dem 25 Jahre alten Turbo einigen können.
„Ich weiß, es ist nicht einfach, von Mainz nach Kaiserslautern zu gehen. Ich kenne die Konkurrenz, ich weiß um das Derby. Es ist brisant", bekennt der Mann mit zwei Nationalitäten. Amri hat einen französischen und einen algerischen Pass. „Ich würde gerne für mein Land, für Algerien, spielen", sagt Amri, der im vorläufigen WM-Kader stand, dann aber außen vor geblieben ist. „Ich bin offen für alles, was kommt ..."
Nach den gescheiterten Verhandlungen mit den Mainzern kam es zum Kontakt mit dem FCK, der schon 2006 die Fühler nach dem damaligen Saarbrücker ausgestreckt hatte. Wolfgang Wolf, zu der Zeit FCK-Coach, hätte Amri gerne mit Aimen Demai zum Betzenberg geholt. „Ich hatte früh ein Gespräch mit ,Kloppo", ich wollte meine Chance in der Bundesliga nutzen", erinnert Amri an den Zuschlag für Jürgen Klopp.
„Ich hatte gute Gespräche mit dem Manager und dem Trainer", beschreibt Chadli Amri die Treffen mit Stefan Kuntz, dem Vorstandsvorsitzenden des FCK, und Trainer Marco Kurz. Amri sah sich rasch überzeugt: „Ich habe den FCK gewählt, weil er ein großer Klub, ein Traditionsverein ist." Auf Klassenkampf ist Amri eingestellt: „Wir wissen, dass wir hart für dieses Ziel arbeiten müssen."
„Im Mittelfeld rechts oder links - oder als zweiter Stürmer", sieht sich Amri, der bei den Roten Teufeln das Trikot mit der Nummer 10 tragen wird. Sein neuer Trainer sieht ihn als taktische Waffe im schnellen Spiel über die Flügel, das Marco Kurz beim FCK pflegt. Die Leidenschaft, mit der Chadli Amri Fußball spielt, aber auch Fußball arbeitet, die passen zum Betzenberg, die passen zum FCK.
Chadli Amri ist ein höflicher Mensch, ein ruhiger Gesprächspartner . Auf dem Platz aber weiß er Temperament und Leidenschaft zu beweisen. Experten sagen, Chadli Amri kann alles - außer Tore schießen. Er lächelt beinahe verschämt, als er mit diesem Satz konfrontiert wird. „Ja, ich muss arbeiten. Ich muss vor dem Tor besser werden. Ich bekomme immer Chancen, Tore zu machen..."
Chadli Amri, der Junggeselle, residiert in seiner neuen Heimat noch im Hotel. Die Wohnungssuche läuft. Hobbys? „Wie bei vielen jungen Leuten: Ich gehe gerne mal in ein Lokal, treffe mich mit Freunden, gehe auch mal shoppen." Aber hauptsächlich ist er Fußballer. Profi - mit Herz. Das er fortan für den FCK in die Waagschale werfen will. Inklusive Toreschießen ...
Schnell unterwegs: Chadli Amri. Im Test in Waldsee scheiterte er in dieser Szene an Torhüter Daniell Weber. FOTO: KUNZ
Zur Person
Chadli Amri
Geboren: 14. Dezember1984 in Saint-Avold/Frankreich
Privat: Junggeselle
Nationalität: Franzose/Algerier
Größe: 1,78 m
Gewicht: 70 kg
Position: Mittelfeld, Sturm
Bisherige Klubs: FC Metz, ASC Lascabas, 1. FC Saarbrücken, FSV Mainz 05
Zweitligaspiele/Tore: 69/11
Erstligaspiele/Tore: 33/3.
Vertragsdauer: drei Jahre.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau