ZitatAlles anzeigenTiffert gefällt bei FCK-Sieg in ungeliebter Rolle - Trauerflor zu Ehren von Hannes Riedl - Jetzt kommen die Bayern
Von Oliver Sperk und Horst Konzok
Köln. Euphorie nach dem 3:1 (1:0)-Sieg beim 1. FC Köln, Vorfreude auf das Gastspiel des Deutschen Meisters FC Bayern München am Freitag (20.30 Uhr): Als sich Mannschaft und Trainer des 1. FC Kaiserslautern bei ihren Fans für die Rückenstärkung bedankten, hallte ein Arbeitsauftrag durch die Kölner Arena: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!"
Die Roten Teufel traten mit Trauerflor zu Ehren des in der Nacht zum Freitag gestorbenen einstigen FCK-Mittelfeldrenners Hannes Riedl (60) an. „Eine große Geste. Mein Vater wäre stolz, wenn er das wüsste. Der Fußball war sein Leben, der FCK war immer sein Verein", sagte gestern Thomas Riedl, mit dem FCK 1998 Deutscher Meister.
Am Samstag in Köln brachte Srdjan Lakic den FCK mit seinen ersten beiden Bundesligatoren zum 1:1-Ausgleich und zum 2:1 auf die Siegerstraße. „Wir haben eine gewisse Zeit gebraucht, uns zu finden. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir das gemacht, was wir wollten, haben den Platz, den wir dann bekamen, besser ausgenutzt", bilanzierte Lakic.
Gegen die durch die berechtigte Rote Karte gegen Youssef Mohamad nach nur 87 Sekunden in Unterzahl geratenen Kölner spielten die Lauterer bei hochsommerlichen Temperaturen ihre konditionelle Überlegenheit im zweiten Abschnitt aus. Christian Tiffert, der den sehenswerten Treffer zum 3:1 von Ivo Ilicevic mit einem weiten Seitenwechsel ähnlich toll einleitete wie der eingewechselte Adam Nemec zuvor das 2:1, spielte speziell in der zweiten Halbzeit auf der rechten Außenbahn groß auf. Auf einer Position, die er beherrscht und kennt, die er aber nicht wirklich mag. „Das wird sicher nicht meine Position für die Zukunft. Aber wenn es so gut läuft ... Welche Argumente habe ich da noch?" Tiffert sprach"s lächelnd. Er hatte für Flügelschwung gesorgt, gute Ideen eingebracht und war auch mit der nötigen Frechheit und gesunden Aggressivität unterwegs.
Als Vorbereiter und als Torschütze erfolgreich war Ivo Ilicevic. Der Joker belebte das Lauterer Flügelspiel in der zweiten Hälfte auf der linken Seite, verzagte auch nicht, als er einige Male hängenblieb. „Ich habe immer wieder meine Chance gesucht, nach vorne zu gehen und habe mich schließlich belohnt", sagte der 23-Jährige. Eine schöne Geste unterstreicht den gesunden Geist im Team: Nach seinem Treffer stürmte Ilicevic zu dem verletzt zuschauenden Chadli Amri, der ihn herzte. Amri und Ilicevic sind Konkurrenten auf den Außenbahnen ...
Lehrgeld musste der später toll haltende Torwart Tobias Sippel zahlen. Vor dem 0:1-Rückstand ließ der 22-Jährige den Ball vor die Füße von FC-Stürmer Milivoje Novakovic fallen, der - allerdings aus dem Abseits heraus - vollstreckte. „Das ist ein Fehler, an den ich noch in fünf oder sechs Jahren denken werde", sagte der U21-Nationalkeeper, „deshalb wusste ich erst gar nicht, ob ich mich nach unseren Toren freuen sollte oder immer noch über mich selbst ärgern. Ich hab" mir vor dem Spiel wahrscheinlich einfach zu viele Gedanken gemacht und war deshalb so nervös.'
In der zweiten DFB-Pokalrunde am 26. oder 27. Oktober trifft der der FCK auf Zweitligist Arminia Bielefeld . „Es ist natürlich sehr gut, zu Hause spielen zu können. Aber natürlich dürfen wir das trotzdem nicht zu leicht nehmen", unterstrich Torjäger Lakic großen Pokal-Ehrgeiz.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau