ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: 1. FC Kaiserslautern beim Testspiel-0:0 gegen den FC Metz mit trainingsschweren Beinen aber guten Ansätzen
OFFENBACH (aboe). Wenn die Energiezellen fast geleert und die Beine schwer sind, ist eine Hochglanz-Vorstellung eher unwahrscheinlich, zumal bei tropischen Bedingungen. Und so war es Fußball-Bundesligist 1.FC Kaiserslautern gestern Abend im südpfälzischen Offenbach in seinem Testspiel gegen den französischen Zweitligisten FC Metz auch nicht vergönnt, trotz eines deutlichen Übergewichts über ein 0:0 hinauszukommen.
Der unglaubliche Fleiß, den FCK-Chef Stefan Kuntz hinsichtlich des Trainingslagers in Herxheim und Hayna ausgemacht hat, ist rühmenswert, wirkt sich bei einem Testkick wie dem gestrigen aber freilich als Bremsklotz aus. Das Bemühen der geschlauchten Roten Teufel, ihren 2500 Anhängern im Queichtalstadion gute Unterhaltung zu servieren, war sichtbar, an der Umsetzung haperte es hie und da. Die Torausbeute betreffend ließ der FCK die Wünsche seines Anhangs offen, wobei zweimal auch das Torgestänge im Weg stand. In der 90. Minute bugsierte Adam Nemec den Ball an den rechten Pfosten, in der 15. Minute hatte Rechtsverteidiger Florian Dick denselben per Kopf getroffen, nach einer Ecke seines linken Gegenstücks Alexander Bugera.
Es war die erste Gelegenheit des FCK gewesen, der sich bis zum Pausenpfiff nur eine weitere echte Chance erspielte. Die aber hatte es in sich: Nach Dicks energischem Einsatz kam der Ball zu Ilian Micanski, der flott weiterleitete zu Erwin "Jimmy" Hoffer, welcher in Gäste-Torwächter Christophe Marichez seinen Meister fand (28.). Hoffer gefiel durch großes Laufpensum, war bis zu seiner Auswechslung in der 64. Minute einer der agilsten Lauterer Spieler. Auch Florian Dick, der mit dem Auftritt seiner Farben trotz des Resultats zufrieden war, bot eine gute Partie. "Klar, es passt noch nicht alles, aber der Ball ist doch ganz gut gelaufen", fand er.
Dick glaubte die Vorgabe seines Trainers Marco Kurz recht gut umgesetzt gesehen zu haben. Angesichts der Strapazen des Trainingslagers und einer auch nicht gerade seichten Einheit am Morgen sei es darauf angekommen, trotz Müdigkeit gute, sichere Pässe zu spielen, die Konzentration so hoch wie möglich zu halten, "über den Schweinehund zu gehen", wie Dick sagte.
Das gelang durchaus. Gegen den französischen Zweitligisten diktierte der FCK das Geschehen nach dem Wechsel noch eindeutiger: Nemec feuerte in der 47. Minute einen ersten Warnschuss ab, zielte aber zu hoch; Innenverteidiger Rodnei, nicht ohne Fehler, köpfte nach einer Bugera-Ecke knapp drüber (51.); Hoffer kam einen Schritt zu spät (53.); Nemec scheiterte per Kopfball an Marichez (63.) wie Tiffert mit einem Fernschuss (73.). Der Gast verströmte meist nur aus der Halbdistanz Gefahr. Tobias Sippel entschärfte ein Schüsschen von Bourgeois (11.), der bei Halbzeit gekommene Kevin Trapp nahm einem Guerriero-Schuss (62.) und einem Cassan-Schuss (86.) die Wirkung. Dann hatte Nemec doch noch die Chance zum Siegtor - und zielte ein bisschen zu weit nach rechts, an den Pfosten eben. Heute früh absolviert der FCK einen Waldlauf, ab 16 Uhr steht in Herxheim eine weitere Einheit an. Auch wenn die Beine immer dicker werden ...
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel (46. Trapp) - Dick (46. Amri), Amedick (82. Correira), Rodnei (64. Abel), Bugera (64. Stulin) - Kirch (64. Marz), Moravek (64. Fuchs), Schulz (64. Tiffert), Rivic (64. Bilek) - Micanski (46. Nemec), Hoffer (64. Ilicevic)
FC Metz: Marichez - Mutsch 77. (Gueye), Frechaut, Bregerie, Tamboura - Guerriero (64. Diaone), Fleurival - Tandjigora, Bourgeois (85. Koulibaly), Cassan - Gestede (64. Sakho)
Gelbe Karten: Tiffert - Fleurival - Beste Spieler: Nemec, Bugera, Hoffer, Dick - Marichez, Fleurival - Zuschauer: 2500 - Schiedsrichter: Wingenbach (Diez)
Quelle: Die Rheinpfalz