ZitatAlles anzeigenVon A bis Z - Die Neuen beim FCK ( 8 ) : Jan Simunek will wieder zu einer Säule werden - Beim Angeln die Gedanken sortieren
Schweißtreibend: Jan Simunek (am Ball) und Leon Jessen in Herxheim. FOTO: VAN
Von Horst Konzok
Kaiserslautern. Deutscher Meister mit 22, mit 23 Pendler zwischen Bank und Tribüne: Der Karriereknick war ausschlaggebend für den Abschied vom VfL Wolfsburg: Abwehrspieler Jan Simunek heuerte beim Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern an.
Der Tscheche, hoch gewachsen, hat einen Vier-Jahresvertrag beim FCK unterschrieben. Über die Ablösesumme haben beide Klubs „absolutes Stillschweigen" vereinbart. So oder so: Nach einem verlorenen Jahr probt Simunek den Neuanfang.
Was ist passiert, dass Jan Simunek, unter Magath im Meisterjahr Stammspieler, in der Abwehrkette neben Barzagli meist dabei, auf einmal außen vor war? „Schwer zu sagen. Es kommt ein neuer Trainer, er hat andere Vorstellungen vom System, von der Spielform. Im ersten Pokalspiel in Wiesbaden war ich noch dabei, wir haben 4:1 gewonnen. Eine Woche später war ich draußen ..."
Simunek verlor seine Sicherheit, das Selbstvertrauen - und es kam noch schlimmer: Gegen den HSV ist er am 3. Spieltag in der Startelf, nach sieben Minuten steht es 0:2 - nach 38 Minuten nimmt Armin Veh den Tschechen vom Feld. Höchststrafe ...
Der Anfang vom Ende. Als Lorenz-Günther Köstner Veh ablöst, spielt Simunek wieder, auch in der Europa League. Er wird dann verletzt - und erlebt ein zweites Waterloo: Beim 1:5 gegen Hertha heißt es nach 26 Minuten 0:3, Simunek wird zum Schuldigen ausgerufen - nach 35 Minuten hat er Feierabend.
„Simunek war durch die Situation völlig verunsichert. Er konnte sein Potenzial - wohl auch nervlich bedingt - nicht mehr abrufen", erklärt ein Wolfsburger Journalist das Tief.
Nun will es der lange Abwehrspieler in der neuen Umgebung wissen. „Ich weiß, die Konkurrenzsituation ist hart. Der Trainer hat mir auch nicht versprochen, dass ich hundertprozentig spielen werde. Jeder muss um seine Chance kämpfen! Aber ich spiele hier eher als in Wolfsburg", sagt Simunek, der sehr gut Deutsch spricht. Er sieht in der Innenverteidigung seine beste Rolle. „Ich kann aber auch rechts in der Abwehrkette spielen oder auf der Sechs", äußert der Profi, der als Jugendlicher in der Schweiz mit dem Fußball begann, wo sein Vater die Profikarriere einst ausklingen ließ.
„Kaiserslautern ist ein großer Verein mit einer guten Historie. Die Erfolge von tschechischen Größen wie Kadlec und Kuka hier beim FCK sind mir bekannt", sagt Simunek, der auf dem FCK-Trikot die Nummer 2 trägt.
Der Abwehrspieler hat in Kaiserslautern eine Wohnung in unmittelbarer Nachbarschaft von Torwart Sippel gefunden. Die Freundin kommt mit in die Pfalz.
„Hier in Kaiserslautern ist ja auch eine Stadt, in Wolfsburg war nur ein Werk ...", bemerkt der Tscheche grinsend. Golf - beispielsweise mit Landsmann Jiri Bilek - mag Simunek als Ausgleichssport. Das Angeln liebt er, um in Ruhe die Gedanken zu ordnen. Der Trainer hält viel von dem 23-Jährigen, der Bundesliga-Erfahrung besitzt und das auch beweisen will. Am liebsten als Stammkraft.
Zur Person
Jan Simunek
Geboren: 20. Februar 1987
in Prag
Privat: ledig
Nationalität: Tscheche
Größe: 1,87 m
Gewicht: 79 kg
Position: Abwehr
Bisherige Klubs: VfL Wolfsburg, Sparta Prag, SK Kladno, Bohemians Prag, Hellas Winterthur, FC Monthey, FC Chatel St. Denis
1. Liga Tschechien/Tore: 31/0
Bundesligaspiele/Tore: 52/0
Länderspiele/Tore: 4/0
Vertragsdauer: vier Jahre.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau