ZitatAlles anzeigenDr. Willi Pfeifer (Kaiserslautern), der „Vater der rheinland-pfälzischen Sportärzte", vollendet heute sein 90. Lebensjahr. Und weil er noch gut drauf ist, gibt der 1. FC Kaiserslautern, seine sportliche Heimat, in der Geschäftsstelle einen Empfang.
Verdient hat er ihn allemal! Schließlich war er mehr als nur der jahrzehntelange und dienstälteste Mannschaftsarzt in der Fußball-Bundesliga: Länger als 30 Jahre stand er an der Spitze der rheinland-pfälzischen Sportärzte. Zweimal jährlich organisierte er für seine interessierten Mediziner-Kollegen in der Unfall-Klinik Ludwigshafen Fortbildungs-Lehrgänge. Moderne Professoren vermittelten die neuesten Erkenntnisse der noch „jungfräulichen" Sportmedizin über Sportverletzungen und ihre Behandlungsmethoden. Weltbekannte Athleten und Trainer dienten als praktische Beispiele. Die Behandlung etwa von Meniskusschäden oder bei den berüchtigten „Tennisarmen" machten erstaunliche Fortschritte.
Die „Lehrgänge" des vielseitigen Dr. Pfeifer fanden immer stärker auch internationalen Zuspruch. Ärzte aus Japan und Brasilien, den USA und Südafrika, Kanada und der damaligen Sowjetunion fanden den Weg nach Ludwigshafen. Mitunter zwängten sich über 130 Teilnehmer im Klinik-Casino. Der eindrucksvollste Dozent einer Veranstaltung hieß Erich Deuser. Der Vortrag dieses damals in der Welt wohl am meisten beachteten Therapeuten war eine Sternstunde der Seminare.
Willi Pfeifer war Arzt aus Leidenschaft. Er war aber auch ein Musiker, der drei Instrumente beherrschte und der natürlich die Musik liebte und liebt. Vor allem vielen Formen des Jazz verlieh der „Pfiff", so sein Spitzname, mit einer eigenen Band, mit der er bei Auftritten in Heidelberger US-Soldatenklubs seine Studien finanzierte, rhythmischen Ausdruck.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau