ZitatAlles anzeigenFAN-FEST Die rheinhessischen Anhänger des 1. FC Kaiserslautern freuen sich auf die Rückkehr in die Bundesliga
Betzi war zuerst da. Seit Freitagabend sitzt das Maskottchen der regionalen FCK-Fanklubs Rheinhessen-Pfalz auf dem Stromkasten der Straußwirtschaft im Gasthaus Knittel. Betzi schaut ziemlich geschafft drein, lässt die Ohren mächtig hängen. „Der hat wohl etwas zu kräftig getankt“, sagt Klaus Becker spitzbübisch lächelnd. „Aber nur Regen“, ergänzt der langjährige Vorsitzende der 35 regionalen Fanklubs der Kicker des 1. FC Kaiserslautern.
Nach und nach füllt sich am Samstagabend die Straußwirtschaft im rheinhessischen Dittelsheim-Heßloch. Von Wörrstadt, von Rockenhausen, von Göllheim, von Kirchheim an der Weinstraße, von Alzey, von Worms und sogar aus Mainz kommen sie her.
Die Stimmung steigt schnell, Vorfreude auf die Saison 2010/11 steht allen ins Gesicht geschrieben. Der Duft der Steaks und Grillwürste bringt auch in Betzi wieder ein wenig mehr Leben. „Was hat der Bursche nicht schon alles mitgemacht“, erzählt Klaus Becker. Vor zwanzig Jahren am Betzenberg in den Besitz der FCK-Fanklubs übergegangen, sah das mannsgroße Plüschtier fast jedes Spiel des FCK, ob auswärts oder zu Hause. „In Wattenscheid mussten wir sogar mal Eintritt für Betzi zahlen“, lässt Klaus Becker nur eine Anekdote aufleben.
Oder das teufelsrote Trikot, welches Betzi trägt - das hat auch seine Geschichte. Klaus Becker trug es einst, als ein Polizeihund sich darin verbiss. „Das Trikot bewahrte mich vor Schlimmerem“, erinnert sich Becker. Jetzt soll es Betzi vor Unheil schützen.
Der Abstieg aus der Fußball-Bundesliga 2006 hinterließ nicht nur bei Becker und Co. tiefe Wunden. Auch Ottmar Frenger, Mitglied im FCK-Aufsichtsrat seit 2004, ist erleichtert. „Wir sind wieder wer“, sagt der 59-Jährige. „Endlich. Jetzt kommt wieder Bayern, Schalke, Gladbach oder der HSV - und nicht mehr Ahlen oder Paderborn.“ Übrigens: Als Erster hat Harald Strutz, der Vorsitzende vom 1. FSV Mainz 05, den Roten Teufeln zum Aufstieg gratuliert. „Eine prima Geste der 05er“, meint Ottmar Frenger.
Wem der Aufstieg in erster Linie zu verdanken sei, beantworten Frenger und Becker unisono wie aus der Pistole geschossen. Der junge Trainer Marco Kurz und Stefan Kuntz, das FCK-Urgestein, hätten den größten Anteil. „Nein, nein, die kommt nicht zu früh“, beruhigt Frenger einige skeptische Frager. „Wir schaffen den Klassenerhalt.“ Wenngleich: Einfach wird’s nicht. Da sind sich auch die FCK-Fans „bei Knittels“ einig. Köln, Bayern, Mainz, Hoffenheim und Dortmund - das Auftaktprogramm hat es in sich. Egal. „Die Euphorie ist groß“, betont Becker, „die nehmen wir jetzt mit.“
Quelle : http://Allgemeine Zeitung