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Rückkehr nach 1560 Tagen
Fußball: Rote Teufel starten die Mission Klassenerhalt heute beim 1. FC Köln - Amri muss passen
KAISERSLAUTERN (osp/zkk). Tag eins einer neuen Zeitrechnung: Nach vier Jahren in der Zweiten Liga, nach 1560 Tagen Bundesliga-Abstinenz, feiert Wieder-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern heute (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln seine Rückkehr in die Eliteklasse des deutschen Fußballs.
Nicht nur für den Traditionsverein heißt es "Zurück in die Zukunft", sondern auch für 18 seiner Profis, die schon in der Eliteklasse gespielt haben. Das gilt auch für Rechtsverteidiger Florian Dick, stolzes Mitglied der besten Vierer-Abwehrkette der vergangenen Zweitliga-Saison. Torwart Tobias Sippel und seine Verteidigung ließen nur 28 Gegentreffer zu - der Bestwert der Liga.
Dass der zuletzt so erfolgreiche und eingespielte Defensivverbund um Kapitän Martin Amedick zusammengeblieben ist, ist für den Zweitliga-Meister als Vorteil im Abstiegskampf zu werten. Auch wenn Dick und Kollegen wissen, dass es nun als Außenseiter in der höheren Spielklasse ungleich schwerer wird, Gefahr von Sippels Tor fernzuhalten, sagt der Rechtsverteidiger: "Wir sind, denke ich, gut unterwegs. Viel umgestellt hat der Trainer nicht. Wir wollen das, was in der vergangenen Saison gut war, noch besser machen."
Der 25 Jahre alte Dick wird heute sein viertes Bundesliga-Spiel bestreiten, die ersten drei hat er in der Saison 2007/2008 für den damaligen Absteiger Karlsruher SC absolviert. "In den drei Spielen damals ging es für den KSC um nicht mehr viel, da hab" ich mich nicht richtig als Bundesliga-Spieler gefühlt", gesteht der Badener, "jetzt beim FCK hab" ich einen ganz anderen Stellenwert. Alle brennen auf den Start in Köln."
In der ausverkauften WM-Arena, in die rund 5000 FCK-Fans die Lauterer Mannschaft begleiten werden, wird der zuletzt beim 3:2 im DFB-Pokal in Osnabrück noch rotgesperrte Ivo Ilicevic wohl auf dem rechten Flügel wieder erste Wahl sein. Dann wird Oliver Kirch auf die linke offensive Außenbahn rücken. Um den Platz im Angriff neben dem auch im Training zuletzt sehr treffsicheren Srdjan Lakic streiten sich die Neuzugänge Ilian Micanski und Erwin Hoffer. Für Micanski sprechen seine sehr guten Leistungen in der Vorbereitung, für Hoffer seine beiden siegbringenden Tore zuletzt in Osnabrück. "Ich fühle mich gut und freue mich sehr auf den Bundesliga-Start", sagte Hoffer gestern nach dem Abschlusstraining.
Im Vergleich zur vergangenen Saison habe Marco Kurz im Training vor allem die Intensität des Pass-Spiels erhöht, um der entsprechenden Geschwindigkeit in der Bundesliga Rechnung zu tragen, sagt Dick, der athletische Dauerrenner.
"Zum Auftakt in Köln kommt es für uns darauf an, sehr, sehr selbstbewusst aufzutreten und vor allem die Mittelfeldspieler des Gegners so zu bearbeiten, dass die gefährlichen Spitzen nicht zur Geltung kommen", sagt Kurz mit Blick auf Milivoje Novakovic und Lukas Podolski.
Spielt der wohl oft über Dicks Seite kommende Podolski in vorderster Front und nicht im Mittelfeld, muss Sebastian Freis, Dicks Kumpel aus gemeinsamen KSC-Zeiten, wieder auf der Bank Platz nehmen. "Wir haben nach dem Kölner Pokalspiel in Rostock telefoniert, da hat Sebastian gespielt", erzählt Dick.
Passen musste Chadli Amri, der wegen einer entzündeten Hüft-Schürfwunde daheim geblieben ist. Stiven Rivic stand gestern beim Abschlusstraining wohl wieder auf der Wiese, neun Tage Trainingsrückstand aber sind zu viel, um in der Bundesliga zu spielen.
SO SPIELEN SIE
1. FC Köln: Mondragon - Brecko, Mohamad, McKenna, Salger - Petit - Lanig, Jajalo - Yalcin - Novakovic, Podolski - Es fehlen: Chihi, Geromel, Schorch (alle im Aufbautraining)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Bilek, Tiffert, Kirch - Micanski (Hoffer), Lakic - Ersatz: Trapp, Simunek, Jessen, Schulz, Moravek, Nemec
Es fehlen: Amri (entzündete Hüft-Schürfwunde), de Wit (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Rivic (Trainingsrückstand nach Kehlkopfentzündung)
Schiedsrichter: Brych (München).
Quelle: Die Rheinpfalz