ZitatAlles anzeigenSportsouvenirbörse findet zum ersten Mal beim Stadionfest des 1. FC Kaiserslautern statt
Von Moritz Kircher
„Am begehrtesten sind die Autogramme der 54er Weltmeistermannschaft", sagte Wolfgang Kennel. Der Lauterer sammelt Unterschriften und zeigte seinen Fundus von geschätzten 2000 signierten Karten am Samstag bei der Sportsouvenirbörse. Erstmals fand die Veranstaltung beim Stadionfest des 1. FC Kaiserslautern statt.
Dabei war Kennel einer der wenigen Lokalmatadoren bei der Börse. Aus Nürnberg, Sonthofen im Allgäu, sogar aus Belgien und Luxemburg waren Sammler von Sportsouvenirs gekommen und hatten ihren Stand in der Südtribüne aufgebaut. „Die Börse ist natürlich extrem FCK-lastig", erzählte Rolf Conrad. Doch das störte ihn nicht im Geringsten. Gemeinsam mit Thomas Butz veranstaltete er die Börse nun schon zum zwölften Mal. „Eigentlich wollten wir schon damit aufhören", sagte er. Doch dann kam die Idee, die Börse ins Stadionfest einzubetten. Beim FCK rannten die Organisatoren damit offene Türen ein. Nicht nur einen Raum in der Südtribüne hat der Verein zur Verfügung gestellt, sondern auch 50 Biertischgarnituren. Und die quollen am Samstag über mit allem, was das Sammlerherz begehrte: Sportliteratur, Wimpel, Autogrammkarten und alte Panini-Sammelalben, in denen natürlich kein Abziehbildchen der Fußballstars von damals und heute fehlte.
Auf Anstecknadeln hat sich Eric Lindon spezialisiert. Gleich im Eingangsbereich der Börse, die um die Mittagszeit schon sehr gut besucht war, hatte der US-Amerikaner seinen Stand mit unzähligen Buttons und Nadeln aus allen FCK-Epochen aufgebaut. 1985 sei er als Soldat in die Pfalz gekommen, schilderte er. Drei Jahre später habe sein Oberst ihn mit ins Fritz-Walter-Stadion genommen. „Es war Liebe auf den ersten Blick", schilderte er seine Stadionpremiere. Beim Spiel damals habe er auch seine ersten Anstecknadeln gekauft. „Jetzt habe ich die größte Sammlung von Fußballpins aus dem südwestdeutschen Raum", berichtete Lindon. Der ehemalige FCK-Präsident Norbert Thines, der gerade seine Runde über die Börse drehte, bestätigte diese Einschätzung.
Thines selbst war mit der Initiative Leidenschaft FCK vor Ort und warb für die Idee, in Kaiserslautern ein Fritz-Walter-Museum zu errichten. Erste potenzielle Ausstellungsstücke hatte er auch dabei, wie etwa Andenken von Spielen gegen Real Madrid oder den FC Barcelona - selbstverständlich unverkäuflich. Das ebenfalls ausgestellte Originaltrikot, das der Brasilianer Cidimar getragen hat, als er den FCK im Spiel FSV Frankfurt gegen den FC Augsburg mit seinem Tor zum 1:1 zurück in die Bundesliga schoss, hätte im Museum sicherlich einen Ehrenplatz verdient. Noch kann es nur bei einzelnen Veranstaltungen gezeigt werden.
Der Erlös der Börse geht an einen guten Zweck. Damit wird das „Rollstuhl-Sonderkonto" des Landstuhler FCK-Fanclubs Fairplay unterstützt, in dem Rolf Conrad und Thomas Butz Mitglied sind. Mit dem Sonderkonto ermöglicht es der Fanclub Menschen mit Behinderung, ihren Verein erleben zu können - zum Beispiel indem Auswärtsfahrten finanziert werden.
„Wenn der FCK einverstanden ist, machen wir das nächstes Jahr gerne wieder", blickte Rolf Conrad auf eine mögliche Neuauflage der Sportsouvenirbörse im Fritz-Walter-Stadion voraus. Wenn mit etwas mehr Vorlaufzeit geplant werde, könne man sicherlich einen zweiten Raum mit Ausstellern füllen, glaubt er. Und dann ist sicher auch Wolfgang Kennel wieder mit von der Partie, mit seinen Autogrammkarten der Lauterer 54er Weltmeister.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau