ZitatAlles anzeigenEr war im Frühjahr 2008 für einen festen Arbeitsplatz zurückgekommen in seine Geburtsstadt Pirmasens, lebte bei seiner Mutter und wirkte endlich wieder zufrieden. In der Nacht auf Freitag ist Ex-Bundesliga-Profi Hannes Riedl mit 60 Jahren gestorben.
Ein Bild aus seiner Glanzzeit beim FCK: Hannes Riedl.
Der kleine Mittelfeldrenner mit dem guten Schuss, der zwischen 1968 und 1985 in der Ersten Liga 441 Spiele für den MSV Duisburg, Hertha BSC Berlin, den 1. FC Kaiserslautern, Arminina Bielefeld und Kickers Offenbach absolvierte, hat aufgehört zu laufen. Dabei war er durch seine Arbeit im Wissenschaftsmuseum Dynamikum, die er nach einer Operationspause bald wieder aufnehmen wollte, zurück auf die Beine gekommen. Und konnte auch offen über Probleme reden. Die Zeiten nach der Spielerkarriere, der nur mäßig erfolgreichen Trainerlaufbahn (von der Oberliga-Meisterschaft mit der SV Edenkoben abgesehen) und als hauptamtlicher Fan-Beauftragter des 1. FC Kaiserslautern in den 90er Jahren waren von Arbeitslosigkeit begleitet. „Fußballer fallen nach der Karriere in ein Loch, und je älter sie werden, desto schwieriger ist es, wieder am Arbeitsleben teilzunehmen", hat er in einem RHEINPFALZ-Interview im Januar gesagt. Und gleichzeitig seinen Stolz darüber zum Ausdruck gebracht, wenn ihn Dynamikum-Besucher auf seine Spielerkarriere mit 49 Toren im Oberhaus ansprachen. Vor allem die Arbeit mit den Kindern in dem Mitmach-Museum machte Hannes Riedl riesigen Spaß, was ihm anzumerken war. Diese natürliche Art des Pfälzers aus Überzeugung, der vom FK Pirmasens als Jugendnationalspieler erst über die Umwege Duisburg und Berlin zum FCK fand, machte ihn auf dem Betzenberg zum Publikumsliebling.
Hannes Riedl hinterlässt vier Kinder, darunter Ex-Bundesliga-Profi Thomas Riedl (34) und den erst fünfjährigen Luca, der ebenfalls dazu beitrug, seinem Leben einen neuen Sinn zu geben.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau