ZitatAlles anzeigenDie neue Fußballsaison rückt näher. Gestern hat der 1. FC Kaiserslautern erstmals seit 2005 wieder eine Jahres-Pressekonferenz als Erstbundesligist abgehalten. Im Homburger Firmensitz des neuen Hauptsponsors. Hier ein (nicht allzu ernst gemeinter) Test auf Erstliga-Tauglichkeit.
Waren gestern bei der Jahres-Pressekonferenz bester Dinge (von links): Peter Theiss, FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz, FCK-Pressesprecher Christian Gruber und FCK-Trainer Marco Kurz.
Von Steffen Gall
Der Ort des Geschehens: im Saarland! Nicht gerade optimal für einen Fußball-Bundesligisten aus der Pfalz. Aber später wird der (saarländische) FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz einige der vielen Kontakte der Roten Teufel ins Saarland aufzählen. Und wird „das zeigt, wie der FCK ausstrahlt” sagen. Insofern geht Homburg/Saar als Austragungsstätte schon in Ordnung.
Die Begrüßung im Eingangsbereich erfolgt durch zwei nette und gut gekleidete junge Damen. Mit Handschlag. Und mit Blick in die gläserne Produktionshalle der Dr. Theiss Naturwaren GmbH. Per Aufzug geht es in den modern eingerichteten und lichtdurchfluteten Konferenzraum der Firma. Dort ist alles vorbereitet für die Pressekonferenz (PK). Erneut nette junge Frauen reichen Getränke und kleine Happen zum Essen. Es gibt eine wunderbare Dachterrasse mit gemütlichen Lounge-Möbeln. Und ein italienisch aussehender Akustikgitarrist trällert seine Lieder. Später wird hier und im angrenzenden Speisesaal ein italienisches (und abwechslungsreiches sowie sehr leckeres) Büfett genossen. Fazit zum Thema Ortswahl für diese Jahres-PK: absolut erstliga-tauglich!
Dann aber ein Rückfall in schlimme FCK-Zeiten. Die Pünktlichkeit der Hauptdarsteller: im besten Fall auf Drittliga-Niveau. Stefan Kuntz kommt mit Cheftrainer Marco Kurz sowie den beiden Mannschaftskapitänen Martin Amedick und Srdjan Lakic eine gute Viertelstunde zu spät. Und bis es wirklich losgeht, vergehen weitere zehn Minuten.
Der Chef und Namensgeber des neuen FCK-Hauptsponsors – volle Bezeichnung: Professor Doktor Peter Theiss – eröffnet die PK mit Informationen zu seinem Unternehmen. Die Firma: erstklassig. Sein Vortrag: eher zweitklassig, weil etwas langatmig und untermalt mit gefühlten zehn TV-Werbespots auf der Großleinwand, einer davon sogar aus dem ukrainischen Fernsehen – in russischer Sprache…
Irgendwann geht es dann aber doch richtig los mit der Jahres-PK. Stefan Kuntz hat das Wort. Er lässt Revue passieren, wie es zur Zusammenarbeit mit Theiss Naturwaren gekommen ist. Und erzählt in bestem Saarländisch, wie seine Frau eines Tages dabei geholfen hat, als er (Kuntz) etwas deprimiert wegen der Sponsorensuche zu Hause auf der Couch saß: „Ei dann fro doch mol de Dokder Theiss”, habe sie gesagt. Was Kuntz dann auch tat. Antwort und Ergebnis sind bekannt.
Der FCK-Boss zeigt sich wie immer schlagfertig und verkündet die Neuigkeit, dass der Vertrag mit Marco Kurz vorzeitig um ein Jahr verlängert worden ist. Damit die Journalisten was zu vermelden haben, erklärt er. Und: „Damit sie sagen können: Nee, nee, mir hann net nur gess, mir hann a was geschafft.” Der Vorstandsvorsitzende des FCK – klar Erstliga-Niveau!
Dann noch der Trainer: Marco Kurz präsentiert sich wie immer bei offiziellen Anlässen mit großer Ernsthaftigkeit und sehr konzentriert. Erstklassiger Mann! Und er freut sich „auf das große Abenteuer”. Erstliga-Fußball in Kaiserslautern. Bald! Und hoffentlich recht lange…
Quelle: Die Rheinpfalz